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Die letzten Tage in der NVA - Rückkehr ins Zivilleben

Wie schon einmal zugesagt, das Thema erste Tage ist beendet für mich, werde ich jetzt mal die letzten 8 Tage im AR-1 Revue passieren lassen. Ich war genauso froh wie jeder andere Landser, schnitt das Bandmaß an, zelebrierte die Abschnitte und zählte die Tage bis zum Heimgang. Da gab es kaum Unterschiede. Der große Unterschied war, ich war der einzige EK auf der Batterie.
Nach meinen ersten DHJ wurden ja die DHJ gleichen Batterien eingeführt. Alle Kameraden die mit mir in Lehnitz damals einrückten waren, wurden mit Beginn 2. DHJ in die dann 8. Batterie versetzt.
Zu diesem Zeitpunkt verließ uns auch der bisherige BC Mj. Kalz.... und der bisherige BO Ltn. Schü.... wurde Oltn. und gleichzeitig neuer BC der 7. Batt., Grischi wie wir ihn nannten, hatte einen sehr guten Kontakt zum AA-Kdr. und wahrhaftig mehr als einen Stein bei diesem im Brett. So konnte er es auch durchsetzen das ich als einziger auf der 7. Batterie verblieb und weiterhin die "Aufgabe" des Batterieschreibers erledigte, die hatte ich bis dahin schon 5 Monate inne.
Auch bei einem Umzug in die 8. war klar, den Job hätte ich auch dort weitergemacht. Auch der Oltn. Ko.... wollte gern das ich übersiedle. Grischi wusste sicherlich schon was er tat und am "Schreiber " hatte . So kam es, dass ich drei Halbjahre auf der selben Batt., der selben Stube und nur mit "Glatten" zu tun hatte.
Innerhalb der 3 DHJ, die ja doch mehr oder weniger im Dienstzimmer des Spießes abliefen, hatte man sich auch aneinander gewöhnt und es herrschte ein kameradschaftlicher, meistens korrekter Umgang mit den Uffz., BU und Offizieren der Batt. So eine Schreibstube war ja auch eine kleine Zentrale der "Macht". Sich mit dem Spieß anzulegen versuchte vom Sold. bis zum BC jeder zu umgehen. Ich habe es auch nicht erlebt.
Während dieser 18 Monate haben sich auch Freundschaften entwickelt, der Spieß war und ist bei uns in der Familie bekannt und wir haben viele Feiern auch da gemeinsam erlebt. Der operative Offizier des A-Stabes mit dem ich bis zu seinem plötzlichen Tod 2000 eine intensive Freundschaft pflegte und der Spieß waren zu meinem Polterabend angereist, auch zu einzelnen anderen Offizieren hatte ich ein gutes Verhältnis, das bis heute.
Es war also nicht ganz einfach nach anderthalb Jahren so einfach alles abzugeben und tschüss zu sagen. Irgendwie war mir der Job, der mehr als nur Postholen, Kaffeekochen, Rechnen etc. beinhaltete, doch ans Herz gewachsen. Auch mein unmittelbares Umfeld war mir nicht so ganz egal. Das unterschied mich sicher von den anderen Landsern der Batt., die kannten nur den ganzen Tag herum gescheucht zu werden und die Vorgesetzten waren in den meisten Fällen halt die Antreiber. Einen Augenblick habe ich daran gedacht zu bleiben, aufzukohlen, aber dann wiederrum wusste ich, im Betrieb wartete mein Fachgebiet (Abteilung) auf mich, die ich ja nach Rückkehr vom Wehrdienst übernehmen soll.
Das hieß dann vom ehemaligen Schreiber sinngemäß zum BC. Ein Rollentausch, theoretisch bin ich ja darauf vor dem
Wehrdienst vorbereitet worden. Meinen "Posten" bei der NVA hätte ich so nicht behalten können, das hätte mich so auch nicht erfüllt und letztlich war ja auch dort nicht alles endlich.
Die letzten Tage waren mit die anstrengendsten. Zum einem war ich dabei einen Nachfolger einzuarbeiten, zu erklären, vor allen die Tricks und Schliche, die guten Beziehungen zu erklären und weitergeben und dann wurde ja jeden Abend ein wenig Abschied gefeiert.
Mit meiner Stubenbelegung, 3 Thüringer Jungs und einem Veltener, wurde abends ins " Bootshaus" gezogen und entsprechende Abschiedsbiere getrunken. Das wiederholte sich dann mit verschiedenen Kapos, BU´s, OaZ sowie dem neuem BO und unserem BC. Die Tage vergingen wie im Flug.
In den letzten 10 Tagen machte der neue Schreiber dann meistens den Job und ich bereitete mich auf meinen Abgang vor. Abgabe aller Klamotten in der BA Kammer, heute ärgere ich mich das ich nicht das eine oder andere Stück (außer Turnschuhen und Trainingsanzug, das war offiziell) mitgenommen habe.
Das EK Tuch musste noch von allen unterschrieben werden, das bewahre ich heute noch auf! An einem anderem Abend lud mich der op. Offz. unseres Stabes und seine Frau zu sich nach Hause zum Abschiedsessen ein, das war 4 Tage vor der Entlassung.
Das Gefühl hier fertig zu sein war wunderbar, gleichzeitig für mich aber auch komisch. Zu tun hatte ich richtig nichts mehr, meine innerliche Unruhe stieg an.
Am 30.10.1982 war der offizielle Entlassungstag. So habe ich es auch selbst in meinen WDA eingetragen. Am 26. kam dann Grischi und sagte tschüss, wir drückten uns noch einmal und dann gab er mir meinen letzten Urlaubsschein ausgestellt auf den 27.10. in die Hand. Danke für alles kam von beiden Seiten.
Der Tag am 26.10. war noch irgendwie auszuhalten, am Abend dann wurde das Drücken immer größer. Ich fasste den Entschluss noch an diesem Abend die Segel zu streichen. Mit zwei Pullen Nordhäuser bin ich von Stube zu Stube gegangen und habe allen Kameraden tschüss gesagt.
Ich war ja der einzige EK wie gesagt. Die anderen Kameraden hatten noch einiges an Tagen vor sich und blieben zurück.
Gegen 22:00 bin ich dann in Begleitung des Spießes zur S-Bahn Lehnitz gelaufen. In der Mausebude noch ein Bier und dann war es soweit. Wir versprachen uns in Kontakt zu bleiben, das hält auch seit 30 Jahren an, bestieg ich meine letzte S-Bahn von Lehnitz aus in Richtung Berlin.
Frühs gegen 06:00 bin ich dann wieder zu Hause nach anderthalb Jahren angekommen.
Mein Resümee damals wie heute, ich hatte Scheißzeiten aber in der Mehrheit gute Zeiten bei der Fahne, eine Erfahrung die mich als jungen Mann auch mitgeprägt hat, der Sinn für dauerhafte Ordnung und Disziplin wurde ausgeprägt, Kameradschaften entwickelt und neue Freunde gewonnen, dass alles wollte ich damals zum Ende der Dienstzeit wie heute nicht missen aber auch nicht wiederholen müssen.
Im Großen und Ganzen, war es wie ein Praktikum (wenn auch ein längeres) eine Vorbereitung auf die aktive Führungsposition im Zentralamt.
Wie ging es dann weiter, ein paar Tage Urlaub und dann hatte einen die Arbeit im Amt wieder eingeholt. Alle Probleme von vor der Fahne waren noch da, hatten sich zum Teil noch verschärft. Meinen Gedanken waren in den ersten Wochen und Monaten dann hin und wieder bei der Truppe.
Brieflicher und telefonischer Kontakt bestand ja weiter, und besteht heute unter den wesentlich erleichterten Bedingungen der Kommunikation mit einigen Kameraden immer noch.
Die einzigste Langzeitmacke die ich mitgebracht hatte, meine Eltern bemerkten das sofort, ich nicht gleich, war das Anklopfen an die Zimmertür vor dem Betreten des Raumes, dass hatte auch eine Weile gedauert bis sich das verloren hatte
Nach sechs Monaten sollte es nochmal ein Wiedersehen in Lehnitz geben, das ist aber eine andere und unmilitärische Geschichte.
Werde ich demnächst hier mal zum besteb geben.
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Ich hatte es ja einmal versprochen (28.03.) die Geschichte "Rückkehr nach Lehnitz" nach einem halben Jahr nach meiner Entlassung aus dem GWD zum Besten zu geben.
Wie das damals so war, waren auch Baustoffe absolute Mangelware in der DDR. Ein Kollege und Freund von mir kaufte sich 1982 ein Grundstück mit Haus ganz in der Nähe von Erfurt. Kies , Knotten und Schotter waren damals in und um Erfurt kein Problem. Kiesgruben gab's genug. Aber gelber Sand zum Hofpflastern, das war schon eine Herausforderung. Nun konnten meine Beziehungen ins AR-1 nachträglich noch gute Dienste leisten.
Die guten Beziehungen die ich zum Nachrichtenoffizier Hauptmann Pilz (inzwischen verstorben) des Regimentes hatte, auch er war eigentlich arm dran und kam nicht an alles nachrichtentechnische Material ohne weiteres heran. Das brachte mir dann mehrmals einen Heimfahrtschein mit Einkaufsliste beim Zentralamt der DDR Post ein. Diese Beziehung wurde also genutzt indem ich ja von Uwe die Durchwahl ins Regiment zum Nachrichtenstab hatte. Zuerst wurde Hauptmann Pilz verlangt, ein freudiges Hallo, wie geht's, wie steht's und natürlich ein paar Materialwünsche wurden auch gleich mit abgehandelt. Dann lies er mich mit der 7. Batterie verbinden. Oltn. Schü..... bitte, dann hatte ich Grischi am Ohr. Auch hier ebenfalls große Freude über den überraschenden Anruf. Nach dem Austausch aller Neuigkeiten platzierte ich meine Bitte.
Grischi bist Du am ..... in der Kaserne, er kurz überlegt, ja, wenn nichts außergewöhnliches passiert. Warum wollte er wissen, pass auf. Ich werde mit einem Tieflader Jelez vorbeikommen und Du könntest mir auf dem Borgsdorfer Acker von ein paar Landsern das Heckteil voller Sand schaufel lassen. Geht das, fragte ich-er ohne zu Zögern scherzte, kannst auch noch einen Baum mittnehmen. Gut so machen wir es. Ich melde mich nochmal wegen dem Termin. Damit war das Gespräch erst einmal beendet. Die Vorarbeit war getan.
Da ergab sich der Zufall, das ein Sattelzug "Jelez"(Polnisches Zugfahrzeug/Sattelschlepper) mit Bulgarischen Telefonanlagen (Wuck) in das Zentrallager nach Berlin fahren musste. Mein Freund und Kollege Gie selbst Fahrer des Tiefladers hatte also beim Abteilungsleiter Transport den kleinen Umweg von Berlin nach Oranienburg klargemacht. Nun mussten noch zwei Kasten Bier, vier Flaschen Korn und das Material für den Nachrichtenmann zusammengestellt werden.
An den Tag kann ich mich nicht mehr genau erinnern, aber die Sonne schien als wir in Lehnitz ankamen. Der Fahrer blieb beim LKw und ich ging zum KDL. Der Wachhabende wollte Wissen was ich wollte, ich verlangte nach Hauptmann Pilz. Der wurde telefonisch informiert und kam dann auch innerhalb weniger Minuten angetrabt. Der Posten und Wachhabende wunderten sich über unsere herzliche Begrüßung und lies uns passieren. Wir gingen dann die Regimentsstraße in Richtung IV.AA entlang, es war schon ein komisches Gefühl. Auf dem Weg dahin begegneten uns einige andere Angehörige des AR-1 die den Hauptmann grüßten, fast hätte auch ich die Hand an den Kopf gerissen. Wir begegneten noch einem Oberfähnrich den ich kannte, ein Spieß aus der Nachbarabteilung, der sich auch sehr freute mich zu sehen und gleich fragte ob ich zurückgekommen sei. Dann betraten wir die IV.AA Der UvD vom Stab schmetterte ein Achtung und wir schritten die Treppe zur 7. Batterie hinauf. Dort war das Hallo groß, waren ja noch Kameraden aus meiner Zeit da. Der BC und Spieß erwarteten mich schon. Mein Nachfolger kochte für uns alle Kaffee und es wurde erst einmal gequatscht. Es gab ja einiges auszutauschen, über ein halbes Jahr war ja inzwischen vergangen.
Dann bin ich nochmal auf meine alte Stube und habe dort zwei Flaschen Korn deponiert, die Jungs waren leider nicht da, irgendwo zur Ausbildung.
Damit der LKw nicht allzu lange warten musste haben wir alles klar gemacht. Grischi ließ einen Kapo kommen und befahl ihm mit drei Bedienungen Richtung Borgsdorfer Acker , bewaffnet mit Schaufeln, loszuziehen, er würde dann vor Ort sein. Wir haben dann die AA verlassen aber nicht ohne Apollo über den Weg gelaufen zu sein. Selbst der "Göttliche" erinnerte sich meiner, erkundigte sich nach meinem Verbleib und wir redeten ein wenig. Von der bevorstehenden Aktion fiel kein Wort, erst später erfuhr ich, das er davon wusste.
Wir fuhren also die Straße Richtung Summt herunter und irgendwo bogen wir nach rechts ein. So tief mit dem Sattel konnten wir auch nicht in das Sandgelände hinein. Aber das hatte Grischi schon bedacht. Da stand die Soldatengruppe und wartete bereits auf uns.
Beim Jelez Auflieger war am Heck so eine erhöhte Ladefläche für Ballast der Achsen angelegt. Eine Fläche von 2,55mx 3,0m ungefähr. Die Ladeblancken waren gut 0,80-0,90 cm hoch. Diese Fläche hatte Gie schon vorsorglich in Berlin abräumen lassen, die war nun leer, noch!
Die Soldaten staunten nun nicht schlecht als es hieß diese Fläche ist nun mit Sand vollzuschaufeln. Da ging es auch schon los. Vom Prinzip eine ganz schöne Schinderei denn die Fläche war schon hoch und durch die Ladeblancken noch höher. Damit es die Jungs nicht so schwer hatten und eventuell aus einem Loch schaufeln musste trugen sie einen Hügel ab der ggf. von einem Panzer mal als Deckung geschoben wurde. Der LKw zog einfach Stück für Stück mit. Die Ladefläche füllte sich mit herrlichem gelben Sand des Borgsdorfer Ackers der doch eigentlich bei allen Landsern so verhasst war. Zwischendurch machten die Jungs eine Zigarettenpause, die Gie ausgab, ein Bierchen gab es auch dazu. Um da nicht in einen offenen Konflikt zu geraten ist Grischi mit mir ein wenig gelaufen und wir haben gequatscht.
Nach gut einer Stunde Schaufellei passte keine Grume mehr drauf. Die Jungs waren ganz schön ins Schwitzen gekommen. Wir bedankten uns bei den tüchtigen Schauflern und ich hatte inzwischen mit Grischi klargemacht das die Jungs ein paar Flaschen Bier mitbekommen sollten. Also steckte sich jeder welche ein bis die beiden Kisten leer waren. Mit dem BC an der Seite konnte am KDL ja nix passieren.
So eine ähnliche weitere Geschichte, nur gingen damals Baustoffe von Erfurt nach Oranienburg, gäbe es auch noch, Schaun wir mal.
Wir sind dann schwer mit Sand beladen Richtung Potsdam gefahren um Rückladung nach Erfurt zu fassen. Mit ein paar Flaschen Korn, zwei Kästen Bier, ein persönliches nicht zu nennendes Geschenk und Material für die Nachrichtentruppe des Regimentes wurden gleich mehrere Leute glücklich gemacht. Halt die kleine und gängige Form des Sozialismus.
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Sehr schön Resi!
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#5

Einiges fällt mir zur Rückehr ins Zivileben auch ein. Als erstes bin ich schon mal in Halle aus dem Sonderzug entwichen einfach ,auch wenn das in der DDR nicht wirklich möglich war, um einmal das Gefühl der Vereinnahmung los zu werden. In der Zwischenzeit hatten wir i Apolda eine Neubauwohnung (Keine Platte ) mit Ofenheizung bekommen . Das war durchaus positiv. Allein im VEB Kohlehandel Apolda wollte man mich für meine gute Beurteilunmg (Die nur eigentlich eine verlogene war um mir zu schaden weil ich ihnen nicht alles durchgehen lassen wollte!) So musste ich 2 Monate nach Weimar in die Niederlassung wo ich Dreckarbeit auf dem Hof und in der Werkstatt leisten musste. Eine Beschwerde beim Wehrkreiskommando half nicht wirklich weiter . Aber nach weiteren 8 Wochen konnte ich wieder Kipper und T174 fahren wurde sogar schnell zum Schichtführer angelernt . Was dann folgte beschreibe ich lieber in meinem Buch hier nicht.Auf jeden Fall ging es wirtschaftlich für mich aufwärts. Vergessen hat man die 18 Monate nicht wirklich weil es auch durchaus positive Erlebnisse hatte an gute Kameraden. Resi

5.Oktober 1989
Einmal muss das Ende kommen und das war nach 25 Jahren und einem Tag. Ich habe ein Kollektiv verlassen. Eigentlich eine Familie. Wir hatten zwar im Lehrstuhl vom Uffz bis zum Oberst alles was ein Lehrstuhl brauchte, es gab aber innerhalb keine Machtkämpfe oder Neidattacken. Ein Oberst, 6 Oberstltn., 2 Majore 2 Uffz und eine ZB. War die komplette Mannschaft. Es gab Gartenfeste, gemeinsame Ausfahrten und Familienfesten des Lehrstuhls. Unsere Kinder waren dabei fest integriert. Wenn man mit Freude zur Arbeit oder zum Dienst geht, dann fällt so ein Abschied schwer. Er war ja auch endgültig, da die gesellschaftlichen Ereignisse eine weitere Beschäftigung in Frage stellten. Bevor ich dann am 6.11. in Erfurt meine neue Arbeit begann, durfte ich noch meinen Resturlaub nehmen. Da war der 28.10. mein echter letzter Arbeitstag. Schließlich musste ich ja auch noch was zum Anziehen mitnehmen.
Wenn jetzt jemand denkt, da war ja nichts von „Stimmung“ dabei, der hat sich geirrt. Ich hatte ein Bandmaß und das musste ich auch vorzeigen. Der Abschnitt und die Höhepunkte wurden mit Würde im Lehrstuhl begangen So habe ich auf dem Obristen Kissen gekniet, hatte einen verchromten Stahlhelm auf und wurde mit einem Säbel zum EK geschlagen. Die Bandschnipsel wurden sorgfältig auf ein Flasche Rotkäppchen geklebt. Ich wurde auch nicht mehr zu OvD-Diensten geplant, nur meine Lehraufgaben hatte ich zu erfüllen.
Meine Rückkehr in das Zivilleben Begann also am 7.11. In der Mikroelektronik in Erfurt . Das Einleben in Erfurt war nur von kurzer Dauer. Die Treuhand verscherbelte ja alle Betriebe, so auch ESO und die Mitarbeiter. Unsere Abteilung wurde von der ITT übernommen. Wir wurden eingegliedert unter dem Motto „wenn ihr nicht macht was wir anordnen, so könnt ihr gehen. Es warten genügend auf Arbeit“. Na Danke. Ich hatte Glück auf Grund meiner EDV und Technikkenntnisse. Die Bude wollte ja auch bei der Sicherheit im Territorium ihren Fuß in der Tür haben.
Bei einer „Schulung“ in Westberlin fragte uns der Geschäftsführer unseres „Ausbildungsbetriebes“ war wir so als Lohn bekommen. Da stellte er fest, dass wir zwar von ihm für unsere Arbeit wie seine eigenen Mitarbeiter entlohnt wurden, das Geld aber nicht bei uns angekommen ist. Ein Viertel der an die ITT überwiesenen Summe wurde uns monatlich ausgezahlt, was mit dem Rest Passiert? nicht nachfragen. Das brachte mich auf die Idee mit Erfurt reinen Tisch zu machen und in Berlin mein Glück zu versuchen. Heute kann ich sagen, Der Westberliner Kapitalist hat mehr Menschlichkeit gehabt als der ostdeutsche Neukapitalist.
Hier gab es Unterkunft, Unterstützung um seine Arbeit mit Lust und Liebe auszuführen. Welch ein geistiger Umschwung bei meiner Erkenntnis über den Kapitalismus. Es irrt der Mensch so langer lebt, hat mal jemand festgestellt.
Abschließend zu meinem Start ins Zivilleben kann ich feststellen, dass ich die 25 Jahre Armeezeit nicht als verlorene Zeit sehe. Hat es mich doch auch im Verständnis der heutigen gesellschaftliche Verhältnisse nicht verzweifeln lassen.

Schöne Geschichte oldmafri, da fragt man sich doch um so öfters, wo ist nur die Zeit hin.
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