Einberufung-der erste Tag in der Kaserne und dann ging es immer weiter- Die Geschichte eines Erfurter Wehrdienstleistenden

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21.04.2024 10:40
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#181
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Hab ich nicht ( Gast )

An allen größeren Standorten, wo mehrere unterschiedliche Waffengattungen stationiert waren, fanden in der Regel Auseinandersetzungen, im Ausgang stand. Deshalb waren solche Streifen durchaus sinnvoll, die Orte der Raufereien waren ja nach Schwerpunkten bekannt. Diese wurden entsprechend geahndet, manchmal waren die Arrestzellen ziemlich voll. Aber auch in Zügen gab es Auseinandersetzungen und da waren auch Streifen aktiv oder auch auf Bahnhöfen, z.B. besonders in Berlin, habe selbst mehrmals damit Bekanntschaft gemacht.
Gruß


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21.04.2024 12:52
#182
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Hallo Obstihj, da habe ich ja richtig Glück gehabt bei der "Sprengmeister jagt". Dresden, Leipzig und Erfurt waren für mich Umsteigbahnhöfe auf der Heimfahrt. Löbau wurde meist gemieden und Zittau war bei der "Grauen Welle" sowieso tabu.
Übrigens, mir war klar, warum sie so geschwitzt haben. Berlin war eigentlich sowohl für Urlaubs- oder Dienstfahrten nicht zu befahren. Selbst nach Bad Saarow zum AL durfte nicht über Berlin gefahren werden. Ausnahmen waren ausdrücklich mit kleinem Dienstsiegel auf dem Urlaubsschein oder Dienstauftrag zu vermerken. Der Unterschied war aber nur den Standortstreifen (KD) und nicht den "mobilen" Streifen bekannt. Das wussten aber auch nur eingeweihte.



FuAB-21/NB-4/AB-4/MSR-24/OHS S08/Rentner

Jedes Ding hat drei Seiten: mein, deine und die der Tatsachen.


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21.04.2024 13:03
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#183
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Hab ich nicht ( Gast )

Das war und ist mir nicht bekannt, ich bin immer über Berlin von Prora/Binz kommend in Richtung Görlitz gefahren, das ging auch gar nicht anders, denn man war so schon ewig unterwegs. Ich bin immer über den Ostbahnhof gefahren.
Gruß


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21.04.2024 17:03
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#184
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Zitat von oldmafri im Beitrag #182
Hallo Obstihj, da habe ich ja richtig Glück gehabt bei der "Sprengmeister jagt". Dresden, Leipzig und Erfurt waren für mich Umsteigbahnhöfe auf der Heimfahrt. Löbau wurde meist gemieden und Zittau war bei der "Grauen Welle" sowieso tabu.
Übrigens, mir war klar, warum sie so geschwitzt haben. Berlin war eigentlich sowohl für Urlaubs- oder Dienstfahrten nicht zu befahren. Selbst nach Bad Saarow zum AL durfte nicht über Berlin gefahren werden. Ausnahmen waren ausdrücklich mit kleinem Dienstsiegel auf dem Urlaubsschein oder Dienstauftrag zu vermerken. Der Unterschied war aber nur den Standortstreifen (KD) und nicht den "mobilen" Streifen bekannt. Das wussten aber auch nur eingeweihte.


Mich wundert eigentlich der Begriff "Sprengmeister" in Lehnitz wurden die immer "S-Bahn-Fahrer " genannt, aber egal.

Wie kommst du auf diese steile These mit Berlin ?


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21.04.2024 19:14 (zuletzt bearbeitet: 21.04.2024 19:16)
#185
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bis zum 13. August 61 war das wimre so, da durfte man auch durch Westberlin mit der S-Bahn nicht fahren.
Beide Begriffe Sprengmeister (mit ein zwei oder drei "Verschüttungen" wie auch S-Bahnfahrer waren geläufig.

Es liegt in der menschlichen Natur, daß man von jeder Einrichtung die Dornen stärker empfindet als die Rosen.

Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck (1815 - 1898), preußisch-deutscher Staatsmann und 1. Reichskanzler

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22.04.2024 08:06
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#186
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62

Der zweite Batterieurlaub und ein gestresster Offizier

Sehr zur Freude der gesamten Batterie wurde der Batterieurlaub (BU) angesagt. Das hieß für mich wieder im Klartext während des BU allein auf der Batterie zu verbleiben. Diese Vorgehensweise hatte sich seit jeher bewährt, so war immer jemand da und passte auf die Batterie und insbesondere auf deren innere Ausrüstung auf. Das Beschaffen von verlorengegangen Ausrüstungs-gegenständen vom Handtuch bis zum Bett, wurde gern auf Kosten leerstehender Batterien durchgeführt.

Mir, machte das auch nichts aus, allein zurückzubleiben. Urlaub oder Ausgang war ja nun wirklich nichts Unerreichbares für mich. Am Freitagmittag war es so weit, die Batterie bereitete sich auf den Urlaub vor. Eigentlich war bis 17.00 Uhr Dienst angesagt, aber Grischa wusste ja wie lange man bis nach Thüringen und Sachsen brauchte. Also gab er Befehl 13:00 Uhr die Ausbildung abzubrechen, die Batterie aufzuräumen und alles in einem 1a Zustand zu versetzen. Entgegen dem vorhergehenden Batterieurlaub sollte diesmal der Stabschef der Abt. die Batterie abnehmen und nicht der Abteilungskommandeur. Diese Abnahme war für 15.00 Uhr angesetzt, so dass dann alle die Züge in Berlin noch erreichen konnten.

Das Wochenende verlief in totaler Ruhe, die Batterie war leer, alle ausgeflogen. Ich hatte Zeit zum ausgiebigen Duschen, Schlafen und Lesen. Bastelarbeiten waren nicht so mein Ding.
Die Batterie verließ ich nur kurz, um in der Schwante Brötchen oder Brot und eine wenig Butter abzuholen. Die Batterie nicht zu verlassen, war ein eindeutiger Befehl vom Batteriechef, den ich auch sehr ernst nahm. Es wäre mehr als Oberpeinlich, wenn doch etwas verschwunden wäre.

Am Dienstagmorgen bin ich dann wieder kurz in die Schwante und hatte mir Brötchen geholt, einen frischen Kaffee gebrüht und wollte in der Spießbude gerade frühstücken, da hörte ich Schritte durch die angelehnte Tür auf der Batterie. Ich setzte mir mein Käppi auf und begab mich in den Flur. Dort stand zu meinem Erstaunen ein Oltn., der war sehr erstaunt das niemand da war. Ich machte eine ordentliche Meldung, Genosse Oberleutnant die 7. Batterie befindet sich auf Batterieurlaub, ich habe den Befehl die Batterie nicht zu verlassen. So schaute er mich etwas komisch an, wer hat das befohlen, was Genosse Oberleutnant wollte ich wissen. Na, dass du hier nicht wegdarfst. Oberleutnant Büler antwortete ich. Daraufhin der Oltn, das ist mir egal, ich befehle, das du heute Abend mit der 9. auf Wache aufziehst. Genosse Oberleutnant ich habe bereits einen Befehl von meinem Batteriechef und den werde ich auch umsetzen.

In diesem Moment packte mich der körperlich kleinere Oltn. sprichwörtlich am Schlafittchen, die FDU oben flog auf und er brüllte mich an, ob ich keine Ohren hätte. Im gleichen Moment stieß ich ihn aber kräftig zurück, seine Mütze flog vom Kopf, er flippte noch mehr aus und brüllte herum. Dieser Lärm hatte einen weiteren Offizier Oberleutnant Bähnig, FDJ Offizier, auf den Plan gerufen. Der stand wohl unten im Stab und hatte das ganze gehört bzw. beobachtet. Plötzlich stand er neben uns, dass meine Uniformordnung etwas aus den Fugen geraten war, konnte man deutlich sehen, Oltn. seine Schirmmütze lag auch noch auf dem Boden. Ich hob sie auf und reichte sie dem Oltn.

Was ist hier los, wollte Bähnig nun Wissen, der Oltn. polterte gleich los, Bähnig entzog ihm aber das Wort, Genosse Soldat was ist vorgefallen. Ich schilderte den Vorfall und der Oltn. lief rot vor Wut an, dass mir der Oltn. an die Wäsche gegangen ist, wurde versucht herunterzuspielen, ich sagte daraufhin, dass ich mich beschweren werde und ein solches Verhalten von einem Offizier mir gegenüber als Soldaten an meine Parteigruppe der NDPD in Erfurt melden werde. Bähnig war sichtlich bemüht die Sache zu schlichten. Er ging mit dem Oltn. hoch in die 9.Batt. Sicher um sich dort zu beratschlagen.

So einerlei war es mir auch nicht, schließlich habe ich den Oltn. auch grob zurückgestoßen, seine Mütze lag ja auf dem Boden. Man hätte da auch einen Angriff auf Vorgesetzte daraus machen können, wer hätte damals schon einem Soldaten Glauben geschenkt. Die gefürchtete Diziplinareinheit Schwedt wäre da auch ganz leicht drinnen gewesen. Wie gesagt, einerlei war mir es nicht und das Frühstück gründlich vergangen. Ich überlegte was zu tun sei bevor es zu spät wäre, etwas zu unternehmen. Ich konnte auch nicht wissen, was die beiden da oben in der 9.Batt. besprachen.

Zu unseren Kaffeegästen zählte auch hin und wieder der Politoffizier der Abteilung, Oberleutnant Bilienthal. Ein ruhiger und eigentlich umgänglicher Mensch. Richtig, zu dem gehst du jetzt hin, dachte ich so bei mir. Im selben Augenblick begab ich mich in den Abteilungsstab, an der Tür von Bilienthal rückte ich nochmals meine Klamotten zurecht und klopfte an, ein herein ertönte durch die Tür. Ich trat ein, ich machte eine förmliche Meldung, der Oltn. winkte ab und wollte wissen was mich zu ihm trieb. Ich durfte mich setzen und dann habe ich ihm den Vorfall geschildert, ohne etwas wegzulassen oder hinzuzutun.

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23.04.2024 06:17
avatar  0bstihj
#187
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62-1

Die Sache war wohl etwas schwierig, zum einem hatte ich einen Befehl von meinem BC, zum anderen hätte ich den Befehl vom Oltn. wohl Folge leisten müssen, was aber schwerer wog war die Tatsache, dass der Oltn. als Offizier handgreiflich geworden ist. Mein Wegstoßen wurde angenommen, wäre reine Abwehr gewesen. Auch erzählte ich dem Oltn. dass ich meine Parteigruppe über diesen Vorfall informieren will. Bilienthal hatte sich Notizen gemacht und mich gebeten die Füße ruhig zu halten und mich auf die 7. zu begeben. Er würde sich der Sache annehmen, dann sehen wir weiter.

Ich bin dann zurück auf die Batterie und wartete dann mit leichter Unruhe auf die Dinge, die da kommen sollten. Vorerst einmal kam gar nichts. Gegen 14.00 Uhr dann hörte ich auf dem Gang mehrere Personen kommen, na was wird das jetzt, dachte ich so bei mir. In diesem Moment ging die Tür auf und die drei Oberleutnants betraten die Spießbude. Bielienthal ergriff das Wort, bitte alle Platz nehmen. Wir setzten uns und dann begann der Politnik kurz zu reden, das, was heute Morgen vorgefallen ist, entspricht nicht den Vorgaben in unserer NVA. Ein Soldat hat einem Offizier nicht zu widersprechen, ein Offizier wird aber auch zu keiner Zeit handgreiflich. In dem Fall haben sich beide Seiten nicht einwandfrei verhalten. So wie es aussieht handelt es sich um ein großes Missverstehen und keine Vorsatztat auf beiden Seiten.

Da sich der Vorfall hier in der IV. Abteilung ereignet hat, sollten wir ihn auch hier belassen ohne weitere Personen noch einzubeziehen. Der Oltn. entschuldigt sich für die Handgreiflichkeit gegenüber Soldat O, Soldat O entschuldigt sich für das Wegstoßen und wird aus diesem Vorfall seine Lehren ziehen und damit sollte die Sache vom Tisch sein. Über den Umstand das ich dem Befehl des Oltn. nicht nachgekommen bin, wurde nicht gesprochen.

Können wir das so machen, war die Frage, ich nickte einvernehmlich mit dem Kopf. Der Oltn. stand auf, kam auf mich zu, reichte mir die Hand, ich nahm sie und damit war die Sache Geschichte. Vielleicht hat mir die Angehörigkeit zu NDPD damals ausnahmsweise geholfen, der Vorfall hat die Batt. nie verlassen. Da hatten wir beide die Kurve bekommen, das hätte auch anders ausgehen können. Am Abend kurz vor dem Dienstende kamen der FDJ und Politnik Offizier nochmals zu mir auf die Spießbude, um einen Feierabendkaffee zu trinken. Der Vorfall war da schon kein Gesprächsthema mehr.

Später habe ich dann erfahren, dass der Oltn. mit dem AA-K wieder mal Stress hatte, ihm ein erheblicher Teil Soldaten für die Wache fehlten, der Oltn. war für seine Quirligkeit bekannt. Wir sind uns dann aus dem Weg gegangen, er hat auch nicht versucht hinten herumzustänkern oder mich anzumachen. Im dritten DHJ begegneten wir uns dann auch hin und wieder auf unserer Batterie, wenn er beim BC zum Kaffee anrückte. Der Oltn. hatte auch einen nicht so leichten Stand in der Abteilung, der Kommandeur war nicht unbedingt sein Freund, er machte es den anderen und sich selbst aber auch nicht immer leicht.

Ich hatte auch sehr gute Kontakte in die 9, waren das ja die Kameraden, die im Mai 81 mit mir eingerückt waren. Hier herrschte die Meinung vor, der Oltn. ist ein Triezer konnte aber auch Kumpel sein, insbesondere wenn etwas gut funktionierte! Man durfte ihm nur nicht Hinterfotzig kommen, dann stellte er sich auch vor seine „Leute“. Siehe dann auch Ex-Vize Barfenmeier, der sein drittes Dienstjahr in der 9 ableistete. Er kam mit ihm gut zurecht. Laut seiner eigenen Meinung. Er hat ihn sogar zu einem Abstecher von Klietz aus zu seinen Großeltern, bei denen er lebte, bequatscht.

2010 haben wir uns dann über das Internet wiedergefunden im ehemaligen NVA-Forum, welches sich mit der damaligen Armeezeit befasste. Inzwischen sind wir uns auch schon mehrmals bei Treffen persönlich begegnet, haben uns getroffen, treffen uns immer noch, aus der damaligen Antipathie ist inzwischen Sympathie und Freundschaft geworden. Heute können wir über die Geschichte von damals nur noch lachen! Sind uns auch einig, ein wenig „Glück“ war auch dabei.

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23.04.2024 10:32
avatar  Lessing
#188
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Obstihj, wieder der Fehler Bttr.bezeichnung und AA.

wenn du in der 7.Bttr. warst, dann war das die III.AA (7., 8., 9. Bttr.)

nach meinem Weggang 1981, erfolgte eine Umbenennung der AA, da die I. AA aufgelöst wurde, dadurch wurde die II. AA zur I.AA, die III.AA zur II. und die IV.AA wurde zur III.AA. Die Unterkünfte blieben dieselben.


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23.04.2024 13:23
avatar  0bstihj
#189
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Zitat von Lessing im Beitrag #188
Obstihj, wieder der Fehler Bttr.bezeichnung und AA.

wenn du in der 7.Bttr. warst, dann war das die III.AA (7., 8., 9. Bttr.)

nach meinem Weggang 1981, erfolgte eine Umbenennung der AA, da die I. AA aufgelöst wurde, dadurch wurde die II. AA zur I.AA, die III.AA zur II. und die IV.AA wurde zur III.AA. Die Unterkünfte blieben dieselben.


Lieber Lessing, unser ewiges Thema. Ich kann mich nur an die IV.AA erinnern. Auch in den Fotoalpen von damals steht das so geschrieben, die wurden ja zeitnah angefertigt!. Die Zählweise, das stimmt, entsprach nicht der Regelung vor dem Oktober 81. Vielleicht kann ja Feuerbulle der zur gleichen Zeit v.O. war, oder auch Ltn 77 der ein Stück nach mir kam, etwas zum Thema beitragen.
Schön das ihr mitlesen tut, Danke!

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23.04.2024 19:08
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#190
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( Gast )

es ist so wie Gotthold Ephraim es benannte. Es war ja wie Du schreibst bereits der 2. Batterieurlaub,da war aus der 10. bereits die 7.Batterie geworden. Ja ja, die ersten Tage haben "geprägt"


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23.04.2024 19:48
#191
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Nachdem Du mich de facto bereits geoutet hast als "quirligen" und "forschen" Batterieoffizier dann mal meine Sicht dazu: natürlich habe ich höchst selten ein Wort auf die Goldwaage gelegt und Widerspruch bei klaren Befehlen habe ich nie geduldet; Du hattest halt das "Pech" mich in einer von Dir recht zutreffend beschriebenen Streßsituation begegnet zu sein und hatte dann auch entsprechend impulsiv reagiert. Mir war im selben Moment zwar klar jetzt überreagiert zu haben aber das hat mich noch nie groß geschert. Die "blaue Waldameise" bekam auch noch einen Teil meines Unmutes ab.... Liebenhans war an der OHS mit mir auf einem Zimmer und kannte mich bestens.. Weil er wußte dass ich weiss konnte er das so dezent klären, und besonders nachtragend war ich auch nicht gerade und jenes war auch nicht unbedingt meines ...Tja, und heute lachen wir drüber, so ändern sich die Ansichten mit den Zeiten
Der Hauptanteil am "Aufreger" kam aber von "HoKo": der wollte keine Posten für die Wache stellen, ich wusste ja, dass er nur Ausflüchte präsentierte, musste er aber dann doch auf Befehl des SC

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23.04.2024 20:36
#192
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Wie sich doch alles so schickt und findet



Ich bin begeistert und hoffe, mit der Smileyparade den richtigen Ablauf getroffen zu haben.



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24.04.2024 08:40
avatar  0bstihj
#193
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63

Das dritte DHJ hat begonnen Juni 1982

Für mich begann nun das dritte und damit letzte Diensthalbjahr bei der NVA. Ein Jahr hatte ich nun schon weg und eigentlich war es bei all den Erlebnissen bei der Truppe auch schnell vergangen. Inzwischen war ich zum Gefreiten befördert worden, der Einzige auf der Batterie, der die Gefreiten Balken auf den Schulterstücken hatte. Alle anderen waren inzwischen Zwischenhunde geworden. Es war auch die Zeit, an der ich öfters an den WE nach Dresden fuhr, um mein damaliges Mädel und meine heutige Ehefrau zu besuchen. Leider nutzte das
Aufrücken zum Vietze keinem zum persönlichen Vorteil, alle waren ja im gleichen Diensthalbjahr, alle mussten das gleiche leisten. Ein Abducken gab es nicht mehr. Nun zogen in die neunte die neuen Glatten ein. Das Ausbildungshalbjahr begann also wieder von vorn. Wir warteten nun schon auf den baldigen Ausflug wieder einmal nach Klietz, bot das doch wenigsten etwas Abwechslung in den sonst gleichlaufenden Alltag zumal auch Sommer wurde.

Gefechtsausbildung auf dem Borgsdorfer Acker, Technikpflege, Theorieschulungen und Waffenputzen verschlangen den Großteil der Zeit und bestimmten den Alltag. Da kam Klietz und das im Sommer als Abwechslung gerade richtig. Aber noch war ja etwas Zeit.

Die kaputte Mauer

Bei den Vorbereitungen für den „Klietzausflug“ wurde auf dem Gefechtspark nochmals die gesamte Ausrüstung kontrolliert, gewartet und fehlendes ersetzt. Bei dieser Aktion wurden auch die Zugmittel der Geschütze, die Urals, bewegt. ** Beim Rangieren dann, hat der MKF Berkel beim Rückwärtsfahren ohne Einweiser die Rückwand des Schleppdaches eingedrückt. Die Wand bestand aus normalen Ziegeln, war Wetter-und Sichtschutz für die Fahrzeuge. Er sagte nichts zum Kapo und tat so, als wisse er von nichts. In der Wand war ein schönes großes Loch durch den Einsturz entstanden. Komischerweise hat wohl auch keiner etwas bemerkt oder gesehen. Das Ganze war schon komisch, passte aber zum Pechvogel Berkel. In den nächsten Tagen wurde die Mauer durch unsere Soldaten wieder repariert.

Im oder mit dem Mauern kannte sich zwei Soldaten von der 7. gut aus, sie waren Berufsmaurer. Dieser Umstand verhalf ihnen dann zu einer Arbeit, diese aber außerhalb der Kaserne, im Ort Birkenwerde. Hier wohnte bzw. baute der Major OOffz Bewaffnung Ponrad ein neues Haus. Mit der Genehmigung in der Tasche konnte er die Zwei für seinen Privatbau anwerben. Bindemann und Payer waren froh, so der Tretmühle Kaserne, zu entkommen. Während der Woche waren sie von 8:00 bis zum Abend dort, am WE auch über Nacht. Das war legal! Solche Hilfen wurden den (höheren) Regimentsoffizieren schon geleistet. So brachten sie ihr komplettes Halbjahr herum. Außer bei Übungen, da mussten sie mit am Geschütz stehen. Der Major Ponrad war auch ein netter, trotzt seiner Position. Einmal bei einem Kontrollgang seinerseits fragte er, Gen. Soldat wieviel Züge hat das Rohr der D30, die Antwort 35. Fast richtig, er, es sind aber mit Durchzug 36! Die Lacher hatte er auf seiner Seite.

Die Zeit schlich einmal, dann rannte sie wieder. Endlich hieß es auf zum TÜP Klietz. Es war warmes Wetter, also zum Aushalten. Wie gehabt wurde der „Ausflug“ durch die Batt. Führung gut vorbereitet. Fahrzeuge wurden nochmals geprüft, die Ausrüstung verladen, der BA-Bulle hatte auch mal Stress-musste er die Absicherung mit Wäsche absichern. Jeder holte sich jetzt Strümpfe, Unterwäsche und Handtücher, die man zusätzlich ergattern konnte. Trinkflaschen wurde ordentlich gespült und mit Tee gefüllt. Spießtechnisch musste die „innere Verpflegungsstruktur“ hergestellt werden. Thermophore, Wasserkanister und Komplektepakete sowie Schanzwerkzeuge wurden verstaut. Das war auch die Zeit in der der GF MK, ein Uffz, auch mal richtig Sackstand hatte. Hier musste er auch körperlich mit ran.

Dann ging es in der Nacht mit der hässlichen Tröde los.
Der UvD brüllte Gefechtsalarm und alles stürzte aus den Betten in die vorbereite FDU. Das ganze Gerödel geschnappt, zur Waffenkammer die Knarre holen und dann die Treppe heruntergestürzt. Der UvD von Westberlin war auch schon da. Angetreten, rechts um und Abmarsch zu G-Park waren die nächsten Aktivitäten. Hier wurde das persönliche Gepäck auf die entsprechenden Fahrzeuge verladen. Kurz darauf ging es auch schon los. Für uns nun schon etwas Routine, war es ja nicht das erste Mal.

Die Resis kommen, kleine Erinnerungen an ihr Wirken

Erstmalig sollten nun Reservisten kommen und die Batterie verstärken. Die Reservisten kamen für 3 Monate und waren in der Regel Gefreite. Zu uns auf die Batterie kamen 4 Gefreite und ein Soldat. Dazu kam in die Abteilung ein Reserve Hauptmann, ein für unsere damaligen Altersverhältnisse, ein älterer Herr.



Ein Resi war Koch in einem Rostocker Hotel, ein Fleischer aus Thüringen, ein Schornsteinfeger aus Schönebeck, einer war Traktorfahrer auf einer Thüringer LPG und hieß Wolf, einer Namens Micha, Heizer im Kraftwerk Coswig, ein LPG-Mensch aus Holzsußra in Thüringen. Der letztere war Soldat, 39 Jahre alt und zum ersten Mal Reservist und wurde auf 223 einquartiert. Er hieß Siegfried=Siggi und war ein annehmlicher Mensch. Die Resis waren sehr überrascht über die Struktur der Batterie, kannten sie doch noch die gemischten DHJ und zu dieser Zeit machten Resis noch weniger als die EKs. So zu mindestens nach ihrer Erzählung. Das war nun auch für sie neu und sie mussten sich von Anbeginn an mit einbringen. Auch das war nicht so einfach, keiner von den Fünfen hatte zuvor bei der Artillerie gedient. Also Neuland für sie.

Besonders war der Koch-Resi. Er hat uns dann auf der Stube 6, unsere heimliche Küche, feines Essen zubereitet. Hier habe ich dann Toast mit Camembert und Preiselbeeren kennengelernt.

Ein Resi war Fleischer von Beruf, ein Bulle von einem Kerl, auch so um die Vierzig. Ein ruhiger Mensch, getreu dem Motto, immer mit der Ruhe. Er war stets auch auf sein Wohl bedacht. Er war ein Spezialfall, nach einem Ausgang kam er ziemlich angetrunken zurück. Auf der Stube hatten sie noch Schluck und so haben sie dann gewettet, dass er mit seinem Stiernacken und Ochsenkopf durch die geschlossene Tür schlägt. **Ich war nicht dabei, es gab plötzlich am Abend ein richtig lautes Krachen. Was war denn das, einige schauten auf den Flur und der Resi hatte tatsächlich mit seinem Kopf ein großes Loch in die Tür gestoßen. Ihm war nichts passiert, die Tür war hin. Das kostete ihn 80 Mark Regress für eine Ersatztür. Den Regress hat ihm Tietz verpasst. Finanziell hat es dem Fleischer nicht umgehauen. Einen Eintrag in seine Karteikarte hat es ihm auch noch eingebracht.

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25.04.2024 08:10
avatar  0bstihj
#194
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63-1

Besonders war der Koch-Resi. Er hat uns dann auf der Stube 6, unsere heimliche Küche, feines Essen zubereitet. Hier habe ich dann Toast mit Camembert und Preiselbeeren kennengelernt.

Ein Resi war Fleischer von Beruf, ein Bulle von einem Kerl, auch so um die Vierzig. Ein ruhiger Mensch, getreu dem Motto, immer mit der Ruhe. Er war stets auch auf sein Wohl bedacht. Er war ein Spezialfall, nach einem Ausgang kam er ziemlich angetrunken zurück. Auf der Stube hatten sie noch Schluck und so haben sie dann gewettet, dass er mit seinem Stiernacken und Ochsenkopf durch die geschlossene Tür schlägt. **Ich war nicht dabei, es gab plötzlich am Abend ein richtig lautes Krachen. Was war denn das, einige schauten auf den Flur und der Resi hatte tatsächlich mit seinem Kopf ein großes Loch in die Tür gestoßen. Ihm war nichts passiert, die Tür war hin. Das kostete ihn 80 Mark Regress für eine Ersatztür. Den Regress hat ihm Tietz verpasst. Finanziell hat es dem Fleischer nicht umgehauen. Einen Eintrag in seine Karteikarte hat es ihm auch noch eingebracht.

Er fiel dann noch einmal dem Stabschef auf. Bei einem Probealarm so gegen 22:30 musste die Abteilung vor dem Gebäude antreten. Es lief eigentlich alles gut. Die Normen wurden eingehalten. Der SC stiefelte die angetretene Truppe ab, plötzlich blieb er stehen, Sie da, der Herr im Pyjama, zwei Schritt vortreten, gemeint war unser Fleischer. Er stand im gestreiften Schlafanzug in der hinteren Reihe. Der Resi trat vor, der Stabschef, na guter Mann wo wollen sie denn hin, ich will nirgendwohin, schon gleich gar nicht in der Nacht. Auf dem Rücken hatte er sein Teil 1. Was haben sie denn da drinnen wollte der SC Wissen. Aufmachen, er machte die Tasche auf. Dauerwurst, Brot, Kekse und andere Leckereien hatte er da drinnen. Ich dachte schon jetzt flippt der SC aus, nein er blieb ruhig, das müssen wir üben mein Bester, der SC, zum Resi. Beim nächsten Mal bitte in Uniform und der richtigen Ausrüstung. Der SC nahm Haltung an, 7. Batterie stillgestanden, im Laufschritt auf die Batterie. Batterie Marsch. Dann stürzten wir wieder auf die Batterie. Ein paar Minuten später kam die Alarmierung für die 7. Batterie. Antreten vor dem Gebäude. Die 8.und 9. waren inzwischen zur Nachtruhe abgerückt. Jetzt funktionierte es auch mit dem Resi. Damit war die Sache auch für den SC erledigt. Etwas später durfte sich das dann bei einem Kaffee unser BC noch mal anhören. Es wurde gelacht.
Reservist Mischa war der ruhigste unter den fünfen. Er freundete sich mit dem Koch an. In seiner Bedienung war er unauffällig, machte alles mit selbst im Ausgang wusste er was sich gehört. Betrunken habe ich ihn nie erlebt. Feiern ja, aber mit Maß!


Es war bei einer Übung auf dem Lehnitzer Schießplatz meiner Meinung nach. Oder auf dem Borsdorfer Acker. Die Abteilungen traten gegeneinander zu verschiedenen Übungen an. Unter anderem war auch das Laufen in Stiefeln und FDU angesagt. 3000m sollten es sein. Der Stabschef gab bekannt, dass der AK, Apollo, einen Tag Sonderurlaub ausgibt für den Sieg beim Laufen. Großspurig teile ich dem Stabschef mit, der Kommandeur könnte den Schein schon mal Schreiben. Darauf hin der Major, erst gewinnen, dann schreien. Mein Wort darauf, dass ist so gut wie erledigt. Aus jeder Abteilung gingen die Läufer nun an den Start. Aus der IV. waren 14 Mann am Start. Darunter Uffz. Bangner mein Laufpartner, Resi Schornsteinfeger, meine Wenigkeit. Das Startsignal kam und los ging es. Die Strecke war mit Schiedsrichtern besetzt, behumsen war also nicht. Vornweg lief erst einmal Uffz. Bangner und der machte gleich ordentlich Tempo. Ich war hinter ihm, das Lauf Feld sofort etwas abgeschlagen. Bangner machte Druck. Mit FDU und Stiefeln waren wir bisher auch nicht gelaufen. Jedenfalls keine 3000m. Einer lief dicht hinter mir schnaufend her. Ich drehte mich leicht um, der Schornsteinfeger. Der war gut doppelt so alt wie wir hielt aber komplett mit.

Nach der Hälfte des Rennens ging ich dann an Uffz. Bangner vorbei und machte erneut Tempo. Der Resi war noch immer da. Ich machte dann nochmal richtig Druck aber der Resi ließ sich nicht abschütteln. Er lief, was das Zeug hielt. Einfach der Wahnsinn. Das Rennen habe ich dann gewonnen, Bangner wurde dritter und der Resi, zweiter! Da staunten dann sogar der AK und Stabschef. Beim abschließenden Antreten habe ich sogar den Urlaubsschein vom Stabschef bekommen. Damit bin ich dann zu meiner damaligen Freundin, heute Frau, nach Dresden gefahren. Bangner und der Resi haben verlängerten Ausgang mit Standortueberschreitung vom BC spendiert bekommen.

Bei einer taktisch technischen Übung sollten die Resis auch die Wumme kennenlernen. Aber bevor es so weit war hieß es noch einige Aktivitäten und Stellungswechsel zu erledigen. Genau nach einem solchen, lagen-saßen wir in der Sonne und ruhten etwas aus. Da kam forschen Schrittes unser BC des Weges daher. Er setzte sich völlig unkompliziert mit auf den Holm der Wumme und gab eine Runde Zigaretten aus. Na Männers alles klar, fragte er. Wir alles bestens! Er gab uns bekannt das bald das Übungsende bevorstand und dann alles verladen werden würde. Da machte unser kleiner Resi Wolf aus Merkers einen Schritt auf den BC zu, darf ich mal was Sagen, klar, nur zu, der BC. Dann Queckte (er hatte eine Quecksige Stimme, die auch noch hoch) der Resi los. Wie hier mit den Kisten mit den Granaten umgegangen wird, das macht ihm Angst. Die Kameraden würden Kisten Hin- und Herwerfen, als wären es Apfelkisten. Wenn da mal was passiert, das ist doch sehr gefährlich und er wolle schließlich wieder heimkommen.

Der BC, erklärte, dass wie in den Taktisch Technischen Schulungen besprochen, die Granate erst einige Meter nach dem Verlassen des Rohres scharf wäre, vorher kann nichts passieren, er müsse also keine Angst haben. Um seine Worte zu bekräftigen, stand er auf, ging zum Stapel der Granatenkisten, holte eine heraus und stellte sie auf den Boden. Jetzt nahm er einen Hammer, den, um die Erdsporne einzuschlagen und schlug an die der Granate. Er hatte den Hammer noch in der Hand, da verdrehte der Resi die Augen und landete der Länge nach auf dem Sandboden. Er war kurzeitig wegetreten. Wir alle hoch, der BC voran schüttelten am Resi. Er kam wieder zu sich. Seine ersten Worte, bin ich tot? Nee, biste nicht bekam er zu hören dann bekam er einen Schluck aus der Korn Pulle. Er trank noch einen ordentlichen Schluck Wasser und kam langsam wieder zu sich. Um die Kisten machte er nun einen noch größeren Bogen. Mit Auf-oder Abladen war nun nichts mehr. Ob uns der BC mit dieser Aktion einen Gefallen getan hatte, oder dem Resi, das war uns nicht klar. Nur eins war klar, wir hatten nun ein Händepaar weniger beim Kistenbuggeln.

Eine weitere nette Resi Geschichte war, dass einer dieser Reservisten, mit Gips Arm seinen Reserve Dienst antrat. Der konnte am Gefechtsdienst nicht teilnehmen. Nach einem Besuch beim Med. Punkt. wurde er als Dauer GUvD auf der Batterie eingesetzt. Wache ging nicht, Knarre mit einer Hand, Küche ebenfalls nicht. Das war eigentlich ein netter Typ, konnte Witze erzählen und hatte immer einen Kaffee auf seinem Diensttisch stehen. Es hat sich dann aber herausgestellt das er gar keinen Bruch hatte. Er hatte einen Schwager und der war Arzt. Als die Einberufung näher kam haben sie ihm einen Gips Arm verpasst. Damit das wohl beim evtl. Röntgen nicht auffiel, hatten sie einen dünnen Draht in den Gips mit eingebaut. Zumindest hat er so seine Zeit als Resi herumbekommen, ohne sich anstrengen zu müssen. Vielleicht etwas unfair gegenüber den anderen Resis die mit ranmussten. Aber Beziehungen haben auch damals schon denen geschadet, die keine hatten.

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25.04.2024 19:24
avatar  Andy-64 ( Gast )
#195
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Andy-64 ( Gast )

Mal noch kurz ein kleiner Nachbrenner von mir zu dem Thema "Kommandantendienst" und der dazu angesprochenen Erfurter Bahnhofsstreife.

Die war als "Nichtstrukturmäßige Streife" unterwegs, wechselte täglich aus den Personalbeständen der Erfurter Dienststellen und war im Hauptgebäude des Erfurter Hauptbahnhofes untergebracht.

Meiner bescheidenen Erinnerung nach auf der Seite zu Bahnsteig 3. Zwei kleine Räume mit zwei Doppelstockbetten.
Man ging dazu drei oder vier Stufen nach unten (!) und wenn man das einzige Fenster öffnete, war die Fensterbank fast genau auf der Höhe des Fußbodens des Bahnsteiges.
Alles nicht sehr einladend, ziemlich dunkel und auch ganz schön abgeranzt. Also, im wahrsten Sinne des Wortes, eine kleine "Absteige".

Die Sollstärke war: Ein Offizier (Ultn. bis Oberleutnant), zwei Unteroffiziere auf Zeit und ein (meist) Gefreiter, der den B1000-Bus fuhr und auch nicht mit raus auf Streife ging.
Bewaffnung: Alle mit Pistole, bis auf den Gefreiten. Der hatte keine Waffe mit dabei.
Hatten wir als UaZ hier doch auch einmal das Glück, das uns der Spieß für diese Streifendienste, die ich so drei bis vier Mal mitgemacht habe, eine "Pist. M" in unseren Wehrdienstausweis mit eingeschrieben hatte.
Strukturmäßig wäre es ja ansonsten die MPi KM gewesen.

Anzugsordnung: Genau so, wie auf dem Bild von Obstji in seinem Beitrag.

Zu Essen gab es dann abends, frühs und mittags in der sich gleich neben dem Bahnhof befindlichen Kantine der Deutschen Reichsbahn.
Übrigens, bis auf die relative Ruhe, die der Dienst so mit sich brachte, das Beste an der ganzen Streife. Das Essen dort war echt top!

Zur Streife selber:
Am Tag mal einen Zug auf einem Bahnsteig auf Armeeangehörige abgelaufen und in der Nacht vielleicht auch mal zwei.
Streifenführer war jedesmal mein Zugführer und der hatte auch keinen rechten Bock auf unnötiges Wellenschlagen.
"Präsenz zeigen", etwas auf- und abgehen und nur eingreifen, wenn einer wirklich über die Stränge geschlagen hätte.
Glück gehabt -- Es war bei uns soweit immer alles i.O.

Wir sind aber auch abends immer mal vom Bahnhofsvorplatz in Richtung Anger gelaufen.
Der Gefreite blieb als "Telefondienst" zurück und bekam vorher die Instruktion, wo wir langlaufen.
Hier und da gab es mal eine kurze Ermahnung des Streifenführers wegen der Anzugsordnung, ansonsten war da bei den "Ausflügen" auch nichts weiter passiert.

Und von daher nehme ich jetzt auch mal an, das es zu meiner Zeit auch keine weitere Streife in dem Bereich gegeben hat, zum Beispiel seitens des Wehrbezirkskommandos.
Obwohl die ja, glaube ich den Worten des Users "Bernd-Ro" des ehemaligen NVA-Forums, einen strukturmäßigen Kommandantendienst gehabt haben sollen (???)
Aber wohl doch eher nur als "KD" für den Straßenverkehr und nicht als reine Standortstreife.
Oder weis da von euch einer mehr... ??

Wir mussten da nämlich auch einmal des Nachts einen Soldaten aus einer Erfurter Wohnung holen, der seinen Urlaub "etwas überzogen" hatte, aber nicht in Erfurt diente.
Den fuhren wir dann in den Knast, wo sich das Bataillon Chemische Abwehr und die Erfurter Militärstaatsanwaltschaft befanden (Jenaer Straße... ???).


Soweit das dann erstmal noch von mir und -- MfG.


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25.04.2024 20:25
avatar  0bstihj
#196
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Jenaer Straße, war das nicht die Blumenthalkaserne?

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25.04.2024 21:04
avatar  Andy-64 ( Gast )
#197
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Andy-64 ( Gast )

Zitat von 0bstihj im Beitrag #196
Jenaer Straße, war das nicht die Blumenthalkaserne?


Ich glaube, so nannte die sich.

Und draußen in Marbach war das BMS-4.
Hier in der Blumenstraße.
Wegen fast Namensgleichheit hab ich das auch immer mal gerne verwechselt.

Hier stand u.a. auch die Feldbäckerei von der 4.MSD mit unter.

Und einen Gleisanschluß gab es auch, der auch nachts bedient wurde.
Da musste dann immer ein Posten mit dem Schlüssel für das Tor hinter wetzen...

Da haben wir oft Fremdwache mit gestanden.
OvD war dort meist ein Fährichsdienstgrad.
Und wir waren als Wachhabender und stellv. Wachhabender als UaZ dort im Einsatz.
Also -- Kein Offizier mit dabei und von daher mit einem 3. DHJ immer eine recht "gefährliche" Wache wegen -- "Schluck"...


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25.04.2024 23:03
avatar  0bstihj
#198
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Zitat von Gast im Beitrag #197
Zitat von 0bstihj im Beitrag #196
Jenaer Straße, war das nicht die Blumenthalkaserne?


Ich glaube, so nannte die sich.

Und draußen in Marbach war das BMS-4.
Hier in der Blumenstraße.
Wegen fast Namensgleichheit hab ich das auch immer mal gerne verwechselt.

Hier stand u.a. auch die Feldbäckerei von der 4.MSD mit unter.

Und einen Gleisanschluß gab es auch, der auch nachts bedient wurde.
Da musste dann immer ein Posten mit dem Schlüssel für das Tor hinter wetzen...

Da haben wir oft Fremdwache mit gestanden.
OvD war dort meist ein Fährichsdienstgrad.
Und wir waren als Wachhabender und stellv. Wachhabender als UaZ dort im Einsatz.
Also -- Kein Offizier mit dabei und von daher mit einem 3. DHJ immer eine recht "gefährliche" Wache wegen -- "Schluck"...

Stimmt, heute steht dort ein Silo, früher war das Reservelager der NVA laut eine bediensteten von damals. Oltn. Hentschel?

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26.04.2024 08:46 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2024 08:43)
avatar  0bstihj
#199
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64

Auf nach Klietz, das dritte Mal

In Klietz dann selbst fand eine größere Übung statt an der auch die Freunde von CA teilweise teilnahmen. Wir konnte auch zusehen, wie eine Panzertruppe die Havel durchfuhr. Für uns als feste Landratten sehr interessant. Anstrengend waren immer unsere Stellungswechsel gewesen, die schwere Wumme im Sand zu bewegen, ohne Ural, erforderte einiges an Kraft und auch Wissen. Selbst das Einschlagen der Erdsporne zur Sicherung der Holme ließ den Schweiß in Strömen laufen, obwohl das nur Sandboden war. In Thüringer Erde, ich wollte es mir gar nicht vorstellen.

Es wurden einige Taktische Übungen gefahren. Bei einem dieser Stellungswechsel war ich mit beschäftigt die Wumme in Stellung zu bringen, beim Hantieren an einem der Holme war ich in gebückter Haltung wollte den Holm mit anheben und plötzlich gab es einen furchtbaren stechenden Schmerz in meinem Rücken, ich kam nicht mehr hoch, die Schmerzen kaum zum Aushalten. Ich war krumm wie ein Fragezeichen. Unser Kapo Büller zückte sein Handsprechgerät und meldete dem BO den Vorfall. Von dort kam die Anweisung „Aushalten“ Sani kommt. Nach einer Weile kam dann tatsächlich ein UAZ mit Rotem Kreuz angefahren. Ein BS sprang heraus, guckte kurz und erkannte seinen Patienten.

Die Spritzenkur

Er kam zu mir, was ist passiert, ich es ihm erklärt, dann sagte er ziehe die Jacke aus. Das war aber nicht möglich, ich kam vor Schmerz nicht hoch. Zwei Kameraden halfen mir aus der Jacke. Der Sani schob die Hosenträger runter und zerrte mir das Unterhemd übern Kopf, die FDU-Hose samt der Unterhose über den halben Hintern. Ich sah wie er eine große Spritze bereitmachte und mir dann rechts und links entlang der Wirbelsäule je 8-mal einen Stich verpasste. In dem Moment merkte ich gar nichts. Zum Schluss kloppte er mir noch eine Spritze in den Hintern. Die merkte ich gut, ein gutes Schmerzmittel sagte er. Auf meine Frage, was er mir in den Rücken gedonnert hatte. Kochsalzlösung mit leichtem Schmerzmittel, war die Antwort. Du setzt dich jetzt hin, in zwei Stunden etwa sollte alles wirken, dann kannste langsam, ich sagte langsam wieder mitmachen. Dann verschwand er wieder. Meine Kameraden waren nicht erfreut, musste sie ja meine Arbeit auch noch mittmachen. Nach gut zwei Stunden sitzen und liegen auf abgestellten Munikisten konnte ich mich langsam wieder bewegen. Angehalten hat das Ganze so zweieinhalb Tage, dann ging es wieder.

Durchgeknallte Russen

Wie schon gesagt an der Übung nahmen auch CA-Leute teil. Es war schon erstaunlich was den Jungs abverlangt wurde und was dort alles erlaubt war oder gemacht wurde. Wir konnten beobachten, wie die Panzerleute übten den Panzer zu verlassen oder wieder zu besteigen. Soweit wir das beurteilen konnten, eine ziemlich gefährliche Sache. Zum einem ließen die sich durch eine Bodenluge nach außen fallen oder sind während der Fahrt aufgesprungen mit zu Hilfenahme der bewegenden Kette. Das war bei uns streng verboten. Auch beim Schießen, die nahmen ihr Käppi ab und bekamen es mit Mumpeln gefüllt. Uns wurde jede Patrone vorgezählt und zurück mussten die wir möglichst auch geben. Das war die Gelegenheit an Mumpeln zukommen. Die CA-Soldaten nahmen im Tausch alles. Waren die doch in der Tat wesentlich ärmer dran als wir Soldaten.

Es war mitten während einer Übung mit Stellungswechsel, mit stehenden Tarnnetzen, als es plötzlich in unserem Rücken aber so richtig laut wurde. Da kamen doch tatsächlich die CA-Panzer mitten durch unsere Stellung geprescht und rammelten zwischen den Geschützen durch. Ich war so erschrocken, ich saß plötzlich ober auf der Wumme drauf und nicht nur ich. Im ersten Moment war es nicht möglich irgendetwas zu sehen. Die Panzer hatten den Sand zermahlen und der Staub lag dich in der Luft. Die Sonne und der Staub waren unser Hauptfeind. Dieser Staub kroch überall hin und sorgte für aufgerieben Stellen. Auch wenn man das nicht gleich bemerkte. Von dieser „Einlage“ wusste unsere Führung auch nicht. Alles in allem hatten wir Glück, das in diesem sichtlosen Durcheinander nichts passiert ist. Wir sahen alle aus wie die Muselmanen. Fehlte nur noch der Turban.

Nach dieser Einlage hatten wir in den nächsten Stunden etwas Ruhe. Ganz nah bei uns lag eine Panzereinheit der NVA in Stellung. Auch dort herrschte Ruhe. Wir sind dann mal hinübergegangen und haben uns die teile aus der Nähe angesehen. Ich meine es waren T55 ?, für uns ziemliche Kolosse. Wir haben uns nett unterhalten und dann durfte wer wollte mal in so ein Teil einsteigen. Das machte mich neugierig und ich nahm die Einleitung gern an. Nachdem ich mich bis auf den Fahrersitz vorgearbeitet hatte, staunte ich nicht schlecht welch eingeschränkte Sicht für den Fahrer dort herrschte. Die Panzer waren auch völlig mit Staub ......

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27.04.2024 10:17 (zuletzt bearbeitet: 27.04.2024 10:29)
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#200
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64-1


überzogen. Ich fragte den Fahrer, wie kannst Du da was sehen? Auf einmal zischte es laut und der Sehschlitz war frei. Der wurde mit Druckluft freigehalten. Es war auf jeden Fall interessant aber tauschen hätte ich nicht wollen. Das war mir alles zu eng!

Wenn die lange Weile aufkommt, passieren auch Dinge, die nicht geplant waren. Es gab da so einen kleinen Betonplattenweg der zum Wasser (Havel) führte. Das waren so schmale Platten wie sie auch bei LPG-Wegen genutzt wurden. Unsere Abteilung hatte gerade keinen Schießdienst und lag so im Gelände herum. Grischa hatte am tag zuvor ja die „abgelaufenen“ Knall-und Sprengmittel, die vernichtet werden sollten, mitgebracht. Nicht alles wurde im Erdloch gesprengt. Einige Knaller D mit Reibefläche und Pfeifton sowie ein paar Gustav Sprengtöpfe wurden dabehalten. Wer nun auf die Idee kam diese unter den Betonplatten des Weges einzugraben, weiß ich nicht mehr, auf jeden Fall wurde es gemacht. Da waren auch Kameraden der 9. Mit von der Party, die lagen neben uns. Weder Grischa noch der BO der 9. haben es unterbunden und so kam was kommen musste. Man hat mehrere solche Gustav Töpfe unter die Platten gegraben, wir haben uns zurückgezogen und dann die Töpfe mittels der Taschenlampenbatterie gezündet.


Das Macht einen wahnsinnskrach und ein Paar davon, da steckt schon Kraft dahinter

Es gab nach Sekunden einen ohrenbetäubenden Kracher, eine Staubwolke vom Feinsten und zwei von den Platten hat es aus ihrem Bett gerissen. Der Weg war an der Stelle erst mal hin. Nach der Detonation kamen gleich mehrere Offiziere angelaufen, sie sahen den Schaden, aber es war keiner da den sie hätten Greifen können.
Ich hätte nie gedacht, das solch kleine Töpfe einen solchen Schaden anrichten können. Wer das repariert hat, ich habe da keine Kennung.

Nach der Rückkehr zur Batterie kam dann auch unser Zugführer Ultn. Peach und gab bekannt das es heute Abend etwas Warmes zu Essen gäbe und ein Brausebad auch möglich sein wird.
Tatsächlich gab es dann am Abend aus der Gulaschkanone der Reg- Küche, nahmen wir an, die berühmte Erbsensuppe sogar mit einer BoWu und Brot. Zu trinken gab es lauwarmen Tee. Wer wollte konnte zum Hauptplatz gehen, da stand ein LKW mit Wassertank. Ein provisorischer Sichtschutz war auch da und man konnte duschen. Das Wasser war nicht heiß, aber auch nicht kalt, sehr angenehm. Ich bin hin gestiefelt und war auch nicht der einzige. Viele die ich auch nicht kannte, das war aber egal, Nachdem der Dreck runter war, merkte man erst einmal, wo es alles rieb. Zum Glück hatte ich immer etwas Creme im Teil1.Frisch gewaschen aber teilweise mit schmutziger Kleidung, dafür gesättigt schaute ich der Nacht entgegen. Geschlafen wurde beim Geschütz. Hundekaputt waren wir alle! Nun musste man nur noch die Geschützwache überstehen.


Der Dank für die Strapazen


Ein sehr schönes Foto, die BC der IV. AA, der Spieß Tietz, der StC Mj. Hadischa †, der Op. Offz. SToF Stiefel †
Zum Glück hat man das mit dem fotografieren in Lehnitz, zu mindestens in der IV. nicht so todernst gesehen, sonst gäbe es heute so manche Erinnerung nicht bildlich


Die kompl. 7. Batt.

Der nächste Tag brachte weitere Strapazen. Wieder waren wir dabei einen Stellungswechsel durchzuführen. Die Wumme auf die Räder stellen, das Ganze drum herum aufladen und die Kisten mir den Granaten mussten auch auf den Ural. Es war geteilte Munition, Kartusche und Granate getrennt. Mit den Kisten wurde nicht gerade zimperlich umgegangen. Die flogen im freien Fall auf den Uri. Zu Beginn meiner Zeit hatte ich da auch bedenken beim Umgang mit der Munition, die haben sich dann aber nach und nach ausgeräumt. Wir haben es nicht anders gelernt von den älteren Soldaten damals im 1. DHJ. Ein Teil dieser Übung hieß trassieren der Geschütze. Das hieß, die Wumme zu ebener Erde eingraben. Natürlich gefechtsbereit. Alle, aber wirklich alle Regimentsangehörigen haben die Schaufel in die Hand genommen und mit geschanzt. Selbst unser damaliger Regimenter Oberst Bartels legte Hand mit an. Das verlangte allen Respekt ab und das, was er da machte, war kein Schauschaufeln, also nicht gestellt. In diesem Sommer habe ich/wir gelernt das selbst pisswarmes Wasser mit etwas Algenansatz bei einer solchen Arbeit lecker schmecken konnte. Anderes hatten wir in diesem Moment nicht zum Trinken. Da war der kleine Kanister mit warmen Wasser schon sehr lecker!

So ein großes Geschütz in den Boden einzugraben ist im Sandgelände besonders hart. Eine Schaufel Sand raus aus der Grube, zwei rutschten wieder nach. Auch des Fz-Urals mussten im Boden verschwinden. Hier waren Panzer mit Schiebeschild am Werk, soviel Fahrer gab es ja gar nicht. Der Tag bis in den späten Abend hinein wurde mit Schanzen verbracht. Kurze Essenspause und weiter ging es. Aber es wurde geschafft, anderes als Schaffen wäre meine ich, auch nicht gegangen. Wir hatten zu Beginn der Buddelei, 3 Flaschen Korn, die wir besorgt hatten, in der Nähe unseres Bauloches eingegraben, mit einem dicken Stock kenntlich gemacht. Dieser Schluck sollte uns eine halbwegs Nachtruhe garantieren. Zum Schlafen ist aber keiner so richtig gekommen. Nach ein paar Stunden, sicher zum Ausruhen, kam der nächste Befehl. „Stellungswechsel“, ich meine es war am frühen Morgen des Folgetages, zum Trinken sind wir gar nichtgekommen, da ein ständiges Kommen und Gehen von Vorgesetzten im Gang war. In der Hektik des „Gefechtes-Stellungswechsel“ haben wir dann unsere Flaschen aus dem Auge verloren. Zu allem Überfluss hatte irgendein Depp von uns den Stock weggetreten. Wir haben die Flaschen nicht gefunden, sie liegen sicher noch heute dort im Klietzer Sand.

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