Einberufung-der erste Tag in der Kaserne und dann ging es immer weiter- Die Geschichte eines Erfurter Wehrdienstleistenden

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08.04.2024 21:20 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2024 11:55)
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51

Jaruselski Überraschung

Es war Dezember 81 als es einen unverhofften Regimentsalarm gab. Keiner wusste was los ist, Übung oder sonst was? Selbst Grischa war ahnungslos. Auch der UvD von WB kam mit Verspätung zum Fotos machen. Jetzt gab es etwas, was bisher noch nie da war. Wir wurden voll auf munitioniert mit scharfen Waffen und Mumpeln. Vor der Abteilung angetreten und schon ging es los Richtung Gefechtspark, um auf den Ural aufzusitzen. Ich hatte nicht einmal Zeit das Koch Teil zu packen und Fresszeug in der Schwante zu organisieren. Das Ganze war uns schleierhaft und machte einen auch besorgt. Alle wussten Nichts und das war sehr ungewöhnlich.
Auch die Heim Schläfer hat es eiskalt erwischt, Vorbereitung gleich Null! Dementsprechend kamen auch die Pickler im Eilschritt daher. Die Abfahrt verzögerte sich etwas lief schleichend an. Aber dann ging es los, Tor auf und über Oranienburg, Nauen hinaus ins Land. Es war ja auch noch dunkel. Mit einigen Einlagen und Unterstellungen auf Waldwegen bewegten wir uns langsam vorwärts. Immer noch nichts ahnend was los sei! Als wir wieder in einen Bereitschaftsweg eingefahren sind und die Fahrzeuge abgestellt wurden. Gingen wir fix mal Pinkeln. Eigentlich war das Absitzen verboten, aber ein menschliches Bedürfnis muss auch erledigt werden.

Ich hatte mein kleines Cosmos Radio zum Glück immer im Teil 1, das wurde nun herausgeholt. Radio DDR wie gehabt, Musik oder tolle Phrasen. Also suchten wir nach einem Westsender. Hier plötzlich erfuhren wir was ggf. der Auslöser des Alarmes gewesen ist. Polen hatte eine neue Regierung, ein General war der neue Chef. Wir hatten schon von Solidarnosc in Polen gehört uns aber damit nicht befasst. Dieser General Jaruzelski hatte in Polen das Kriegsrecht ausgerufen, um der Demonstrationen im Land Herr zu werden. Nun dämmerte es uns langsam was los ist. Sofort machten die wildesten Gedanken die Runde. Marschieren wir in Polen ein? Die Richtung hatten wir ja. Aber auch jetzt gab es keine Klarheit. Mit Anbruch des Tages gab es dann endlich mal was zu Essen und auch Tee konnte man haben. Es gab kleine Beutel mit etwas Wurst und Brötchen, weiß der Teufel wo das herkam. Das war uns aber egal.

Dann tauchte Grischa auf, der rannte auch mit Pistole herum und sah nicht so richtig glücklich aus. Zu mindestens bestätigte er uns nun unsere Vermutung, dass die Aktion mit Polen zusammenhing. Nach Polen werden wir aber nicht fahren, es geht nach Lehnin. Kurz darauf wurde wieder die Marschbereitschaft hergestellt und es ging weiter. Wir fuhren dann tatsächlich in den Ort Lehnin, dort auf so einem waldigen Feldgelände ein TÜP der NVA wurden die Wummen in Stellung gebracht und dann hieß es wieder Warten. Die Offiziere rannten alle wichtig umher und holten sich beim Kommandeur ihre Befehle ab. Passiert ist nichts. Es wurde nicht geschossen und warum wir dort sein mussten, blieb auch geheim. Nach zwei Tagen ging es dann wieder nach Lehnitz. Natürlich wieder auf Schleichwegen und alles ganz geheim.
So haben wir den Einsatz der Warschauer Truppe erlebt, geändert hat sich nichts außer das die Polnische Gewerkschaft immer stärker wurde. Der Name Lech Walesa wurde plötzlich bekannt. Für uns war das alles dennoch weit weg in unserer Kaserne. Nach unserer Rückankunft wurde erst einmal ausgiebig geduscht, Kaffee gekocht und etwas Anständiges gegessen.

Tietz und ich fuhren dann über Silvester nach Erfurt und haben in meiner Familie ein schönes Silvesterfest erlebt. Silvester hat auch meine Schwester Gisela † Geburtstag gehabt, so waren auch viele Leute zur Feier da. Zum Frühschoppen sind wir dann immer zum Hauptbahn-hofsvorplatz gegangen, hier gab es die Bar „Pilsner Urquell“. Das Haus aus dessen Fenster der BRD-Kanzler Willy Brandt gesprochen hat. Gute Restaurants waren schon eine Liebelei von Rainer. Große Spaziergänge in Erfurt gehörten auch zum Tagesablauf wie der Besuch meiner Stammkneipe Keglerheim. Ein wenig Dampf hatte er immer vor Roy, der konnte ihn nicht so richtig ab. Er hat ihn immer scharf beäugt.

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10.04.2024 10:54
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52

Weihnachtsbatterieurlaub

Die Nachricht sprach sich schnell herum bevor es demnächst wieder nach Klietz zur Übung ging, sollte die 7.Batterie geschlossen auf Weihnachtsurlaub fahren. Alle waren darauf ganz heiß. Der Abteilungskommandeur (AK) hatte angekündigt die Batterie in Bezug auf innere Ordnung und Sauberkeit persönlich abzunehmen. Der konnte sehr pingelig sein und hatte auch schon anderen Batterien den Urlaub gestrichen. Das wollte natürlich niemand erleben.

Am Vorabend des Kontrollganges durch den AK befahl der BC alle Zugführer (ZF), Uffze, den Spieß und mich in den Fernsehraum. An diesem Abend bekam niemand Ausgang, alle sollten am großen Putz teilnehmen. Grischa (BC-Batteriechef) sagte mit klaren Worten, fällt hier jemand aus der Rolle lässt er gar keinen fahren. Dann wandte sich Grischa an mich, obsti du bleibst wie gehabt hier und passt während des Urlaubes auf die Batterie auf das nichts verschwindet. Klar, meine Antwort, das war nichts Neues und das haben wir immer so gemacht. Ging die Batterie auf geschlossenen Urlaub, dann blieb ich immer da. Ich hatte auch so genug Urlaub und Freizeit, mit dieser Maßnahme hatte ich also kein Problem, im Gegenteil
das hieß in der Regel eine Woche absolute Ruhe.

Nach Dienstschluss als alle Offiziere und der Berufsunteroffizier gegangen waren, begannen wir nun das große Reinigungswerk. Die komplette Batterie war auf den Beinen. Diesmal nahm das auch keiner als Schikane. Mit Kreide hatten wir die Stellen am Ölsockel der Wände gekennzeichnet, die besonders geschruppt werden sollten. Bohnerwachsränder auf den Bodenfließen mussten ebenfalls verschwinden. Wenn es bei der Truppe eins in Unmengen gab, dann war das Wasser, P3 und Bohnerwachs. P3 ein starkes Reinigungsmittel. Das ließ sogar die Farbe aus den FDUs verblassen. Also wurde ordentlich P3 und Wasser eingesetzt.

Irgendwann mitten in unserem Treiben kam dann der GUvD vom Stab auf die 7. gerannt und sagte dem UvD der Obstf….und der UvD sollen sofort zum Stabschef kommen. Der UvD ließ mich ausrufen und zu sich kommen. Ich war ganz erstaunt, was, der Stabschef ist noch da und was will der denn von mir, wollte ich Wissen. Gehen wir hin sagte der UvD, sonst werden wir das nie erfahren.

Wir also runter, vor der Tür die Klamotten gerichtet und angeklopft. Ein kratziges Herein war zu hören, ich Tür auf wir wollten gerade Meldung machen, da brüllte der Major auch schon los, wollt ihr Arschlöscher da oben mich ersäufen? Ich wusste im ersten Moment gar nicht was er meinte. Da zeigte er auf die Wand neben ihm, dort lief wie ein kleiner Bach das Wasser an der Wand herunter. Jetzt verstand ich was los war. Das Wasser, welches wir reichlich im Gang über ihm zum Einsatz gebracht hatten, hatte sich einen Weg zwischen den Betonplattenfugen gesucht. Dass es ausgerechnet zum Stabschef lief war unser Pech. Er tobte noch ein wenig herum, ihr seid wohl alle verrückt geworden, hirnloser Haufen und ein paar andere Nettigkeiten kamen noch. Hört sofort mit dem Unfug auf und macht alles trocken, sonst könnt ihr was erleben. Ich wollte gerade etwas erwidern da winkte er nur ab. In einer Viertelstunde komme ich auf einen Kaffee hoch, abtreten. Schon war ich wieder draußen.

Oben angekommen wurden wir sofort befragt was wollte er. Das Gelächter war groß, als ich erzählte, was vorgefallen war. Von schade, dass er nicht ersoffen ist, bis hoffentlich kann er schwimmen, kam alles an Sprüchen. Sofort schickte der UvD ein größeres Kommando an die besagte Stelle und ließ eiligst das Wasser aufwischen. Ein weiteres Nachspiel hatte diese Aktion aber keine. Auch etwas später beim Kaffeetrinken gab sich der Stabschef versöhnlich, so als sei nichts passiert. Er war halt nicht nachtragend.

Am nächsten Morgen kam dann der AK und nahm die Batterie persönlich ab. Stubendurchgang von ganz oben halt. Alles verlief ohne Tadel und vor einer knappen Stunde war es geschafft. Alles umziehen in Ausgangsuniform und ab zum Bahnhof war nun die Devise. Dann marschierte die Batterie geschlossen zum S-Bahnhof in Lehnitz. Auf einmal war Totenstille auf der Batterie. Schon etwas seltsam wo doch sonst immer geschäftiges Treiben und Herumgebrülle an der Tagesordnung waren. Am nächsten Abend wollte dann auch Tietzi für ein paar Tage seine alten Herrschaften in Ballenstedt besuchen.

Die Bowle

Bevor aber nun Tietz auch abdampfen wollte, hatten wir uns vorgenommen eine kleine Bowle zum Weihnachtsfest zu machen. Die Zutaten hatten wir bereits mehrere Tage vorher zusammengetragen. Meine Eltern hatten mir etwas Konservenobst geschickt, Wein hatte Stiefel mitgebracht und eine Büchse Bergmannsfusel hatte mir mein Zimmerkamerad Stefan spendiert. Einen schönen Steinguttopf hatten wir nicht, also musste ein einfacher Aluminiumtopf herhalten. In diesen kamen nun die Pfirsiche und Mandarinen aus Mutters Büchsen, Muttchen arbeite im Menüe Laden-da gab es so was halt, ein Glas Erdbeeren war auch dabei, dass ganze wurde, nun mit dem Wein übergossen und sollte etwas ziehen. Der Bergmannsfusel kam auch hinzu, natürlich nicht ohne vorher davon einen kräftigen Schluck pur zu nehmen, fertig ist das Gesöff. Ich bin dann zur Poststelle gegangen und habe die noch eingedrutelte Post abgeholt. Als ich zurückkam, hatte Tietz zwei Äpfel kleingeschnitten und war gerade dabei diese der Bowle beizumischen. Was machst Du denn da wollte ich wissen, na wonach sieht es wohl aus meinte er, zu Hause haben wir immer Äpfel mit drangemacht. Etwas komisch sah das schon aus. Aber nun war es halt so. Am Abend sollte der Topf sowieso vernichtet werden.

Pünktlich nach Dienstschluss kam auch der Stabschef und sein operativer (Stiefel) auf die Batterie, Er hatte das wohl gerochen oder Tietzi hatte es ihm gesteckt. Aber im allgemeinem hatte DD dafür ein Näschen, wenn wir Schluck vorrätig hatten. Ich holte nun den Topf aus dem Versteck im Abstellraum und stellte ihn auf dem kleinen Beischrank ab. Kaum stand er dort war auch schon DD heran, hob den Topfdeckel ab und guckte etwas verdutzt in den Topf. Was man da sah, sah in der Tat etwas seltsam aus. Die Apfelstücken hatten sich zwar leicht verfärbt, schwammen aber da ja roh gewesen immer noch an der Oberfläche herum. Da fragte DD auch schon, was habt ihr zwei Deppen da angerührt? Sag mal Tietz, Du Kamel, habt ihr da Kartoffeln reingemacht? Da konnte ich nicht mehr an mich halten und musste laut loslachen. Tietz wurde wieder mal rot musste dann aber auch lachen. Zum Schluss lachten wir alle drei um die Wette. Der Bowle Topf hatte keine Stunde gehalten, die Wirkung war auch mit den Apfelstücken gut. Auch so eine Geschichte, die man wohl nie vergessen wird. Auch diese Tage gingen wie im Flug herum und der militärische Alltag hatte die Batterie wieder.

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10.04.2024 19:34 (zuletzt bearbeitet: 10.04.2024 19:35)
#143
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Zitat von 0bstihj im Beitrag #129
44

...
Die Neuen kommen

...


Archivbild



Da fällt mir ein Spruch unserer EKs ein, den man mitunter hörte, wenn man sich als Frischer, Dax, Sprutz, Springer, Glatter (wie auch immer) gegenüber den dienstälteren Kameraden "falsch" verhalten hat.

Hey du Sprutz, noch krumme Finger vom Koffertragen und schon die große Schnauze?
...und dann folgte eine klare Ansage, die man tunlichst befolgen sollte.

NVA * GWD 88-90 * 3. Raketenbrigade

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11.04.2024 09:14
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#144
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53

Mein zweiter Klietzbesuch kündigte sich an Februar 1982

Die Zeit, die einem bei der Fahne doch immer wahrlich zu lange erschien, auch diese verging.
Schon war es Februar 1982, das erste Vierteljahr für die Neuen war auch schon wieder vorbei, für mich schon fast Halbzeit. Da kam der Befehl Winterhalbjahresübung zum scharfen Schuss in Klietz. Das auch noch bei der Kälte. Damals lag einiges an Schnee und grimmig kalt war es auch.

Wir alle waren an der Haubitze D30 ausgebildet worden und hatten bis dahin auch keine weitere schwere Waffe gesehen. Im Winter aber schoss das AR-1 nicht mit der herkömmlichen D30, sondern mit einer Panzerabwehrkanone (PAK) 85mm. Das Geschütz war zwar im Grundsatz kleiner, Krach machte es beim Schuss auch ordentlich. Während sich die D30 auch beim scharfen Schuss auf ihren drei Spreizholmen in der Stellung bleibend verhielt, hüpfte die PAK wie ein Ziegenbock der einen elektrischen Schlag bekommen hat aus der Stellung. Dennoch machte das Schießen mit dieser Waffe mehr Spaß, zumindest wenn man nicht im Zielgebiet stand. Bevor es aber so weit war wurden erst mal die technisch-taktischen Angaben zur PAK gepaukt. Auf dem G-Park gab es auch praktische Einweisungen in die Panzerabwehrkanone mit 85mm Kaliber.

Also gab es eines Nachts Alarm und dann ging die Reise Richtung Klietz los. Draußen war es richtig kalt und es schneite immer wieder einmal. Zum Glück hatten wir wattierte Felddienstuniform (FDU) auch Einstrich-Keinstrich an und lange Unterwäsche sowieso. Sollte es noch kälter werden, wurde auch darüber hinweggesehen, wenn man den Trainingsanzug noch unter der FDU anhatte. Einem hohen nicht zur Abteilung gehörenden Vorgesetzten sollte man so nicht über den Weg laufen.
Natürlich hatte wir (ich) wieder in bewährter Manier diesen Ausflug ins Gelände materiell, insbesondere lebensmitteltechnisch abgesichert. Genügend Jagdwurst und Blutwurst sowie Brot wurden in mehreren Teilen gebunkert. Schlecht werden, wie im Sommer konnte ja nichts, frisch wurde alles ohne unser Zutun gehalten. Wichtig waren diesmal auch ein paar Tüten Kaffee, den ich vorher in Lehnitz im Konsum kaufte und Tee, der aus der Schwante ebenfalls besorgt wurde. Furier Detlef, der Thüringer Junge, war da gar nicht zu bezahlen. Ein heißes Getränk war im Winterquartier etwas Kostbares. Noch kostbarer war der Juwelkocher


Ein Goldstück im Feldlager, insbesondere im Winter

den mir mein Schwager mitgegeben hatte. Den konnte man gut mit Benzin betreiben und davon hatten wir im Uraltank ja genug. Die erhaltenen Spiritustablettenkocher konnten bei richtiger Kälte nicht mithalten. Das Teil steht als Erinnerung in meiner dafür eingerichteten Vitrine.

Die eingeschlagene Route Oranienburg – Nauen – Rathenow und weiter war mir ja nun nicht mehr unbekannt, auch die Zwischeneinlagen auf Feldwegen und Wäldern wurden eingehalten.

Die Fahrt kam einem dadurch besonders lange vor. Auf den Ural hinten drauf zog es wie Hechtsuppe, was man im Sommer schwitzte, das fror man nun noch einmal so viel.
Während der Fahrt hatten wir nur unsere Feldflasche mit heißem Tee gefüllt, die Hitze in der Flasche lies recht schnell nach. Unter uns waren wie immer die Kisten mit den Granaten für die PAK, auf den Kisten zur Polsterung haben wir die Tarnnetze ausgebreitet. Einen Busshuttle wie heute gab es damals nicht mal für Offiziere. Auch gab es diesmal keine Zwischenfälle mit LPG-Vorsitzenden oder sonstigen anderen Leuten. Einzig versuchten einige Landser bei Halt in Ortschaften in einen Laden zu kommen, um Zigaretten und Alk zu besorgen. Oftmals funktionierte das auch. Oft kamen auch jugendliche heran die man darum bat, eigentlich kann ich mich nicht daran erinnern da betrogen worden zu sein, Zigaretten abgeben an die Holer ja, aber so dass sie nicht wiederkamen und das knappe Geld weg war, nein.

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11.04.2024 18:27
#145
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85mm PaK welche? die tschechische oder die russische?

Es liegt in der menschlichen Natur, daß man von jeder Einrichtung die Dornen stärker empfindet als die Rosen.

Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck (1815 - 1898), preußisch-deutscher Staatsmann und 1. Reichskanzler

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11.04.2024 19:24
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#146
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Zitat von Feuerbulle im Beitrag #145
85mm PaK welche? die tschechische oder die russische?


Das weis ich jetzt nicht mehr, ich hoffe Du als ehem. BO 9. wirst das aufklären.

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11.04.2024 19:31 (zuletzt bearbeitet: 11.04.2024 21:59)
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54

Ankunft auf dem TÜP, wohnen im Erdloch, die PAK

In Klietz angekommen wurden erst einmal wieder das Zeltlager und das Waggonlager bezogen.

Wir gingen dann irgendwo auf dem TÜP in Stellung und dann kam der Befehl Erdgruben ausheben. Unser erster Gedanke war die müssen doch den A… offen haben, der Boden war festgefroren und es war saukalt draußen. Aber all das Jammern half nichts, die Grube musste her. Also gingen alle Mann daran an der Grube zu pickern. Zum Glück war auf unseren Urals Schanzwerkzeug vorhanden. Nur mit den Klappspaten wäre das unmöglich gewesen. Der Boden war hart, wie Glas nur splitterweise kam man voran.

Wie es der Zufall wollte, kam Grischa vorbei,



er hörte unser Maulen und blieb stehen, dann sagte er etwas, was uns irgendwie den Wind aus den Segeln nahm und wir auch nicht von ihm erwartet hatten. Denkt an die Jungs von Stalingrad, dort war es kälter und unter Beschuss lagen die auch. Übrigens teilt euch so ein das ihr nicht schwitzt, eher ablösen, die FDU darf von innen nicht nass werden. Er grüßte, Hand an die Bävo (Wintermütze auch Bärenvotze genannt) und ging weiter. Mit dem Geschützführer waren wir fünf Mann, der sechste war der MKF und so teilten wir uns dann in drei Zweiergruppen auf und trieben das Loch in den Boden voran. Immerhin musste es so groß sein das vier Mann darin liegend Platz hatten.

Nachdem wir uns durch den Frostboden gepickert hatten, war der Rest noch eine Kleinigkeit. Jetzt wurden im nahem Wald Kiefernäste geholt und neben der Grube abgelagert. Das wurde ein schöner Haufen an Zweigen, aber die sollten wir auch brauchen. Zum einem dienten sie als Tarnung und in der Nacht als Polsterung und Abdeckung für unsere Grube. In der Nacht sollten wir dann auch noch erfahren wie schön es ist neben einem anderen Mann zu schlafen, zu „kuscheln“. Um das Schanzen zu beenden, musste nun noch mit Schnee der verräterische Aushub abgedeckt werden, so dass man das vom Aufklärungsflugzeug die Stellung nicht unbedingt so genau sofort sah. Da war wohl schon etwas dran.

Nachdem unsere Grube ausgehoben war, wurde der Betriebsdienst an der PAK eingeteilt.
Neben dem Geschützführer war ich dann K1, Hugo K2, Charlie K3, Heidi K4, Stefan der MKF zog sich zu seinem Ural zurück. Nun hieß es nur warten. Während der Zwischenzeit wurde uns die Arbeitsweise der PAK nochmals erklärt. Vom Prinzip war der Unterschied nicht so groß. Das Kaliber war kleiner und die Schussfolge lag höher. Normalerweise wurde die PAK auch mittels eines Zugseiles abgefeuert. Das machten wir aber nur am Anfang, dann wurde gegen den seitlich angebrachten Abzug mittels eines kräftigen Stiefeltrittes abgefeuert. Ein bisschen so wie aus Kriegsfilmen bekannt. Während bei der D30 die Rohrlafette zurückstieß beim Abschuss, hopste hier das ganze Geschütz aus der Stellung. Sie beiden Holme wurden auch nur von einem Haltedreieck am Ende der Holme aritiert. Die D30 wurde an den Holmen zusätzlich mit sogenannten Erdspornen, die eingeschlagen wurden, gesichert. Zwei Mann beschwerten den Holm mit dem Körper beim Abschuss.
Ein weiterer Unterschied war die Munition. Bei der D30 war die Munition geteilt. Granate und Kartusche für sich, bei der PAK bestand die Munition aus einem Stück.

Am ersten Tag tat sich dann nichts mehr weiter in Sinn von Feuerbereitschaft. Hatte man Einsicht mit uns geschundenen Landsern oder was war es. Eigentlich war es uns egal, es hieß auf einmal, dass die Gruben für die Nachtruhe hergerichtet werden können. Jedes Geschütz musste einen Wachplan festlegen, Ablösung war, meine ich, alle drei Stunden. Also machten wir uns daran erst einmal das ausgeteilte Essen und den heißen Tee aus der Feldküche zu minimieren. Ich hatte jetzt die Möglichkeit wieder ins Waggonlager zu wechseln, das war mir dann aber doch zu blöd und so blieb ich mit beim Geschütz. Irgendwann dann wurde festgelegt, wer die erste Nachtruhe einnimmt, die mussten noch eine Rauchen, pinkeln gehen und dann das Waldbett in der Grube aufsuchen. Ein rauskommen zwischendurch wurde äußerst schwierig.

Warum, zuerst wurden jede Menge kleingemachte Kiefernäste als Polsterung ins Loch gebracht, darüber kamen zwei Zeltplanen, die ja jeder dabeihatte. Auf die zwei Zeltbahnen kamen noch mal zwei und diese wurden ebenfalls mit großen Mengen kleingemachter Kiefernzweige abgedeckt. Fertig war das Nachtlager. Nun musste man nur noch dazwischen Rutschen, was bei vier Mann nicht einfach war. Unsere Kalaschnikows wurden unter der Kopfgegend ebenfalls in Deckung gebracht. Eingefroren nutzten sie auch nichts, dachten wir zumindest.

Die Nacht war echt saukalt, ich erinnere mich an über -20°C in den frühen Morgenstunden. Trotzt der Sicherungsmaßnahmen Zeltplanen und Kiefernzweige erfroren wir uns bald den Hintern. Einzig die Nähe zum anderen Kameraden gab Wärme, wenn sich einer drehte mussten alle anderen mit. So nah wie in dieser Nacht bin ich ansonsten als kleiner Junge nur meinem Vater im Bett gekommen. Hier war uns das egal, nur das Aneinanderschmiegen und die Wärme des anderen ließ einen die Augen zumachen. Den Teil der Wachschicht vergisst man auch nicht mehr. Sternenklarer Himmel und saukalt. Ständiges Hüpfen und heißer Tee
den der Juwel Kocher stiftete erhielt einem am Leben. Unserem Stefan, dem MKF ging es auch nicht viel besser. Er verbrachte zwar die Nacht im Ural, es war aber verboten worden den Motor laufen zu lassen. Hätte man es dennoch getan wäre das durch den Geräuschpegel sofort aufgeflogen. Einzig bei ihm im Führerhaus zog es nicht. Auch er war froh als die Nacht herum war. An diesem Morgen standen alle von allein noch vor 6 Uhr auf, die Kälte und die Zuversicht auf ein heißes Getränk und etwas Essbares ließ einen aufsteigen. Gegen 9 Uhr kann ich mich noch erinnern, kam die Sonne heraus, endlich etwas Wärme von oben. Die erste Nacht unter Extrembedingungen war überstanden.

Der erste Schuss mit der PAK

Der Beginnende Tag sollte dann endlich etwas Abwechselung bringen, das Schießen für uns sollte beginnen. Zuvor wurden alle Stellungen nochmals von Sicherheitsoffizieren inspiziert.
Dann kam der Befehl die Munition bereit zu machen, Kisten auf und davor Aufstellung nehmen. Wir witzelten noch herum da knackte vom Kapo das Wechselsprechgerät. Feuerkoordinaten, folgende Einstellung, der Kapo wiederholte die Koordinaten, ich stellte sie ein und dann kam Feuer aus allen Rohren, zwölf Schuß hintereinander. Feuer frei. Dann bellte die PAKs auch schon los. Alle ein wenig unterschiedlich, aber das bekamen wir gerade gar nicht mit. Die PAK musste sofort nach jedem Schuss wieder in Position gebracht werden. In wenigen Minuten waren die ersten zwölf Schuss hinaus. Wir sahen alle etwas schwarz in den Gesichtern aus. Die PAK war auch schön rußig geschossen, ideal für den Kanoniersschlag den die Glatten ja noch nicht erhalten hatten. Aber damit mussten wir uns gedulden, es wurde noch eine Salve nach der anderen abgefeuert. Als wir fertig waren, glühte das Rohr fast, es dauerte eine ganze Weile trotzt der Kälte, bis es abkühlte. Einer der Soldaten wollte zum trocknen seine Handschuhe auf das Rohr legen, die versengten sofort. Nach der Rohrabkühlung trockneten wir dann unsere Schweißnassen Jacken auf dem Rohr.

Dieser Ablauf wiederholte sich an diesem Tag noch mehrmals, erst am späten Nachmittag als Entwarnung kam, wurde die Feuertaufe mit den Glatten zelebriert. Ruß hatte es genug, die armen Kerle, bei der Kälte war es mit Waschen äußerst ungünstig und so konnte man lange sehen das es sich um Glatte handelte. Nun aber Glatte mit Feuertaufe. Am nächsten Tag ging die Übung weiter, das Frieren und das Warten. Dann wurde Stellungswechsel befohlen, ach du Kacke, unsere Grube. Aber da hatte man wohl Nachsicht oder auch selbst bei den Offizieren keine Lust sich weiterhin den Hintern abzufrieren oder neu zu schanzen. Am Abend ging es in die Ausgangsstellung zurück und unser Erdhotel hatte uns wieder.

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11.04.2024 21:52
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#148
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Zitat von 0bstihj im Beitrag #146
Zitat von Feuerbulle im Beitrag #145
85mm PaK welche? die tschechische oder die russische?


Das weis ich jetzt nicht mehr, ich hoffe Du als ehem. BO 9. wirst das aufklären.



Das war bestimmt die tschechische, die wurde als Austauschkaliber genommen.


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11.04.2024 22:02
avatar  0bstihj
#149
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Zitat von Lessing im Beitrag #148
Zitat von 0bstihj im Beitrag #146
Zitat von Feuerbulle im Beitrag #145
85mm PaK welche? die tschechische oder die russische?


Das weis ich jetzt nicht mehr, ich hoffe Du als ehem. BO 9. wirst das aufklären.



Das war bestimmt die tschechische, die wurde als Austauschkaliber genommen.



Danke, Austauschkaliberschießen war es ja. Vielleicht kann man das auf einem meiner Bilder sehen. Ich suche einmal!

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12.04.2024 22:01 (zuletzt bearbeitet: 12.04.2024 22:02)
#150
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So wie Du das Abfeuern schilderst war das die tschechische K52: Kastenholme und Ringkammermündungsbremse.... es kam aber auch die 85mmPaK D-44 aus der UdSSR im AR-1 zum Einsatz: runde Holme und 2Kammer-Mündungsbremse
K52 Bild 2 und 3 D44 Bild 1. Auf Bild 2 sehr schön zu sehen wie es die Farbe auf Grund der Erhitzung der Rohre weggebrannt hat... auf dem letzten Bild kleiner Einblick beim Schuß

Es liegt in der menschlichen Natur, daß man von jeder Einrichtung die Dornen stärker empfindet als die Rosen.

Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck (1815 - 1898), preußisch-deutscher Staatsmann und 1. Reichskanzler

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13.04.2024 09:53 (zuletzt bearbeitet: 13.04.2024 09:56)
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#151
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Zitat von Feuerbulle im Beitrag #150
So wie Du das Abfeuern schilderst war das die tschechische K52: Kastenholme und Ringkammermündungsbremse.... es kam aber auch die 85mmPaK D-44 aus der UdSSR im AR-1 zum Einsatz: runde Holme und 2Kammer-Mündungsbremse
K52 Bild 2 und 3 D44 Bild 1. Auf Bild 2 sehr schön zu sehen wie es die Farbe auf Grund der Erhitzung der Rohre weggebrannt hat... auf dem letzten Bild kleiner Einblick beim Schuß


Ich meine mich erinnern zu können, die Holme waren rund, schwören kann ich es nicht.
Wenn ich mir aber die Bilder anschaue, bin ich mir fast Sicher-Rund! Auf dem ersten Bild
ist ja Pinocchio mit drauf, da passt das schon. Übrigens schöne Bilder!

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13.04.2024 14:30 (zuletzt bearbeitet: 13.04.2024 14:36)
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#152
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Zitat von 0bstihj im Beitrag #151
Zitat von Feuerbulle im Beitrag #150
So wie Du das Abfeuern schilderst war das die tschechische K52: Kastenholme und Ringkammermündungsbremse.... es kam aber auch die 85mmPaK D-44 aus der UdSSR im AR-1 zum Einsatz: runde Holme und 2Kammer-Mündungsbremse
K52 Bild 2 und 3 D44 Bild 1. Auf Bild 2 sehr schön zu sehen wie es die Farbe auf Grund der Erhitzung der Rohre weggebrannt hat... auf dem letzten Bild kleiner Einblick beim Schuß


Ich meine mich erinnern zu können, die Holme waren rund, schwören kann ich es nicht.
Wenn ich mir aber die Bilder anschaue, bin ich mir fast Sicher-Rund! Auf dem ersten Bild
ist ja Pinocchio mit drauf, da passt das schon. Übrigens schöne Bilder!



Die Austauschkaliber waren im MB eingelagert. Hier ein Foto

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13.04.2024 14:39
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#153
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Zitat von Lessing im Beitrag #152
Zitat von 0bstihj im Beitrag #151
Zitat von Feuerbulle im Beitrag #150
So wie Du das Abfeuern schilderst war das die tschechische K52: Kastenholme und Ringkammermündungsbremse.... es kam aber auch die 85mmPaK D-44 aus der UdSSR im AR-1 zum Einsatz: runde Holme und 2Kammer-Mündungsbremse
K52 Bild 2 und 3 D44 Bild 1. Auf Bild 2 sehr schön zu sehen wie es die Farbe auf Grund der Erhitzung der Rohre weggebrannt hat... auf dem letzten Bild kleiner Einblick beim Schuß


Ich meine mich erinnern zu können, die Holme waren rund, schwören kann ich es nicht.
Wenn ich mir aber die Bilder anschaue, bin ich mir fast Sicher-Rund! Auf dem ersten Bild
ist ja Pinocchio mit drauf, da passt das schon. Übrigens schöne Bilder!



Die Austauschkaliber waren im MB eingelagert. Hier ein Foto


Danke Lessing, auch schönes Bild.
Was mich wundert (Flocki) das ihr PAK im Sommer geschossen habt, zu meiner Zeit 81/82 war das im Winter! Wie Lessing schon schrieb "Austauschkaliberschießen" hieß das wohl.
Aber Panzer muss und kann man ja immer bekämpfen

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13.04.2024 18:32 (zuletzt bearbeitet: 14.04.2024 10:06)
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#154
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55

Komplekte und heißes Apfelmus

Irgendwie gehörte es dazu während einer solchen Feldlagerübung auch den richtigen Umgang mit der persönlichen Ausrüstung zu trainieren. Zur persönlichen Ausrüstung gehört auch die Verpflegung. Zu Beginn der Übung bekam jeder einen Karton Komplekte. In diesem Karton befand sich Büchsen mit sogenanntem Atom Brot (Vollkorn) welches eine Haltbarkeit von 10 Jahren haben sollte, Büchsen mit Käse und Wurst (Rot, Leber und Teewurst), Margarine, Fischdose, Drops, Apfelmus, Dauerkekse, Tee ?? und Spiritustabletten samt einem kleinen Kocher. Das war dann die Verpflegung für die nächsten zwei Tage. Das meiste von diesem Zeugs landete ungenutzt im Wald. Sehr zur Freude der Wildschweine, die diese Dosen gern nahmen. Mit ihrem Gebiss haben sie diese mühelos geöffnet. Die Dosen Chesterfieldkäse landeten gern in Lagerfeuern, das knallte dann so schön beim Aufplatzen. Eigentlich ein Jammer wie man damals mit den Lebensmitteln umgegangen ist. Zum einem lag das daran das doch noch andere Quellen vorhanden waren, zum anderem aber auch daran, dass die Konserveninhalte weder frisch noch sonderbar schmackhaft waren. Aber auch galt wie meistens im Leben man kann, Dinge am besten schätzen lernen, wenn man sie nicht mehr hat. Das sollten auch wir nun erfahren.

In den nächsten zwei Tagen kam nun keine Verpflegung mehr von der Feldküche. Warum auch immer, es gehörte angeblich mit zum Übungskomplex, der Umgang mit der Komplekteverpflegung. In den ersten Stunden hatte alle noch etwas vom Frühstück übrig welches es noch gab. Die Zeit zum Essen war auch sehr begrenzt. Aber irgendwann siegte der Hunger doch und man machte sich über das her, was man noch hatte. Viel war’s nicht mehr, das meiste hatte man ja im Überdruss in den Wald geworfen. Derselbe wurde nun nach noch brauchbarem durchsucht, viel war nicht mehr heil. Auch die Wildschweine schoben bei diesen Minustemperaturen Knast. Meine Teil1 Taschen, mit Lebensmitteln, befanden sich im Waggonlager, da kam man im Moment nicht dran. Also zog auch ich los, um was zu besorgen, Atom Brot und Apfelmus waren meine Waldausbeute, also wurde das mitgenommen. Als erstes wurde die Büchse Atom Brot


Diese Brot hielt sich wohl 10 Jahre, es schmeckte nicht gerade wie frisches Brot. Aber es machte satt. Wir haben es erst schätzen gelernt, als es im Wald lag und wir ein wenig Hunger schoben. Ein wenig Gothaer Büchsenleberwurst, wenn man Hunger hat, ein "Träumchen"!


Aus heutiger Sicht alles Leckerlis, man meinte es gut mit uns!

geöffnet, sah aus wie Bumbernickelbrot, schmeckte auch so ähnlich und wurde immer mehr im Mund. Mit Leberwurst, die aus Gotha war, konnte man es schon hinunterbringen es machte uns jedenfalls erst einmal satt. Auch die Rotwurst bekam unter dem Aspekt Hunger plötzlich einen anderen Geschmack. Das, was wir hatten, wurde am Geschütz inkl. mit dem Kapo geteilt. Da gab es keine Rangunterschiede.

Erst einmal war man etwas gesättigt, aber wer sich viel an der frischen Luft bewegt, bekommt auch wieder Hunger. Da war ich keine Ausnahme. Das aus dem Wald mitgebrachte Apfelmus war aber leider gefroren, was nun? Der Hunger sagte mir, mache es heiß. Richtig wir hatten Spiritustabletten bekommen und einen Minikocher, diese Ausrüstung kam nun zum Einsatz.
Mit ein paar Teil1 Taschen der Kameraden eine kleine Windgeschützte Ecke hergerichtet, die Büchse geöffnet und schon stand diese auf dem Kocher. Es ging langsam voran aber es funktionierte. Das Apfelmus fing an zu tauen. Alle freuten sich schon auf diese Leckerei. Desto heißer die Büchse wurde, umso mehr roch das ganze etwas komischer, die Büchse war ja fürs Kochen nicht gemacht, das war uns aber egal. Nach einiger Zeit war das Mus komplett aufgetaut und das warme Apfelmus war lecker. Ich löffelte gerade an meinem Anteil als der Stabschef vorbeikam, hey Obsti was isst Du da, leckeres Apfelmus Genosse Major. Lass mal kosten und schon griff er sich die Büchse. Ruck zuck war mein Anteil von ihm verputzt. Meine Kameraden waren etwas schadenfroh, was haste da auch für Freunde, ja als Spießschreiber mit täglichem Offiziersumgang hatte man es eben nicht immer einfach.

Nach ein paar Minuten sah ich den Major im Eilschritt dem Wald zusteuern, er hatte Glück, das es keine weiteren Übungen und evtl. Stellungswechsel anstanden, denn er rannte öfters. Ich konnte nur grinsen und er gab mir die Schuld für sein Unwohlsein. Heißes Apfelmus gehörte dann wohl nicht mehr zu seinem Beuteschema, wenn es ums Durchfuttern ging.
Er war aber mit diesem Problem nicht allein.

Der Rohrkrepierer

Am nächsten Morgen ging der Feuerdienst weiter, das Schießen machte uns sogar etwas Spaß. Das war eine feine Abwechslung. Die Kälte konnte so einem nicht so viel anhaben und Langeweile kam auch nicht auf. Es krachte nur so um einen herum und alles war in Bewegung. Dann plötzlich fiel eine PAK in unserer Nähe aus. Sie konnte nicht mehr feuern, die abgefeuerte Granate steckte im Rohr fest, ein Krepierer. Nun war guter Rat teuer.
Das Schießen unserer Batterie wurde aus Sicherheitsgründen erst einmal abgebrochen. Einen solchen Vorfall gab es nicht so oft, wir selbst erlebten das zum ersten Mal, viele andere auch.
Die Granate steckte im Rohr fest. Nun wurde ein Waffen/Geschützmeister herangeholt. Unser Stabschef war inzwischen auch herbeigeeilt. Aber auch er konnte nur feststellen, das Geschoss steckte fest. Sein Vorschlag noch mal eine Kartusche ansetzen und die Granate aus dem Rohr treiben. Das sah der Waffenspezialist auch so. Also wurde eine leere Kartusche mit den Schießmittelbeuteln gefüllt, die Abzugsleine eingehangen und der Befehl Deckung kam.

Der Waffenmeister selbst zog ab, die PAK bäumte sich auf, ein riesiger Feuerball und eine ebenso mächtige Rauchwolke Verliesen des Verschlussstück. Die Granate steckte weiterhin im Rohr. Jetzt wurde der Waffenmeister etwas ungehalten, er latschte gegen die PAK, doppelte Ladung herstellen und laden. Das befohlene wurde gemacht, der Waffenmeister nahm wieder die Abzugsleine zur Hand, mit dem Befehl Deckung gingen diesmal alle nach unten und dann gab es einen sagenhaften Knall, ein lautes Pfeifen war zu vernehmen und die PAK war komplett aus ihrer Stellung gesprungen das konnte man aber erst nach verziehen der noch gewaltigeren Qualm Wolke sehen. Vom Knall hatten wir gedacht das Rohr sei geplatzt.
Weitgefehlt, sehr zum Unmut aller steckte das Geschoss nach wie vor im Rohr. Der Waffenmeister lief vor Wut rot an. Der BC, der Stabschef redeten auf ihn ein. Dann befahl er per Sprechfunk seinen Werkstattwagen heran. Die inzwischen zahlreichen Zuschauer machten Witze, vielleicht sollte man die vier Panzersoldaten und ihren Hund holen, die sägen das Rohr ab, waren noch harmlose Sprüche. Dennoch hatte der Waffenmensch seine Ruhe anscheinend wiedergefunden, er stand da, rauchte und guckte die PAK beteiligungslos an.

Jetzt kam der Werkstattwagen, ein SIL herangerumpelt. Ein Fahrzeug, gut ausgerüstet mit Werkzeugen, dennoch war uns allen nicht klar, wie dieser Mensch die Granate aus dem Rohr holen will, wenn dieses nicht einmal eine doppelte Ladung bewerkstelligen konnte.
Der Waffenmeister unterhielt sich mit dem Stabschef, wir müssen die Granate durch den Verschluss nach hinten drücken, anders geht das nicht. Zu seiner Truppe gehörten zwei Soldaten, die holten nun die befohlenen Dinge vom Fahrzeug herunter. Unter anderem eine lange Holzstange, die maß ungefähr um die fünf Meter an Länge, so groß wie der Kofferaufbau war. Dazu eine Metallvorrichtung die vorn mit einem dicken Eisenring endete. Das Eisenteil wurde auf die Holzstange aufgesetzt und zur Arretierung verschraubt. Noch ahnten wir nicht, was das werden sollte. Einer der Soldaten nahm nun das Teil und führte es von vorn in das PAK-Rohr ein. Der vordere Eisenring stülpte sich dann über die Spitze der Granate.

Die Wirkungsweise der PAK-Granate war der der D30 Granate gleich. Beide Granaten wurden erst nach Abschuss und verlassen des Rohres scharf. Die Granate benötigte die sagenhafte Beschleunigung durch das Rohr, um alle eingebauten Sicherungen durchbrechen zu können. So hatte man es uns beigebracht und auch eingeimpft. Aber das sieht, wenn es so weit ist alles etwas anders aus, insbesondere wenn man ins Rohr schaut und in diesem der Tod lauert.

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14.04.2024 09:36
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#155
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56

Der Waffenmeister und seine zwei Soldaten zogen sich Handschuhe zum Schutz vor Holzsplittern an und begannen das Holzmetallgerät aus dem Rohr zu ziehen und dann mit voller Wucht wieder hin einzurammen. Mit dieser Methode sollte sich die Granate durch den Verschluss wieder nach draußen befördern lassen. Wir schauten den Bemühungen eher skeptisch zu.
Nach ein paar Minuten waren die drei außer Atem, nun sollte die Geschützbedienung die drei ablösen. So wurde es auch gemacht, der Waffenmeister übernahm nun das Kommando und die Geschützbedienung dufte sich vor dem Rohr tummeln. Trotzt des Wissens das eigentlich nichts passieren kann war das für alle ein mulmiges Gefühl. Inzwischen hatten sich schon zwei Geschützbedienungen an der Granate abgearbeitet. So richtig Erfolg konnte man noch nicht sehen. Neugierde ist strafbar, das sollte ich nun auch erfahren, weil ich sehen wollte ob das Stoßen etwas brachte, bin ich an das Rohr ran und habe hineingeschaut, zu sehen war nur ein Kupferfarbend glänzendes Etwas.

Genau in diesem Moment schnappte der Waffenmeister zu, er packte mich wahrlich am Kragen, komm mein Freund, wer guckt, kann auch mitmachen. Schon fand ich mich an der Stange wieder. Ich räume ein, ein wenig Düsengang hatte ich dann schon, das sah man mir wohl auch an. Der Waffenmensch tat das mit dem Spruch ab, macht euch nicht ein ihr Weicheier, damit ging es für ihn weiter. Wir kamen schön ins Schwitzen, von wegen nicht die FDU von innen nass machen, das interessierte jetzt hier keinen. Ich kann es nicht mehr mit Bestimmtheit sagen, wie lange und wie viele noch mit dieser Stoßmethode auf die Granate eingedroschen haben, irgendwann war sie wieder in das Verschlussstück zurückgetrieben worden. Nun ließ der Waffenmeister eine Messingkartusche absägen. Die verbleibende Kartusche wurde randvoll mit Treibmittelbeuteln gefüllt. Nun sollte die Granate erneut abgefeuert werden, diesmal musste sie raus. Auch hier lies es sich der Waffenmeister nicht nehmen und zog die PAK selbst ab. Ein Wahnsinnsknall, eine riesige Rauchwolke und dann ein Orgeln in der Luft, der Waffenmeister hatte gewonnen und die Granate zwitscherte hörbar dem Einschlag entgegen. Ein Erlebnis, was ich auch nicht vergessen werde. Ein strahlender Waffenmeister nahm genüsslich die folgenden Dankesworte entgegen. Irgendwie waren alle erleichtert, dass diese Situation nun vorbei war.

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15.04.2024 08:42
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#156
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57

Schleudermunition und Feuerwerk

Am nächsten Tag kam unser BC Grischa mit einem UAZ angefahren und hatte einige Kisten mit Knallkörpern, Leuchtraketen und einiges mehr von solche Übungs- /Imitation Handgranaten mit Reibefläche und elektrischer Zündung dabei. Alles Material was abgelaufen war und vernichtet werden sollte. Genau das richtige Spielzeug für Grischa. Da wir etwas abseits in Stellung lagen und uns so auch keiner beobachten konnte sollten die Dinger in ein Loch kommen und dann durch Zünden vernichtet werden. Also ließ der BC erst einmal ein schönes Loch im Boden ausheben. Während die einen Schaufelten nutzen andere die Zeit zu probieren, ob das Zeugs wirklich unbrauchbar war. Knallkörper mit Pfeifton D3 hieß das meine ich, war ein Pappstück, das den Krach einer Handgranate machte. Gezündet wurde dieser Knallkörper elektrisch. Dazu nutzte man die Flachbatterie der Taschenlampe.


Die Batterie der Taschenlampe diente als Zündquelle bei den drahtgebundenen Knallern, in Kelles Fall waren es drahtgebundene D-Knaller

Ein paar solche Teile flogen nun also nach vorn, lautes Pfeifen und ein ohrenbetäubender Knall zeigten an, die Dinger gehen noch. Nun ging es richtig zur Sache. Ein Knallkörper nach dem anderem wurde geworfen. Die Qualm Entwicklung war nicht zu übersehen.

Nun wollte sich auch unser Andreas Kell… genannt Kelle aus Eisenach probieren, bis zur Einberufung waren die Schulbücher zum Abitur sein Metier. Das er ein wenig aufgeregt war sah man ihm an, er nahm den Knallkörper, in die eine Hand mit der anderen hielt er die Kabelenden an die Batterie, dann schwang er über dem Kopf den Knallkörper an der elektrischen Leitung um Schwung zu holen herum.
Anstatt diesen wegzuwerfen hat er sich beim Schwenken die Strippe um den Unterarm gewickelt. Als er das nun bemerkte begann er wie verrückt zu Schreien, geistesgegenwärtig haute ihn Grischa um, kaum lag er, knallte es schon gewaltig. Das hätte schiefgehen können.
Durch die vielen Klamotten und die Wattierte FDU konnte man nicht sehen, ob Kelle sein Schritt noch ganz trocken war, er jedoch war als schwarzhaariger leichenblass geworden und die Knie zitterten offensichtlich.

Nach diesem Beinah Unfall kam der ganze Rest Altmunition dann ins gegrabene Loch, mehrere elektrisch zu zündende Knallkörper wurden dazwischen gepackt, dann wurde die Grube mit Sand zugeschaufelt. Der BC befahl „alles Stahlhelm auf und in volle Deckung“ dann gab’s einen super Knall und ein Feuerwerk, Teile der Leuchtkugelmunition detonierte ebenfalls noch vortrefflich. Später dann im Dritten DHJ sollten wir noch einmal erleben, was ein 5kg Sprengeimer Gustav so anrichten kann.
Mit diesen Spielereien sollte das Abenteuer Klietz zu Ende sein, es wurde zurück nach Lehnitz verlegt. Niemand war böse den kalten, ungastlichen TÜP verlassen zu können. Die Kaserne war zwar kein Paradies aber wenigstens beheizt.

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15.04.2024 13:48
avatar  Hab ich nicht ( Gast )
#157
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Hab ich nicht ( Gast )

Hallo,
wir haben damals, ist schon lange her, über 50 Jahre, Artillerie Knallkörper genutzt um Erdlöcher, als Depot oder auch als Unterschlupf, auszuheben. Das ging schnell und effektiv.Das konnte natürlich nur in abgelegenen Gegenden, zum Beispiel im Harz oder dem Thüringer Wald erfolgen. Diese waren gefüllt mit ca. 1 Kg Bariumnitrat und Magnesium und wurden elektrisch gezündet. Es wurde noch jede Menge anderer Unsinn mit derartigen militärischen Knallkörper veranstaltet. Einmal wurde bei einer großen Übung damit ein Gefechtsstand attackiert, leider waren auch 2 Generäle dort drinn.
Gruß


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15.04.2024 13:57
avatar  Hab ich nicht ( Gast )
#158
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Hab ich nicht ( Gast )

Hallo, zum Thema Komplekte,
da gab es noch viel feineres, man brauchte nur Wasser und ein leckeres Mittagessen war, nachdem wie schnell das Wasser, man konnte auch da nachhelfen, kochte, zubereitet. Je nach dem wie viel man von den Zeug hatte, hatte man eine dünne oder auch eine dicke sättigende Mahlzeit und nicht nur Suppen. Die waren bestimmt nicht billig, deshalb nicht immer vorhanden.
Gruß


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16.04.2024 00:01 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2024 00:03)
#159
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Um einmal etwas klugzuscheißen: Knallkörper,Papphülle mit Reibfläche und Pfeifton waren Typ D (wie im Bild gezeigt), elektrische Zündung und Plasteumhüllung waren Typ B ( gerne mal aufs Bremslicht vom Ural geklemmt machten den Kutscher "Beine" ; Elektrische Zündung , Pappbehälter und ca 1kg Bariumnitrat, wie von einem Gast geschildert nannten sich Artillerie-Knallkörper Typ G... soll mal einen Dienstgrad gegeben haben, der fuhr mit seinem UAZ Zieldarstellung: Türe auf,Gustav raus ( waren noch 5m Draht dran) Gustav mit Taschenlampe gezündet, Türe Zu und späterer OTL hatte Beule

Es liegt in der menschlichen Natur, daß man von jeder Einrichtung die Dornen stärker empfindet als die Rosen.

Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck (1815 - 1898), preußisch-deutscher Staatsmann und 1. Reichskanzler

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16.04.2024 09:40 (zuletzt bearbeitet: 16.04.2024 09:40)
avatar  0bstihj
#160
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Mitglied

Zitat von Feuerbulle im Beitrag #159
Um einmal etwas klugzuscheißen: Knallkörper,Papphülle mit Reibfläche und Pfeifton waren Typ D (wie im Bild gezeigt), elektrische Zündung und Plasteumhüllung waren Typ B ( gerne mal aufs Bremslicht vom Ural geklemmt machten den Kutscher "Beine" ; Elektrische Zündung , Pappbehälter und ca 1kg Bariumnitrat, wie von einem Gast geschildert nannten sich Artillerie-Knallkörper Typ G... soll mal einen Dienstgrad gegeben haben, der fuhr mit seinem UAZ Zieldarstellung: Türe auf,Gustav raus ( waren noch 5m Draht dran) Gustav mit Taschenlampe gezündet, Türe Zu und späterer OTL hatte Beule


Zum Gustav komme ich noch, Du erinnerst dich, Klietz, Betonweg

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