Im heutigen Briefing der "Neuen Zürcher Zeitung" war zu lesen (Zitatanfang):
"Die Bundesregierung lässt sich vom nigerianischen Präsidenten vorführen
Das ist passiert: Die einst geraubten Benin-Bronzen, deren Rückgabe durch Deutschland schon lange Gegenstand einer hochpolitischen Debatte ist, sind zu einem Spielball der Politik geworden. Nigerias Staatspräsident Muhammadu Buhari erklärte sie kurz vor Ende seiner Amtszeit per Dekret zum privaten Eigentum des Königshauses. Das gilt für bereits restituierte wie auch für alle weiteren Artefakte. Der König liess verlauten, ein Museum für die Kunstwerke sei in der Nähe oder auf dem Areal seines Palastes geplant. Das bereits gebaute Edo-Museum wird wohl leer bleiben. (Zum Bericht)
Darum ist es wichtig: Die Entscheidung offenbart die Naivität, mit der die Restitutionsdebatte teilweise geführt wird, und decouvriert den deutschen Edelmut. Zwar hatte es Zusicherungen gegeben, ausschliesslich die nigerianische Regierung sei zuständig für die Verwaltung der Museen und Kunstwerke. Mit dem Dekret dürfte das Makulatur geworden sein.
Darauf kommt es jetzt an: Deutschland hat die Eigentumsrechte an insgesamt 1117 Kunstwerken an Nigeria übertragen. Der grösste Teil verbleibt jedoch als Leihgaben in deutschen Museen. Unklar dürfte nun sein, was mit diesen Objekten geschehen wird. (Zitatende).
Es geht nicht nur um die Benin-Bronzen sondern auch um andere Objekte, die durch seinerzeitigen Ankauf sowohl von privaten Mäzenen als auch Museen in deutschen Besitz kamen. Durch deutsche Wissenschaft (und nicht nur diese!) sind jene Objekte der Öffentlichkeit zugänglich gemacht und, vor allem, wissenschaftlich aufgearbeitet worden. "Gutmenschliche Ideologie", zuvorderst durch eine extremistische Partei, deren Funktionäre diesen Staat gekapert haben, vertreten, will nun durch Rückgabe an vermeintliche und Schein-Eigner diese Gegenstände der Öffentlichkeit entziehen. Das ist zwar nicht "verkündetes" Ziel, aber es geschieht objektiv, wenn derart gehandlt wird, dass historische koloniale Fehlhandlungen "wiedergutgemacht" werden.
Man kann gegen diese Aberwitzigkeit, historisches Geschehen nun als damit ungeschehen zu machen, nur laut, deutlich und heftig protestieren.
Ich hatte im Zusammenhang mit den "Benin-Bronzen" bereits eine Protest-Mail an Frau Ackermann (Direktorin Staatl. Kunstsammlungen Sachen) geschickt; sie blieb erwartungsgemäß unbeantwortet seinerzeit. Das, was nun mit den Bronzen geschah, sah ich (und nicht nur ich) bereits vorab deutlich voraus.
Ich habe mich daher veranlasst gefühlt, um meine aufgestaute Wut zu diesem speziellen, hirnverbrannten Unternehmen von Baerbock und Roth etwas zu dämpfen, eine eMail an die Redaktion der NZZ folgenden Inhalts zu senden, die sich besonders auf die Überschrift zum Ganzen ("Deutschland war naiv usw. ...) bezieht (Zitat):
"Sehr geehrte Damen und Herren,
ich muss Sie korrigieren: Nicht "Deutschland war naiv bei der Rückgabe der Benin-Bronzen", sondern die deutschen ideologisch völlig verblendeten und unwissenden Funktionäre einer Partei mit inzwischen fragwürdigsten Handlungen neben, zwischen und überhaupt mit den Zeilen ihres Programms!
Es gab genügend Menschen in Deutschland, die gewarnt haben und die voraussahen, was geschehen wird, wenn man eine solche "Rückgabe-Orgie" startet: Die Afrikaner sind nicht ideologisch auf die deutschen "Grünen" ausgerichtet und auch nicht per se "ehrliche und gute" Menschen, nur weil sie schwarz sind und früher einmal irgendeiner Großmacht "Kolonie". Sie sind auf ihre zunächst nationalen, dann auf die Interessen ihrer Oberschichten orientiert, die von demokratischen Verhältnissen weit entfernt ihre Volksmassen zu ihrem Nutz und Frommen, und zwar ausschließlich (mit wenigen Ausnahmen, aber mir fallen gerade keine ein!) "regieren".
Wie man beim "MDR" hörte, verlautet aus dem "Ministerium" der Frau Roth, einer besonders qualifizierten Dame "vom Fach", dass man weiter bei einer "Politik" der Rückgabe bleiben werde. Wie verbohrt und dumm muss man sein, um über diesen (und wahrscheinlich dann nicht nur diesen) Skandal hinwegzugehen? Und der (auch internationalen) Öffentlichkeit Dinge zugunsten von Schein-Eignern entziehen wollen, die von deutschen (und nicht nur denen) Wissenschaftlern gepflegt und erhalten worden sind, um als Kulturerbe der Welt zugänglich gemacht zu werden!?
Ich bin entsetzt und nicht nur ich: Es ist traurig, dass sich der Dummheit und Borniertheit derartige Möglichkeiten in diesem Staate bieten. Es ist ebenso traurig, dass nicht auf nationale Interessen (die hier auch noch international von Belang sind) geachtet wird seitens eines Parlaments, dass sich nur um sich selbst kümmert, seitens einer Regierung, die von einer Extremisten-Partei gekapert worden ist. Auf mahnende Worte der Wissenschaft wie der kunst- und historien-interessierten Öffentlichkeit wird nicht gehört.
Ich bitte, zukünftig bei diesen Handlungen von mit einem Amt bedachten mE Imbezillen nicht mehr von "Deutschland" zu schreiben, sondern vielleicht eher von "Vertretern deutscher Parteien" oder "der Regierung". Vielen Dank!
Freundliche Grüße
(Zitatende)
Nützt natürlich nichts. Man hat aber wenigstens das Gefühl, etwas gegen Dummheit, Borniertheit, ideologische Verblendung und umgekehrten Rassismus zu tun.
OldMan
