Bitte geben Sie einen Grund für die Verwarnung an
Der Grund erscheint unter dem Beitrag.Bei einer weiteren Verwarnung wird das Mitglied automatisch gesperrt.
Modellbau NVA von Matthias Purdel

Da der Wunsch geäußert wurde, auch auf dieser Seite meine Kollektion an NVA -Modellen vorzustellen, komme ich diesem sehr gerne nach und mit dem heutigen Tag werde ich eine tägliche Bilderreihe starten, die sich mit der technischen Entwicklung der NVA-Landstreitkräfte befasst. Seit mehr als zwanzig Jahren befasse ich mich auf dem Weg des Modellbaus mit der Thematik Militär und damit auch mit Fragen des Kalten Krieges, der Machtverhältnisse in der DDR und dessen politische Dimensionen und Konsequenzen. Ich bitte aber schon vorab darum, Diskussionen darüber zu unterlassen, welche Streitmacht die bessere war und ist und wer bei einem möglichen Ernstfall „gewonnen“ hätte. Über strategische Planungen und Inhalte kann ggf. gerne diskutierten werden. Beginnen werde ich mit der Rubrik Infanterie und Infanteriefahrzeuge. Die Infanterie ist die eigentliche „Fußtruppe“. Eines der größten Probleme dieser Waffengattung waren die hohen Ausfallzahlen durch lange und schnelle Märsche. Erste Lösungen wurden mit den Dragonern unternommen, die zu Pferde zum Gefecht ritten, dann aber abgesetzt kämpften. Spöttisch hieß es im Lanzerjargon „Dragoner sind, halb Mensch, halb Vieh, aufs Pferd gesetzte Infanterie“. Erste Einheiten der Dragoner können im 14. und 15. Jahrhundert nachgewiesen werden. Erst mit dem Aufkommen motorisierter Fahrzeuge begann eine rasante Entwicklung dieser Waffengattung. Nutze man im Ersten Weltkrieg in erster Linie LKW zum Transport, so entstanden in der Zwischenkriegszeit erste Entwicklungen zu eigentlichen Infanterietransportfahrzeugen, die Beweglichkeit, Schutz und Feuerkraft in sich vereinten. Dieser Prozess setzte sich dann nach dem Zweiten Weltkrieg fort. Mit Gründung der DDR am 07. Oktober 1949 wurde der Aufbau eigener Streitkräfte forciert. Die zuvor, schon seit 1945, unter Aufsicht der sowjetischen Militäradministration in Deutschland (SMAD) aufgestellten Polizeieinheiten werden ab 1949 zur Hauptverwaltung Ausbildung (HVA) und damit zum Grundstock künftiger Streitkräfte der DDR. Noch unter Deckbezeichnungen entwickelten sich mit der Umwandlung der HVA im Jahr 1952 zur kasernierten Volkspolizei (KVP) die künftigen Waffengattungen. Infanterieregimenter werden zu Mechanisierten Regimentern mit einer Teilmechanisierung, die dann ab 1956 mit Gründung der Nationalen Volksarmee (NVA) zu den Mot.-Schützenregimentern führte, in denen jedem Schützen ein Platz auf einem Gefechtsfahrzeug zugeteilt war. So viel zur Einführung, nun zur Technik. Ein Fahrzeug gehörte zur Erstausstattung der HVA. Es ist der 1949 eingeführte Universal Carrier Mk I. Dieses Infanteriefahrzeug wurde der HVA aus sowjetischen Beständen übergeben und kam dort bereits im Zweiten Weltkrieg zum Einsatz. Das Fahrzeug selber wurde während des Krieges der Sowjetunion von britischer Seite im Rahmen der Militärhilfe in größerer Stückzahl übergeben. Unter der Bezeichnung „Schlepper englischer Herkunft“ wurde er im März 1949 in geringer Stückzahl der HVA zugeführt. Interessant ist in diesem Zusammenhang, dass dieses Fahrzeugals einziges Waffensystem in beiden deutschen Streitkräften eingesetzt wurden. Im Jahr 1953 wurden alle Carrier von der inzwischen geschaffenen KVP an die Hauptverwaltung der Volkspolizei übergeben. |addpics|myk-49-dfd1.jpg-invaddpicsinvv,myk-4a-da1d.jpg-invaddpicsinvv,myk-4b-999b.jpg-invaddpicsinvv,myk-4c-c9a6.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Tag 2 meiner täglichen Aufzählung. Mit dem Schützenpanzerwagen SPW-152, der 1953 in die A-Bereitschaften (Tarnbezeichnung für Infanterie) der kasernierten Volkspolizeibereitschaften eingeführt wurde, erhielt diese Waffengattung das erste vollwertige Gefechtsfahrzeug. Das Fahrzeug basiert auf dem dreiachsigen LKW SIS-151. Mein Modell zeigt ganz bewusst ein sehr frühes Fahrzeug, welches noch mit Straßenbereifung ausgerüstet war. Um die Geländegängigkeit zu erhöhen, rüstete man relativ zügig auf grobstollige Niederdruckbereifung umgerüstet. Das hier dargestellte Modell ist einem 12,7 mm MG DschK ausgerüstet. In der Regel kam jedoch das 7,62 mm MG SGM zum Einsatz.|addpics|myk-4d-c752.jpg-invaddpicsinvv,myk-4e-5ad6.jpg-invaddpicsinvv,myk-4f-4271.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Am Tag 3 folgt ein weiteres Fahrzeug der Mot.-Schützen der NVA. Es handelt sich dabei um den im Zeitraum 1957/1958 eingeführten SPW-152W. Im Gegensatz zu seinem Vorgänger war dieser mit einer Vorwärmanlage für den Motor sowie eine Nachtsichtablage für den Fahrer ausgerüstet. Äußerlich ist das Fahrzeug daran zu erkennen, dass es in der Stoßstange einen Spill (Seilwinde) erhielt und mit einer außenliegenden Reifendruckregelanlage ausgerüstet wurde. Alle SPW-152W waren mit für Gelände besser geeigneten Niederdruckreifen ausgestattet. Mit der Reifendruckregelanlage ließ sich der Reifendruck während der Fahrt verändern, um so ggf. mit geringerem Reifendruck schwieriges Gelände besser passieren zu können. Bei meinem Modell habe ich eine Plane über den Kampfraum gespannt, was bei allen oben offenen SPW-152-Typen üblich war, gerade wenn sie im Gefechtspark abgestellt und/oder sich nicht im Einsatz befanden.|addpics|myk-4h-af7d.jpg-invaddpicsinvv,myk-4i-b3b5.jpg-invaddpicsinvv,myk-4j-7870.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Tag 4: Mit dem von 1959 bis 1962 eingeführten SPW-152W1 wurden einige zwingend notwendigen Erneuerungen am Fahrzeug eingeführt. Die beim Vorgängermodell SPW-152W so störanfällige außenliegende Reifendruckregelanlage fiel weg und wurde durch eine in der Nabe befindlichen ersetzt. Weiter wurden an beiden Seiten der Wanne Spurbrücken angebracht. Mit diesen konnten extrem schwierige Geländeabschnitte passiert werden. In den Spurbrücken konnte Flüssigkeit mitgeführt werden. Am Heck wurden Halterungen für zwei zusätzliche 20 Liter-Kanister angebracht, um den Aktionsradius zu erhöhen. Modernere Funkausrüstung und eine Anhängerkupplung waren ebenfalls Teil dieses Modernisierungsschrittes.|addpics|myk-4k-c754.jpg-invaddpicsinvv,myk-4l-0257.jpg-invaddpicsinvv,myk-4m-d907.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Am 5. Tag folgt das letzte Modell aus der SPW-152-Reihe. Es handelt sich um den 1961 in die NVA eingeführten SPW-152K. Der grundsätzliche Unterschied zu seinen Vorgängermodellen lag darin, dass er einen oben geschlossen Kampfraum besaß. Dadurch erhöhte sich das Fahrzeug um etwa 30 cm. Neben den Hecktüren konnte die Mot.-Schützengruppe das Fahrzeug über drei Dachluken verlassen. Auch wenn diese letzte Kampfwertsteigerung auf die Entwicklungen der modernen Kriegsführung (Kernwaffeneinsätze) zu regieren versuchte, waren diese Fahrzeuge jedoch zu diesem Zeitpunkt schon nicht mehr diesen Gegebenheiten gewachsen. Ein grundlegender Wechsel war notwendig geworden.|addpics|myk-4n-8796.jpg-invaddpicsinvv,myk-4o-a622.jpg-invaddpicsinvv,myk-4p-a456.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Tag 6. Mit Beginn der Sechzigerjahre endete die Epoche der SPW-152. Schrittweise begann der Zulauf neuer Technik. Neben Radfahrzeugen wurde auch zunehmend auf Kettentechnik bei den Mot.-Schützen gesetzt. Ich habe mich entschieden vorerst die weiteren Schritte der Radpanzer chronologisch zu beschreiben und mich anschließend den Schützenpanzern zu widmen.
In den Jahren 1963 bis 1966 erfolgte der Zulauf eines Schützenpanzerwagens, der konzeptionell völlig neu war und in seinem grundsätzlichen Aufbau die SPW sowjetischer und später russischer Bauart bis in die Gegenwart prägt. Es handelt sich dabei um den SPW-60PA-1. Dieser vierachsige SPW wurde von zwei Motoren angetrieben, die jeweils mit der 1. und 3. sowie der 2. und 4. Achse verbunden waren. Das Fahrzeug war schwimmfähig und wurde dabei durch einen Wasserstrahlantrieb angetrieben. Durch die vier Achsen erhöhte sich die Fähigkeit Hindernisse wie Gräben u.ä. zu überschreiten deutlich. Nachteilig war, dass die Mot.-Schützengruppe das Fahrzeug nur über Dachluken verlassen konnte. Bei einer Fahrzeughöhe von etwas über 2 Metern befanden sich die Soldaten mit ihren Körpern also in einer Höhe von mehr als 3 Metern, was sich unter Gefechtsbindungen als ein schweres Problem erweisen kann. Weiter konnte es vorkommen, dass das Fahrzeug umkippt, z. B. in schwerem Gelände oder an der Böschung nach der Wasserfahrt und auf dem Dach zum Liegen kommt. In diesem Fall war es der Besatzung unmöglich, das Fahrzeug zu verlassen. Auch die schwache Bewaffnung mit nur einen 7,62 mm Maschinengewehr war nicht zeitgemäß. Aus diesem Grund blieb die Anzahl der Fahrzeuge in einem überschaubaren Rahmen und letztlich nur die Würdigung den Anfang einer Modellreihe darzustellen, die bis zum Ende der NVA am 04. Oktober 1990 reicht.|addpics|myk-4q-4c1b.jpg-invaddpicsinvv,myk-4r-1d12.jpg-invaddpicsinvv,myk-4s-2399.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Tag 7: Stellte der SPW-60PA-1 nur eine Interimslösung dar, so wurde sein Nachfolger das Hauptkampfmittel der Mot.-Schützen für mehr als zwei Jahrzehnte. Im Zeitraum von 1967 bis 1983 führe die NVA den SPW-60PB ein und was der SPW-152 als "Eisenschwein" für Generationen von Wehrdienstleistenden war, entwickelte sich im Soldaten-Jargon für den SPW-60PB der "Muckerbus". (als Mucker wurden umgangssprachlich die motorisierten Schützen genannt), was dem Sachverhalt geschuldet war, das die Sitzreihen für die Soldaten im Fahrzeug quer zur Fahrtrichtung ausgerichtet waren. Technisch gab es einige deutliche Verbesserungen. Der 60PB hatte nunmehr zusätzlich zu den Ausstiegsluken auf dem Wannendach an beiden Seiten in der Oberwanne jeweils eine seitliche Luke, über die das Fahrzeug verlassen werden konnte. Entscheidend war auch, dass das man Fahrzeug mit einem Turm ausrüstete, in dem ein 14,5 mm KPWT sowie ein koaxiales 7,62 mm MG vom Typ PKT für eine deutliche Erhöhung der Feuerkraft und damit auch für die Kampfunterstützung der Mot.-Schützen sorgte. Auch nach dem Zulauf seines Nachfolgemodells blieb der SPW-60PB weiter in Teilen der Mot.-Schützeneinheiten im Bestand. Bis zum Ende der NVA bildete dieses Fahrzeug auch die Basis für viele Spezialverwendungen in unterschiedlichen Waffengattungen, in erster beiden bei den Einheiten der Nachrichtentruppen, der Truppenluftabwehr und als Führungsfahrzeug auf unterschiedlichen Ebenen.|addpics|myk-4t-8348.jpg-invaddpicsinvv,myk-4u-ad82.jpg-invaddpicsinvv,myk-4v-50c0.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Mit dem heutigen 8. Tag stelle ich mit dem SPW-70 den modernsten Schützenpanzer- wagen vor, der in der NVA zum Einsatz kam. Eingeführt wurde das Fahrzeug im Zeitraum von 1979 bis 1989. In der Grundkonstruktion unterschied er sich wenig von seinem Vorgänger. Eine entscheidende Neuerung bildeten die beiden Ausstiegsluken in der seitlichen Unterwanne zwischen der zweiten und dritten Achse. Dies ermöglichte den Mot.-Schützen eine relativ gedecktes Absitzen vom Gefechtsfahrzeug. Ein weiteres äußerliches Unterscheidungsmerkmal war das Schwallbrett (z.T. auch als Wellenabweiser bezeichnet), welches nicht mehr an der Frontseite des Fahrzeugbugs befand, sondern nun oben darauf lag. Mein Modell ist eine späte Ausführung nach 1982, was an den Abweisern am Heck sowie den veränderten Schutzgittern um die Frontbeleuchtung zu erkennen ist. Die Turmnummer 3126 deutet darauf hin, dass das Fahrzeug aus dem 3. Mot.-Schützenregiment einer Mot.-Schützendivision stammt. In der 4.MSD wäre das dann das MSR-24 in Erfurt gewesen. Die darauf folgende 1, dass es im MSR-24 zum 1. Mot.-Schützenbataillion gehörte und dort dann zur dazugehörigen 2. Mot.-Schützenkompanie. (was wiederum die 5.MSK ist). In der MSK gehörte das Fahrzeug mit der Nr. 6 zum zweiten Zug. Wie wäre es weiter gegangen? Bereits ab 1988 sollte der in rumänischer Lizenz gebaute SPW-70W, der sich durch einen veränderten Turm auszeichnete, eingeführt werden. Dazu kam es aber nicht. Ende der 90er Jahre war die Einführung des SPW-80, der ebenfalls in Rumänien in Lizenz produziert wurde, geplant. Bei diesem Fahrzeug wurde eines der größten Probleme der Modellreihe behoben. Die Benzinmotoren wurden durch Dieselmotoren ersetzt, was im Gefecht die Brandgefahr deutlich minimierte. Weiter fanden sich zwischen zweiter und dritter Achse nun geteilte große Ausstiegsluken. Die untere Hälfte klappe nach unten und wurde zur Trittfläche, die obere Hälfte klappte nach oben, was ein deutlich bequemeres und vor allem schnelleres Absitzen für die Mot.-Schützen ermöglichte. Die Bewaffnung wurde letztlich erst mit dem SPW-90 grundlegend modernisiert, da dort ein 30mm Schnellfeuerkanone in einem deutlich vergrößerten Turm eingesetzt wurde.|addpics|myk-4w-a823.jpg-invaddpicsinvv,myk-4x-038c.jpg-invaddpicsinvv,myk-4y-35ed.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Am heutigen 9. Tag geht die Zeitreise zurück in die frühen 1960er-Jahre. Hatte ich mich bisher den Radpanzern der Mot.-Schützen der NVA gewidmet -Ziel war es, diese Linie abzuarbeiten und nicht die chronologische Reihenfolge der Infanteriegefechtsfahrzeuge zu befolgen betrachten wir nun dem zweiten Strang, den der Kettenfahrzeuge. Bereits im Jahr 1961, also noch zwei Jahre vor Zulauf des SPW-60PA-1, führte die NVA den schwimmfähigen Schützenpanzerwagen SPW-50PK ein. Leider ist die Informationslage bezüglich dieses Fahrzeuges sehr dünn, sodass ich mich bei vielen Aussagen auf Schlüsse und Vermutungen verlassen muss.
Nachgewiesenen ist aber, dass der SPW-50PK auf der Basis des Aufklärungspanzers PT-76 (dieses Fahrzeug beschreibe ich kommende Woche, wenn die Waffengattung Aufklärer auf der Agenda steht) entwickelt wurde. Auf diesem bewährten Konzept beruhen weitere in der Zukunft der NVA eingesetzte Gefechtsfahrzeug. Der hier nun zu beschreibende Schützenpanzerwagen zeichnete sich dank des Kettenlaufwerkes durch hervorragende Geländegängigkeit aus. Bemerkenswert waren seine ausgezeichneten Schwimmeigenschaften, der Antrieb auf dem Wasser erfolgte über Wasserstrahl-Triebwerk. Als Nachteilig erwies sich, dass auch hier die Mot.-Schützen das Fahrzeug nur über die Dachluken verlassen konnten, sowie die schwache Bewaffnung mit einem 7,62mm MG SGMB, welches der Schütze fast ungeschützt auf Lafette auf dem Wannendach bedienen musste. Bezüglich der Einführung vermute ich, dass dieses in erster Linie in den Mot.-Schützeneinheiten der Panzerdivisionen erfolgte. Aufgrund der genannten Nachteile begann aber bereits ab 1968 die Ablösung durch seinen Nachfolger. Auch an dieser Stelle muss ich mutmaßen, dass noch ein weiterer Grund eine Rolle spielte. Im SPW-50PK hatten bis zu 14 Soldaten ihre Plätze. In allen nachfolgenden Infanterie-Gefechtsfahrzeugen, egal ob Schützenpanzerwagen oder Schützenpanzer, wurde jedoch von einer standardisierten Mot.-Schützengruppe von 8 bis 9 Soldaten ausgegangen (1 Gruppenführer, 2 LMG-Schützen, 4 (3) MPi-Schützen, 2 RPG- oder Strela-Schützen - auf dem Fahrzeug verblieben der Fahrer und der Richt- bzw. Richtlenkschütze). Die Aussonderung dieses Fahrzeugs bedeutete aber bei weitem nicht sein Ende. Dessen großer Kampfraum und die hervorragenden Fahreigenschaften prädestinierten es für besondere Aufgaben. So wurde es als bewegliche Führungsstelle und Führungsfahrzeug verwendet. In den Bergezügen der Instandsetzungsbataillione diente es der technischen Sicherstellung bei Wasserfahrt und Unterwasserfahrt der Truppenteile der Mot.-Schützen und Panzer. Auch Pioniereinheiten nutzen es, z.B. als Minenräumfahrzeug und als Transportfahrzeug für Pioniergerätesätze. Ab 1968 begann die schrittweise Aussonderung des Fahrzeuges als Gefechts- und Transportfahrzeug der Mot.-Schützen.|addpics|myk-50-2410.jpg-invaddpicsinvv,myk-51-6b4a.jpg-invaddpicsinvv,myk-52-d4c7.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Mit dem BMP-1 befasse ich mich an Tag 10. Als BMP-1SP1 wurde er von 1968 bis 1981 in die NVA eingeführt. Als Modell habe ich nur seinen Nachfolger, den BMP-1SP2 gebaut, der von 1971 bis 1986 zulief und bis zum Ende der NVA zum Hauptkampfmittel der Mot.-Schützen werden sollte. Die Unterschiede sind aber marginal, so BA-Kästen auf den Kettenabdeckungen beim SP1 und kleine vierte Schießluke. Als das Fahrzeug 1967 anlässlich einer Militärparade auf dem Moskauer Roten Platz vorgestellt wurde, sorgte das bei westlichen Militärs für große Sorge, da diese kein so innovatives Fahrzeug in ihren Reihen hatten. Die sowjetischen Konstrukteure hatten eine gelungene Kombination aus schwimmfähigen, extrem schnellen und geländegängigen Mannschaftstransporter mit sehr niedriger Silhouette, leichten Panzer und Panzerjäger (Panzerabwehrlenkraketenträger) entwickelt. Die Besatzung bestand aus Fahrer, Kommandant (Gruppenführer), Richtlenkschütze und einer vollständigen Mot.-Schützengruppe. Die Bewaffnung des Fahrzeugs bestand aus einer 73mm Glattrohrkanone 1A28, mit der 40 Splitterspreng- und Hohlladungsgranaten verschossen werden konnten, dazu ein koaxiales 7,62mm MG PKT und 4 Panzerabwehrlenkraketen vom Typ "MALJUTKA". Dazu kamen die persönlichen Waffen der Mot.-Schützen, zwei LMG-Schützen (für diese wurden ab dem BMP-1SP2 die beiden vorderen Schießluken vergrößert) drei bis vier MPi-Schützen sowie zwei RPG- oder Strehla-Schützen, zur Panzer- bzw. Flugabwehr. Die LMGs und MPis konnten dank der verbauten Kugelblenden aus dem hermetisch abgeschlossenen Fahrzeug eingesetzt werden. Neben vier großen Dachluken über dem Kampfraum konnte die Mot.-Schützengruppe das Fahrzeug über zwei große Hecktüren und damit geschützt verlassen. Der BMP war ohne größere Vorbereitungen schwimmfähig. In der NVA wurde der BMP-1SP2 in den Mot.-Schützenregimentern der Mot.-Schützen- und Panzerdivisionen eingesetzt. Da es sich um ein sehr teures Gefechtsfahrzeug handelt, sollte es den Bestand an SPW-60PB und SPW-70 nicht ersetzen, sondern ergänzen. Da eine Mot.-Schützendivision aus drei Mot.-Schützenregimentern und einem Panzerregiment sowie weiteren Waffengattungen und Diensten bestand, wurde nur eines der drei Mot.-Schützenregimenter zu einem "BMP-Regiment". Am Beispiel der 4.Mot-Schützendivision hieß das, dass das MSR-22 mit Standort Mühlhausen ein SPW-Regiment blieb, das MSR-23 mit Standort Bad Salzungen ein BMP-Regiment wurde und das MSR-24 mit Standort auf dem Erfurter Steiger ein SPW-Regiment blieb. Analog dazu verfuhr man in der 1., 8. und 11. MSD.|addpics|myk-53-c561.jpg-invaddpicsinvv,myk-54-184b.jpg-invaddpicsinvv,myk-55-3608.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Tag 11 und wir kommen beim BMP-1P an. Dieses Fahrzeug wurde im Zeitraum von 1987 bis 1989 zugeführt bzw. modernisiert. Die Modernisierung erfolgte durch das Reparaturwerk Neubrandenburg, wo etwa 100 BMP-1SP2 zu BMP-1P umgerüstet wurden. Die aus dem RWN kommenden Fahrzeuge erhielten die Bezeichnung BMP-1P(D), die "Originale" BMP-1P(C). Inwiefern das "D" für DDR oder deutsch und das "C" für das Herstellerland Ceska Republika stehen konnte ich bisher nicht belegen, die Vermutung liegt jedoch nahe. Beim BMP-1P wurde die Ladeautomatik komplett ausgebaut, geladen wurde nunmehr von Hand. Da ich selbst als Obermachaniker für Turmbewaffung an der Militärtechnischen Schule "Erich Habersaat" in Prora auf Rügen für den BMP-1SP2 ausgebildet wurde, erscheint mir diese Entscheidung nicht nachvollziehbar. Die Begründung lautete, dass die Unfallgefahr für die Richtlenkschützen zu groß gewesen sei. Wer hier Informationen zu dieser Frage hat, da wäre ich sehr dankbar dafür. Weiter erhielt das Fahrzeug eine Nebelgranat-Verschussanlage, die an der Rückseite des Turms angebracht wurde. Eine deutliche Kampfwersteigerung erhielt der Schützenpanzer auch dadurch, dass die Panzerabwehrlenkrakten "MALJUTKA" durch die PALR "KONKURS" ersetzt wurde. Zwar waren beide über einen Steuerdraht gelenkt, jedoch musste der Richtlenkschütze bei der "MALJUTKA" die Rakete permanent im Auge behalten, die zur besseren Verfolgung an den Flügelenden Leuchtspureinrichtungen (sogenannte Trasser) besaßen, um sie so ins Ziel zu lenken. Bei der "KONKURS" reichte es aus, nach dem Start nur noch das Ziel im Fadenkreuz seiner Optik zu behalten. Dieser höhere Automatisierungsgrad erhöhte deutlich die Trefferwahrscheinlichkeit, es senkte auch die Trainingseinheiten der Richtlenkschützen in der Ausbildung zum Verschuss der PALR. Nun noch einige Zeilen zur Farbgebung des Modells. Mit Wirkung vom 1.März 1988 erließ das Ministerium für Nationale Verteidigung einen Vorschrift über "Verzerrungsanstriche an Kampftechnik, Bewaffnung und Ausrüstung". Danach unterschied man eine dreifarbige Sommer- und einen zweifarbige Wintertarnung. Als Grundfarbe blieb das bisherige "Chlorbunagrün" erhalten. Die Sommertarnung sah in der ersten Fassung als Ergänzungsfarben braun und beige vor. Die Grundfarbe bedeckte dabei 45 bis 60 Prozent der Fahrzeugoberfläche, die beiden Ergänzungsfarben jeweils etwa 27,5 bis 20 Prozent. Vermutlich fiel nicht nur den Führungskadern der NVA die Ähnlichkeit der Tarnfarben zur Bundeswehr auf, so dass bereits vier Wochen später die Ergänzungsfarben durch die Vorschrift K 025/3/016 zu dämmergrau und schwarzgrau geändert wurden. Bei der Wintertarnung wurden nur die beiden Ergänzungsfarben durch weiß überdeckt.|addpics|myk-56-405e.jpg-invaddpicsinvv,myk-57-14f2.jpg-invaddpicsinvv,myk-58-bcbd.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Der 12. Tag widmet sich dem modernsten Gefechtsfahrzeug, welches den Mot.-Schützen der NVA zur Verfügung stand. Es handelt sich um den im Zeitraum von 1983 bis 1985 zugeführten Schützenpanzer BMP-2. Bei diesem Fahrzeug führte die beim BMP-1 gesammelten Erfahrungen zu deutlichen Verbesserungen. Die 73mm Glattrohr-Kanone 2A28 des BMP-1, die nicht stabiliert war, wurde beim BMP-2 durch eine 30mm Maschinenkanone ersetzt, die in beiden Ebenen stabilisiert war. Die Höhenrichtbereich wurde deutlich erhöht und zwar von -6 Grad bis +74 Grad, was im Unterschied zu seinem Vorgänger auch eine effektive Bekämpfung von Luftzielen ermöglichte. Diese Waffe, ebenfalls durch ein koaxiales 7,62mm MG PKT wurde in einem deutlich vergrößerten Turm verbaut. In diesem fand nun neben dem Richtlenkschützen auch der Kommandant seinen Platz. Auch dies war ein Ergebnis aus den Erfahrungen mit dem BMP-1, bei dem sich der Platz des Kommandant links im Fahrzeug hinter dem Fahrer befand, was sich für die Gefechtsfeldbeobachtung und der Führung mehrer Fahrzeuge als äußerst nachteilig erwies. Allerdings hatte der vergrößerte Turm zur Konsequenz, dass sich der Kampfraum der Mot.-Schützen verkürzte und auf drei Plätze je Seite verringerte. Das Fahrzeug wurde durch die Veränderungen fast eine Tonne schwerer, was verbreiterte Seitenschürtzen notwendig machte, um die Schwimmfähigkeit zu erhalten. Der BMP-2 sollte den BMP-1 nicht ersetzen sondern ergänzen. Im Bestand der NVA befanden sich 1990 24 Gefechtsfahrzeuge, die alle im Mot.-Schützenregiment 9 der 9. Panzerdivision in Drögeheide stationiert waren. Nach meinen Informationen müssten es aber 26 gewesen sein, da sich ein BMP-2 an der Militärtechnischen Schule "Erich Habersaath" in Prora auf Rügen sowie ein weiterer an der Offiziershichschule der Landstreitkräfte "Ernst Thälmann" in Löbau zu Ausbildungszwecken befanden.|addpics|myk-59-b176.jpg-invaddpicsinvv,myk-5a-dd68.jpg-invaddpicsinvv,myk-5b-05de.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

13. Tag: Da gestern das modernste und damit letzte Gefechtsfahrzeug der Mot.-Schützen beschrieben wurde, befasse ich mich ab dem heutigen Tag mit der technischen Entwicklung der zweiten Hauptschlagkraft der NVA Landstreitkräfte: Die Waffengattung Panzer. Mit dem Mittleren Panzer T-34/76 startete diese Entwicklung bereits im Jahr 1949 in der Hauptverwaltung Ausbildung. In diesem Jahr erhielten die im Aufbau befindliche Armee 19 T34/76 unterschiedlicher Ausführungen aus den Beständen der Sowjetischen Streitkräfte. Bis zur Gründung der Kasernierten Volkspolizei im Jahr 1952 wuchs die Zahl auf 119 an. Bewaffnet war das Fahrzeug mit einer 76,2 mm Kanone und zwei 7,62 mm MGs, eines koaxil zur Kanone im Turm und das andere als Bug-MG hinter der Frontpanzerung in einer Kugelblende verbaut. Die Besatzung bestand aus vier Mann. Fahrer, MG-Schütze, Ladeschütze und Kommandant/Richtschütze. Bereits während des Zweiten Weltkrieges zeigte es sich, dass die Doppelbelastung des Kommandanten/Richtschützen sich sehr negativ auf die Führung des Panzers oder/und der Einheit auswirkte. Erschwerend kamen für die Besatzung die extrem schwierigen ergononischen Bedingungen im Panzer hinzu. Mein Modell zeigt einen T-34/76 B Modell 1941. Mit der Gründung der NVA im Jahr 1956 wurden 116 T-34/76 von der Kasernierten Volkspolizei übernommen. Da bereits ab 1952 der Zulauf des Nachfolgemodells T-34/85 begann hatte der T-34/76, auch wegen seines z.T. bereits langen Einsatzes im Zweiten Weltkrieg, als Kampfpanzer in der NVA keine Zukunft. Der Mangel an Fahrzeugen zur technischen Sicherstellung verstärkt durch eingeschränkte finanzielle Möglichkeiten zum Kauf solcher Fahrzeuge führte dazu, dass ein Großteil der T-34/76 in den Folgejahren zu Panzerzugmaschinen umgrüstet wurde. Die Türme wurden abgenommen und die Turmöffnung verschlossen. Die Fahrzeuge wurden mit verschiedenen Geräte- und Bergesätzen ausgestattet. Selbst die Entwicklung eines Brückenlegepanzers auf Basis des T-34/76 erfolgte. Ein Musterexemplar blieb von 1958 bis 1964 in der Truppenerprobung. Vermutlich aufgrund des Zulaufs modernerer Kampfpanzer wurde das Projekt nicht weiter verfolgt. Ab dem Jahr 1957 sollten alle T-34/76 zu Panzerzugmaschinen durch das Reparaturwerk umgerüstet werden. Die Aussonderung begann ab 1964 und dauerte bis 1989, wobei auf die meisten Fahrzeuge die Verschrottung wartete. Die letzen 33 Stück wurden 1989 im Zentralen Gerätelager Ostritz zerlegt.|addpics|myk-5c-38e8.jpg-invaddpicsinvv,myk-5d-6fef.jpg-invaddpicsinvv,myk-5e-cab4.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Tag 14: Im Zeitraum von 1952 bis 1961 führten die Kasernierte Volkspolizei und dann ab 1956 die NVA den T-34/85 zahlenmäßig (Stand 1955) im mittleren dreistelligen Bereich ein. Zur Erinnerung, im Sommer 1952 entwickelte man aus den Volkspolizeibereitschaften der HVA (Hauptverwaltung Ausbildung) die strukturellen und materiellen Voraussetzungen einer künftiger Streitkräfte. Um nach außen den Schein einer Reform der Polizeiformationen zu erhalten, wurde zur Verschleierung der Tarmbegriff "Kasernierte Volksbolizei" verwendet. Warum Polizeieinheiten in Größenordnungen mit modernen Kampfpanzern ausgrüstet werden, beantworter von sich damit von selbst. Nicht vergessen darf man in diesem Prozess die Auswirkungen des Volksaufstandes am 17. Juni 1953, der auch für die Aufbau befindlichen Streitkräfte nicht ohne Folgen blieb. Doch zurück zum T-34/85. Dieses Fahrzeug hatte einen einen deutlich vergrößerten Turm was auch dem Einbau der neuen 85mm Kanone SIS-S-53 geschuldet war. Die ergonomischen Verhältnisse verbesserten sich damit für die Besatzung. Für eine bessere Führbarkeit vergrößerte sich diese von vier auf fünf Mann. Die Doppelbelastung des Kommandanten, wie beim T-34/76 gegeben, mit der Funktion des Richtschützen entfiel. Nunmehr bestand sie aus Fahrer, Richtschütze, Ladeschütze, MG-Schütze und Kommandant. In den Panzereinheiten der KVP und dann der NVA wurde die Position des MG-Schützen aber nicht besetzt, was vermutlich auch dem Personalmangel geschuldet war. (Die Wehrpflicht wurde erst 1962 in der DDR eingeführt). Bei meinem Modell handelt es sich um einen T-34/85m, welcher im Original mit DDR-Produkten auf die Erfordernisse der NVA nachgerüstet wurde. Dazu zählen eine große Kiste an der Rückseite des Turmes für persönliche Ausrüstung und Bewaffnung der Besatzung. Darauf angebracht war eine Panzerplane. Alle Panzer der "m-Reihe" erhielten am Heck zwei 200 l Rollreifenfässer für Dieselkraftstoff, vier Verladekeile für die Bahnverladung, zwei Nebeltonnen, Schanzzeug, Batterien, Schmierstoffe und Kühlmittel stammen ebenfalls aus der DDR. Mein Modell basiert auf dem T-34/85 Ausführung 1944. Im Unterschied zur Ausführung 1945 befinden sich beide Turmlüfter hinter der Kommandantenkuppel. Bei der Ausführung 1945 rückte die Kommandantenkuppel weiter nach hinten und einer der beiden Turmlüfter vor diese. Anfang der 60er Jahre war der T-34/85 bereits veraltet und trotz dieses Zustandes wurden weiter Modernisierungen realisiert, die sich nur auf Details bezogen und keine deutliche Kampfwersteigerung bedeutete. In fast allen Armeen waren zu diesem Zeitpunkt bereits Panzer der Nachkriegsgeneration im Einsatz. Somit begann Anfang der 60er Jahre die schrittweise Aussonderung und damit die Zuführung der Panzer in die Mob.-Verbände der nicht ständigen Gefechtsbereitschaft. Im Jahr 1966 finden sich T-34/85m nur noch in den Panzerbataillionen der Mot.-Schützenregimenter, ab 1969 verschwand er vollständig aus allen aktiven Truppenteilen.|addpics|myk-5f-6358.jpg-invaddpicsinvv,myk-5g-97c8.jpg-invaddpicsinvv,myk-5h-3901.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

15. Tag: Zeitgleich mit der Einführung des T-34/85 in die Kasernierte Volkspolizei im Jahr 1952 erfolgte auch der Zulauf des schweren Panzers IS-2. (IS steht für Josef Stalin) Ausgerüstet mit einer 122 mm Kanone, drei MĢs 7,62 mm DTM (eines koaxial mit der Kanone, eines in Kugelblende im Heck des Turms und eines starr verbaut in der Frontpanzerung) sowie eines 12,7 mm Fla-MGs DSchK, war dieser Panzer für die schweren Panzerregimenter vorgesehen. Auf den heutigen Bildern ist der IS-2 Ausführung 1943 abgebildet. Insgesamt wurden nur 47 Kampfpanzer der beiden Ausführungen 1943 und 1944 (letzterer wird morgen vorgestellt) eingeführt und 1956 in die NVA übernommen. Eingesetzt wurden sie dort aufgrund der geringen Stückzahlen nur in den schweren Panzerkompanien im Panzerregiment 14 (Spremberg) und PR-21 (Spechtberg) der 7. bzw. 9. Panzerdivision.|addpics|myk-5i-631b.jpg-invaddpicsinvv,myk-5j-2ad3.jpg-invaddpicsinvv,myk-5k-5ff8.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Der 16. Tag setzt mit IS-2 in der Ausführung 1944 fort. Zeitgleich wurde das Fahrzeug mit der Ausführung 1943 in die selben Truppenteile eingeführt. Verändert wurde bei diesem schweren Panzer die Beobachtungsluke des Fahrers, die durch einen Sehschlitz mit Winkelspiegel ersetzt wurde und so die Sicherheit deutlich erhöhte. Weiter wurde die Seitenpanzerung verändert, bei der sich auf der Oberwanne diese nun schräg nach unten bid zur Hälfte der Kettenabdeckung ziehen. Da weltweit die Entwicklung zu mittleren Kampfpanzern eingesetzt hatte, welche die Schnelligkeit leichter Panzer, den Panzerschutz leichter sowie die Bewaffnung schwerer Panzer in sich vereinten, war absehbar, dass die Zeit schwer Panzer abgelaufen war. 1962 begann daher die Aussonderung, eine weitere Nutzung, z.B. in Soll-II-Beständen, war nicht vorgesehen. Die Mehrzahl der Fahrzeuge endete auf Schießplätzen, wo sie zur Schutzausbildung, Sprengversuche oder als Bergeobjekt dienten. Die Aussonderung endete 1968 mit der Verschrottung der letzten 9 IS-2. Mein Modell habe ich mit Figuren in sowjetischen Unifornen ausgestattet. Der Grund hierfür ist, dass mir Zeitzeugenberichten berichteten, wie mit der Einführung des iS-2 in die KVP die Geheimhaltung über den Zulauf dieser schweren Panzer eingehalten und verschleiert werden sollte. Daher wurden die Besatzungen, die KVP-Angehörige waren, mit sowjetischen Uniformen ausgestattet und es durfte während der Verlegung nicht gesprochen werden.|addpics|myk-5l-2339.jpg-invaddpicsinvv,myk-5m-0a09.jpg-invaddpicsinvv,myk-5n-5c42.jpg-invaddpicsinvv,myk-5o-93c0.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Der 17. Tag befasst sich mit dem ersten Panzer der Nachkriegsgeneration, den die NVA ab 1957 einführte. Es handelt sich um den T-54 und wie so häufig erfolgte der Zulauf moderner Kampftechnik zuerst in die Panzerregimenter der beiden Panzedivisionen. Beim T-54 wurde eine modernisierte Variante des bereits im T-34/85 eingesetzten Motors W-2-34 verwendet, jedoch ermöglichten sowjetische Konstrukteure beim T-54 diesen nicht längs sonder quer zur Fahrtŕichtung einzubauen. Dadurch konnte der Motorraum deutlich verkürzt werden. Das wiederum schuf die Möglichkeit nicht nur den Turmdrehkranz zu erweitern und damit auch einen größeren Turm aufzusetzen was wiederum den Einbau einer größeren Kanone ermöglichte. Auch konnte der Turm konstruktiv auf der Wanne weiter nach hinten versetzt werden. Das hatte den positiven Effekt, das eine Schwachstelle der T-34 behoben werden konnte. Die Fahrerluke "wanderte" aus der Frontpanzerung auf das Wannendach, was die Beschussfestigkeit und damit auch den Schutz des Panzers und seiner Besatzung deutlich erhöhte. Mit der 100mm Kanone konnte eine Waffe verbaut werden, die den Anforderungen der Zeit entsprach. Daneben besaß der Panzer ein 7,62 mm koaxiales Turm MG SGMT sowie ein MG gleicher Bauart als Bug-MG in der Frontpanzerung. Auf der Ladeschützenluke wurde ein Fla-MG 12,7mm DschK verbaut. Die Besatzung bestand aus 4 Mann.|addpics|myk-5p-27d5.jpg-invaddpicsinvv,myk-5q-ef89.jpg-invaddpicsinvv,myk-5r-523b.jpg-invaddpicsinvv,myk-5s-ea50.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

18. Tag: Im Zeitraum von 1959 bis 1964 führte die NVA die T-54A und T-55AM ein bzw. modernisierte ihre vorhanden T-54 auf diesen Stand. Mein Modell zeigt einen T-54AM, der sich durch eine neue Kanone mit Ejektor auszeichnet, die nun mit einem Stabilisator in horizontaler und vertikaler Ebene ausgestattet war. Weiter wurde die Ausrüstung für die Unterwasserfahrt mit einem Klappensystem über dem Motor ausgerüstet. (Bei mit geschlossen dargestellt). Äußerlich zeichnet diese Variante auch die Nachtschießanlage aus, wie an dem großen "Lunascheinwerfer" neben der Kanone sowie den weiteren Infrarotscheibwerfer des Kommandanten-Nachtsichtgerätes TKN-1. Leider fehlt bei meinem Modell die UF-Kiste vorn links am Turm. Auch die Gestaltung der Kettenabdeckungen stellte beim Bau für mich ein Problem dar, da es da sehr unterschiedliches Bildmaterial aber wenig konkrete Aussagen gab, zumal es auch eine polnische Variante gab, die völlig anders geformte Außentanks aufwies. Mit der schrittweisen Zuführung des Nachfolgetyps, des T-55, begann ab 1969 die Aussonderung und langfristige Konservierung als Mobilisierungsreserve, die dort die noch vorhandenen T-34/85 ersetzten.|addpics|myk-5t-b17a.jpg-invaddpicsinvv,myk-5u-59e5.jpg-invaddpicsinvv,myk-5v-e935.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|

Tag 19: Wir kommen heute zu einem Kampfpanzer, der von seiner Einführung ab dem Jahr 1964 bis zum Ende der NVA zum Hauptkampfmittel der Waffengattung Panzer, zumindest in den Mot.-Schützendivisionen, werden sollte. Was sich mir bis heute nicht erschließt, warum sich die Verantwortlichen in der Sowjetunion für die Bezeichnung T-55 entschieden. Bei genauerer Betrachtung handelt es sich ja bei diesem Kampfpanzer um eine kampfwertgesteigerte Variante des T-54. Es finden sich keine grundlegenden konstruktiven Veränderungen an Wanne, Laufwerk oder Turm. Äußerlich ist er am Wegfall des Turmlüfters vor der Ladeschützenluke sowie der veränderten Gestaltung der Kettenabdeckung, was mit der Erhöhung des Kraftstoffvorrates und damit zusätzlichen Tanks zusammenhängt, zu erkennen. Warum das Fahrzeug in der Ausführung T-55 ohne Fla-MG ausgeliefert wurde bleibt ein weiteres Mysterium. Mein Modell stellt einen T-55A(M) dar, wie er im Zeitraum zwischen 1967 und 1980 zugeführt bzw. die T-55 und T-55A nachgerüstet wurden. Dazu gehörten u.a. das Fla-MG 12,7 mm DSchK sowie die neue Gummi-metallgelenk-Kette, wie sie auch bei dem inzwischen im Zulauf befindlichen T-72 zum Einsatz kam. Die Möglichkeiten des Einsatzes wurden durch das Anbringen von Halterungen für Anbaugeräte erweitert. Mein Modell eines T-55A(M) ist mit dem Planierschild BTU-55 ausgerüstet, womit Stellungen gegraben oder andere Erdarbeiten durchgeführt werden konnten. Das Fahrzeug trägt die Turmnummer 4234 und entspricht dem Vorbild aus dem Panzerregiment 4 in der Mitte der 80er Jahre. Die Vier steht dabei für ein Panzerregiment in einer Mot.-Schützendivision, egal ob 1., 4., 8. oder 11. MSD, um alle aktiven Mot.-Schützendivisionen der NVA zu nennen. Die Zwei zeigt an, das der Panzer zum zweiten Panzerbataillion gehört und dort mit der Drei zur dritten Panzerkompanie. Die Vier ist die laufende Nummer in der Kompanie und ordnet ihn in den zweiten Zug ein, als Zugführerpanzer. (4230 KC-Panzer, 4231 Zugführer 1.Zug, 4232 und 4233 Panzer 1. Zug, 4234 Zugführer 2.Zug, 4235 und 4236 Panzer zweiter Zug usw. In einem Panzerregiment bestand eine Panzerkompanie aus 10 Panzern. 3 Züge a 3 Panzer plus Kompaniechefpanzer. Noch einige Worte zur Bezeichnung. Die modernisierte Variante des T-55A wurde mit T-55AM bezeichnet. Vielen ehemaligen Wehrpflichtigen der Panzertruppen ist jedoch nur die Bezeichnung T-55A bekannt
(den Herstellern der Modelle leider auch), da das "M" nach der vollständigen Umrüstung des Bestandes in der Truppe nicht mehr geführt wurde. Um im Bereich des Modellbaus für eine Unterscheidung zu sorgen setzte ich das M in Klammern.|addpics|myk-5w-7e92.jpg-invaddpicsinvv,myk-5x-4cb0.jpg-invaddpicsinvv,myk-5y-f216.jpg-invaddpicsinvv|/addpics|
- Grundlagen
- Das rechtlich Notwendige und Informationen
- Administratoren und Moderatoren des Forums
- Information für Beiträge, Bilder, Literatur, Links
- Traditionsstammtisch Thüringen
- 50 TST
- Die aktuelle Stammtischvorbereitung zum nächsten Treff
- Umfrage zu Themen im Forum
- Interessantes im Forum
- Guten Tag ich bin.... (vorstellen ist immer Höflichkeit im Forum)
- Wir kennen uns doch
- in Erinnerung an
- Das wollte ich noch in Erinnerung bringen
- Der Wehrdienst beginnt schon im Zivilen
- Gedenkliches und Bedenkliches
- Gästebox
- Gästebereich
- Rund um die Gesundheit
- andere Treffen und Zusammenkünfte
- Feiertagsinfo
- Erlebtes, fast vergessenes, erinnerungswürdig, gutes und schlechtes
- Humoristik
- Lustiges aus dem Leben
- Satire
- Schwarzer Humor
- Sinnsprüche, Redensarten, Redewendungen Idiome,
- Aktive aus dem Netz
- Sammler, Kompendium, Abriss
- Essen Trinken Schlemmen
- Erinnerungen an Produkte, WtB, Umwelt usw.
- Bauwerke für besondere Aufgaben
- Gedrucktes Wissen und Hilfe
- Film und Literatur
- Das wurde gesucht und gefunden
- Hobbys
- Modellbau
- außgewöhnliche Ereignisse in unserer Umwelt
- Laber-, Nöl- und Trollecke
- Rund um Deutschland
- Interessantes und Wichtiges
- Wahl-O-Maten
- Die Bundeswehr
- Die Polizei
- Die Sicherheit
- Die Regierung
- Rund ums Geld
- Kino im Land
- Kunst, Kultur, Museales
- Garnisonsstadt Erfurt
- Sammler für Standort Erfurt
- Literatur zur Garnisionsstadt Erfurt
- militärische Standortbauten
- Die Löberfeld-Kaserne
- Die Jägerkaserne
- Die Gneisenau-Kaserne
- Die Henne
- Die Blumenthal-Kaserne
- Der Petersberg
- Die Steiger-Kaserne
- Fliegerhorst- Erfurt
- vergessene Kasernenbauten
- Ausbildungsbereichen im Standort Erfurt
- Die Chronik des MSR-24
- Info, Hinweise, Fragen und Antworten zum Regiment für Gäste
- Das "John Schehr" Regiment (MSR-24)
- Erzählungen
- Info, Hinweise, Fragen und Antworten zum Regiment
- Gedient im Regiment
- Waffengattungen und Dienste (suchen, finden, Beitrag schreiben)
- Links zu vorhandenen Chroniken
- Infanterie (Mot.-Schützen, Panzergrenadiere, Aufklärer)
- Artillerie (Raketentruppen/Artillerie, TLA)
- Nachrichten und Fernmeldetruppe
- Panzer
- Rückwärtige Dienste, Logistik und Medizin
- Pioniere und Chemiker
- Fallschirmjäger
- Luftstreitkräfte,Marineflieger, Heeresflieger
- Volksmarine und Marine
- Grenztruppen, Grenzbrigade Küste, Bundesgrenzschutz
- Die Führung in Uniform
- Bildungseinrichtungen, Schulen, Hochschulen, Uni's, Akademie,
- Wachregimenter, Musiker, Ehrenformationen
- Ministerium des Inneren
- Sondereinheiten
- Zivilverteidigung, Kampfgruppe, Heimatschutztruppe, GST, Zoll
- Pflege der Traditionen
- Fragen und Info zur Technik
- Verfallenes, Vergessenes, Zerstörtes, Verschenktes
- Allgemeines für alle Waffengattung
- Militärisches Umfeld
- Das deutsche Panzermuseum in Munster
- Paradeuniformen, Ehrenbezeigungen, Wachablösungen,
- Armeen andere Staaten
- Technik, Bewaffnung, Strukturen
- Militärmusik
- Willkommen bei Xobor
- Hilf mir (Information zu Beiträgen im Forum)
Jetzt anmelden!
Jetzt registrieren!
Forenspende
![]() |
Wir hoffen, dass dir unser Forum gefällt und du dich hier genauso wohlfühlst wie wir. Wenn du uns bei der Erhaltung des Forums unterstützen möchtest, kannst du mit Hilfe einer kleinen Spende dazu beitragen, den weiteren Betrieb zu finanzieren. Deine Spende hilft! Spendenziel: 200€
72%
|