30 Jahre Wende 09.11.2019
#2
Du meinst sicher Schabowski's Gestammel im Fernsehen mit der "Verkündung der sofortigen Grenzöffnung"... Ich hatte die life mit meinem alten Herrn im Fernsehen im "Tal der Ahnungslosen" verfolgt.
Als der Schabowski dann seine Sentenz los lies dachte ich eigentlich nur noch: das war's ... nur noch eine Frage der Zeit! Nun, die nächsten Tage fehlte noch keiner, gab sich aber nach dem folgendem Wochenende
Otto Eduard Leopold Fürst von Bismarck (1815 - 1898), preußisch-deutscher Staatsmann und 1. Reichskanzler
Ich hatte das Vergnügen, die Grenzöffnung am 9.11. in der Kaserne zu erleben.
Am 15.11.89 wurde bekannt gegeben, das auch Zivilbeschäftigte und Armeeangehörige reisen dürfen.
Zu dem Zweck nutze ich recht zeitnah einen Ausgang um meinen Personalausweis abzuholen und mir dabei einen Visum-Stempel zu besorgen. (25.11.89)
Die Meldeämter hatten da wohl auch Samstags geöffnet, um den Ansturm zu bewältigen.
In meinem Kalender ist dann am 29.11.89 der Besuch in Hof vermerkt.
Einen Tag zuvor, am 28.11. Begann mein Urlaub und ich war da nicht gleich nach Dienst Heim gefahren, sondern abends noch mit unserem Jahrgang (EKs) und unserem Spieß in einer Gaststädte in der Nähe unserer Kaserne, wo der Hauptfeld mein Bandmaß angeschnitten hat. 
Am nächsten Tag fuhren wir nach Hof und dort führte uns ein längerer Fußmarsch von einem der Parkplätze am Stadtrand in die Stadt vorbei an einer Kaserne, wo ich mit etwas grummeln feststellen musste, dass ich mein Bandmaß vergessen hatte.
Zu gern hätte ich dort "die Sonne aufgehen" lassen! 
In Hof wurde die Sparkasse aufgesucht, die auf Grund einer langen Schlange leicht zu finden war.
Mit dem Begrüßungsgeld in der Tasche wurde dann ein Stadtbummel abgehalten.
Eingekauft hatte ich eine Kassette mit Musik (Rondo Veniziano) und ein Walkman, wenn ich mich recht erinnere.
Am 18.12. war ich nochmal in Lichtenberg, einem kleinen Oberfränkischen Ort gleich hinter der Grenze.
Das ist alles, was ich aus meinen Aufzeichnungen im Kalender (mein privates Diensttagebuch) und den Stempeln im Personalausweis nach 30 Jahren noch nachvollziehen kann.
Zu dem Zeitpunkt war ich schon in Erfurt bei ESO beschäftigt. Habe aber die Pressekonferenz von GS eigentlich gleichgültig angehört. Stutzig wurde ich nach dem Beginn der möglichen Passage.
Die Bilder von Berlin und der Grenzöffnung gaben mir recht. Unorganisiert, chaotisch und sehr gefährlich.
GS war doch kein Pförtner. Er wusste doch um die Strukturen der Grenzsicherung und dem Ablauf einer Passage von Personen. Ich bin mir sicher das ihm bekannt war, dass keine Anweisungen, Befehle oder Informationen an die GÜSt gegangen sind.
Heute muss man sich die Frage gefallen lassen, hat er damit bewusst versucht mit Waffengewalt Unruhe und Gewaltexzesse zu provozieren. Den umsichtigen Verhalten und der Vernunft der Vorgesetzten an den GÜSt ist es zu verdanken, dass es dazu nicht gekommen ist.
Dass die Personenkontrolle und die militärische Leitung den Organen der Staatssicherheit angehörten wird heute geflissentlich verschwiegen.
Geschichte lässt sich ja so leicht verdrehen und so darzustellen wie man sie hören will.
FuAB-21/NB-4/AB-4/MSR-24/OHS S08/Rentner
Jedes Ding hat drei Seiten: mein, deine und die der Tatsachen.
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