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Erinnerungen und Geschichten aus der Dienstzeit

Alarmierungszeiten, wenn alles perfekt läuft.
Wenn Alarmierungszeiten unter einer Minute ermittelt werden, dann steckt da vor allem perfekte Teamarbeit,
eine Portion Erfahrung, eine Priese Menschenkenntnis und vielleicht etwas Glück dahinter.
Ich werde mal eine Geschichte aus meiner Dienstzeit hier hinterlassen, die sich tatsächlich so zugetragen hat.
Zur Einleitung:
Handlungsort:
3. Raketenbrigade, 2. Abteilung, 6. Startbatterie
Die handelnden Personen:
Major X
Unteroffizier Y
Soldat Z (2. Diensthalbjahr)
und meine Wenigkeit, ebenfalls 2. Diensthalbjahr.
Uffz. Y, Sold. Z und ich waren im Führungszug der 6. Batterie.
Zu einer Startbatterie gehörten 2 Feuerzüge und ein Führungszug. Also eine Menge Leute aus verschiedensten
fachlichen Bereichen.
Y, Z und ich gehörten zu den Vermessern im Führungszug, dass heißt, wir kannten uns untereinander besonders gut,
da wir in der fachlichen Ausbildung und bei Übungen stets zusammenarbeiteten.
Jeder wusste, was von ihm erwartet wurde, jeder wusste, was der andere kann und jeder konnte sich blind auf den
anderen verlassen.
Dazu kam, das ich ab dem 2. Dhj. eine Uffz.-Dienststellung zugeteilt bekam, und ich somit bei Uffz. Y in
einem mit nur 2 Mann belegtem Zimmer eingezogen war.
Kurz gesagt, wir waren ein über Monate eingespieltes Team, das sich auch privat bestens verstand.
Es muss in etwa im Sommer 1989 gewesen sein.
Ein sonniger, ohne besondere Vorkommnisse und stressfrei gedienter Tag plätscherte dem Ende entgegen.
Der Hauptfeldwebel hatte die Post verteilt und die Gefechtseinteilung bekannt gegeben.
An diesem Tag standen wohl mehr Leute unserer Einheit weitere Dienste, so dass ich wieder einmal als
Alarmläufer, wie fast mein gesamtes 1. Diensthalbjahr schon, in der Gefechtseinteilung geführt wurde.
Zur Erklärung:
Der Alarmläufer hat bei Alarmierung als erster Mann nach X+2 Minuten mit angelegter Ausrüstung nach
Empfang der Waffe und der Alarmläuferkarte im Laufschritt in das Wohngebiet vor der Kaserne auszurücken,
und dort einige Offiziere und BUs anhand der Adressen auf dieser Alarmläuferkarte mit der Übermittlung
eines Codewortes persönlich zu benachrichtigen.
X+2 Minuten aus jeder möglichen und unmöglichen Situation heraus kann verdammt hart sein!
Meist wurde ein Soldat der Vermesser als Alarmläufer eingeteilt.
Als ein wegen Unteroffiziersmangel in die Dienststellung als Gruppenführer nachgerückter Soldat
wäre für mich eigentlich diese Alarmläufersache Geschichte gewesen.
Darum war ich nicht gerade begeistert, diesen Scheißjob wieder einmal abgefasst zu haben.
Was soll's, da muss man durch.
So gegen 16:30 Uhr kamen die neuen Tagesdienste (UvD/GUvD), Uffz. Y und Sold. Z, von ihrer Vergatterung
zurück. Im Flur lies mich Uffz Y wissen: "Major X steht OPD, du weisst bescheid?" ...scheiße!
Ich nickte dankbar für diesen wertvollen Hinweis.
Wenn Major X Dienst stand bedeutete dies erfahrungsgemäß, dass mit erhöhte Wahrscheinlichkeit,
die Alarmläufer mit einem Probealarm überprüft werden könnten.
Nun galt es für mich, aus dem ungeliebten Scheißjob und dem Wissensvorsprung (Major X = OPD) das Beste
an diesem Abend daraus zu machen.
Nach dem Abendbrot wieder zurück, wurde üblicherweise der Kleidungsstil nach Dienst legerer.
Ohne Uniformjacke, in Badelatschen oder im bequemeren Trainingsanzug hielt man sich im Unterkunftsbereich auf.
Nicht Boofinger, nicht nach diesen beiden schlechten Nachrichten und den monatelangen Erfahrungen als Alarmläufer.
Irgendwie hatte ich gar keinen Bock auf böse Überraschungen und Sackgang an diesem Abend.
Ich ließ meine Uniform und die Stiefel an, fädelte die Magazintasche durchs Koppel, legte das
Tragegestell an und hängte mir die Schnuffi-Tasche (Schutzmaskentragetasche) samt angeschnalltem
Stahlhelm um.
Auch die Taschenlampe wurde eingepackt, natürlich nicht ohne vorher nochmal die "Brennigkeit" der selben
überprüft zu haben. ...blink blink...Ersatzlämpchen auch vorhanden, alles Perfekt.
Ich begab mich also mit angelegter Ausrüstung in den Fernsehraum, um den Tag halbwegs entspannt, und dennoch für
den Fall der Fälle vorbereitet, ausklingen zu lassen.
UvD und GUvD nahmen meine, selbst in diesem Falle (Major X=OPD) nicht übliche Nach-Dienst-Anzugsordnung
grinsend zur Kenntnis.
Für gewöhnlich reichte es, das ganze Geraffel nur bereit zu legen und zu Wissen, was kommen kann.
Die Kameraden im Fernsehraum guckten mich an, als hätte ich eine Schraube locker.
Gerade die EKs wussten genau was Sache war, ließen es sich aber nicht nehmen, scheinheilig zu
Fragen, ob etwa Major X Dienst hätte.
Jeder wusste was meine Anzugsordnung zu bedeuten hatte, auch wenn ich es an diesem Abend ein wenig übertrieb.
Irgendwann, zu leicht fortgeschrittener Stunde, trällerten fast gleichzeitig die Dienstpfeifen auf
allen Etagen und die aus voller Kehle gebrüllten Kommandos "Alarmläufer Alarm" hallten unüberhörbar
durch die langen Flure in jedes Zimmer.
Na endlich!!!
Der ganze Zirkus war wenigstens nicht für umsonst.
Ich sprang auf, schnallte mir den Stahlhelm auf die Rübe und rannte zum UvD-Tisch um meine
Alarmläuferkarte zu holen.
Was sich jetzt abspielte, kann man eigentlich gar nicht so richtig in Worte fassen. Das war absolut Filmreif!
Im Flur rannte bereits unser GUvD (Sold.Z) mit seinem Dienststuhl an mir vorbei, Richtung Fenster
am Ende des Flures.
Er dachte mit und wusste, wie er mir helfen konnte. Ein Mann auf dem man sich verlassen konnte.
Der UvD (Uffz. Y) kam mir ebenfalls schon mit der Alarmläuferkarte auf halbem Weg entgegen.
Es kam mir so vor, als wären wir uns alle unabgesprochen(!) darüber einig, dass wir es heute dem
Major X mal zeigen wollten.
Ich schnappte mir die Alarmkarte und nach einer Kehrtwendung, beschleunigte ich ohne Rücksicht
auf Stiefelspuren in unserem Flur Richtung Fenster am Ende des Ganges.
Inzwischen hatten sich, wie immer bei diesen Aktionen, die Leute der Einheit als schaulustiges
Publikum auf dem Flur eingefunden, um das Prozedere beobachten zu können und um mich anzufeuern.
Kein Wunder, schließlich war jeder froh, das nicht er Alarmläufer spielen musste.
Wie oben schon erwähnt, der GUvD wusste genau worauf es ankommt.
Er hatte inzwischen das Fenster weit geöffnet, hielt den schwarzen, schweren Fenstervorhang
bei Seite und sicherte mit seinem Fuß den am Heizkörper vorm Fenster platzierten hölzernen
Dienststuhl gegen wegrutschen. Die Steinbodenplatten waren relativ glatt.
Ich nahm zur Kenntnis, dass dieses mal einfach alle Details stimmten und die Dinge allem Anschein
nach besonders gut funktionieren.
Jetzt hieß es aufpassen. Meine Schrittfolge ...321 ...passte ausgezeichnet.
Ein Fuß auf den krachenden, aber gut arretierten Dienststuhl, der andere Fuß aufs Fensterbrett
(jetzt bloß nicht übertreten!) und ab ging der Flug nach draußen.
Wir waren im Erdgeschoss untergebracht.
Dadurch hielt sich die Flugphase in überschaubaren Grenzen.
Nach einer zufriedenstellenden Landung konnte ich, nur kurz strauchelnd, meinen Sprint
zum Stabsgebäude fortsetzen.
Dort war meist Treffpunkt bei Probealarmen, mitunter aber auch die Wache am Kdl.
Man mag mich für bekloppt halten, aber nachdem alles so unsagbar perfekt ablief und mich
die Leute noch angefeuert hatten, packte mich der Ehrgeiz.
Ich gab das Letzte beim Run quer über die Grünanlagen vorm Stabsgebäude.
Am Eingang angekommen platzte ich zur Eingangstür herein.
Hier saß der LGoVD im Eingangsbereich im fahlen Schein seiner Schreibtischlampe.
Ich fragte, wo sich die Alarmläufer heute einzufinden hätten.
Schulterzuckend und ratlos schaute er mich an, als wäre er gerade aus dem Tiefschlaf
gerissen worden. Er wusste von nichts. Na prima...
Ich wurde ungeduldig und rüttelte an der 2.Eingangstür.
Schließlich wollte ich mir die Rekordzeit nicht versauen lassen.
Er betätigte endlich den Türöffner und lies mich rein.
Drinnen war alles Dunkel, nur die Notbeleuchtung dämmerte im Flur. Niemand da, und nun?
Hinter welcher Tür ist der OPD? Sonst war dieser immer schon längst auf dem Flur.
Nach meiner Uhr lag ich bei ungefähr 36 Sekunden.
An welche Tür sollte ich anklopfen? Ich versuchte die Beschriftung der erstbesten
Tür zu entziffern, aber schon öffnete sich eine andere Tür und Major X kam heraus.
Ich war froh weil ich nun wusste, hier bin ich richtig.
Treffpunkt hätte ja auch am Kdl sein können und dann wäre die Zeit verschenkt gewesen.
Ich Meldete mich mit "Alarmläufer 6. Batterie".
Mit zweifelnden Gesichtsausdruck beim Blick auf die Uhr murmelte Major X ungewohnt leise
sowas wie: "42 Sekunden? Wie kann das sein?
Ich platze fast vor Freude und konnte mir mein Grinsen nicht verkneifen, was er durchaus
auch bemerkt haben mag.
Noch ehe ich in der Lage war, auf seine scheinbare Frage eine vernünftige Antwort
zu formulieren, kam mit (für Major X typisch) militärisch bestimmter und respekt einflößender Tonlage die
Anweisung: "Naja, mal hier antreten und warten. Wir werden sehen..."
So nach und nach trudelten weitere Alarmläufer der anderen Einheiten ein.
Wir warteten und warteten... während uns die Bärte schon um die Stiefel wuchsen.
Der letzte Läufer trudelte, deutlich abgeschlagen mit satten 8 Minuten auf
der Uhr, herein und reihte sich in die Antreteordnung ein.
Er "kotzte" mächtig, da er klatsch nass im Waschraum vom Alarm überrascht worden war.
Major X rügte stimmgewaltig diese extreme, nicht mehr akzeptierbare Verspätung.
Dann folgte das Übliche.
Kontrolle der Alarmkarten, Vollständigkeit der Ausrüstung, Abfrage des Wissens über
den theoretischen Ablauf im E-Fall und Kontrolle der einsatzbereiten Taschenlampe.
Gaaaanz wichtig für den Fall, wenn die Klingelschildbeleuchtung nicht funktionierte,
oder gar durch Stromausfall während einer Alarmierung die totale Finsternis drohnte.
Als ich zurück auf die Einheit kam, standen die Leute, die mich angefeuert hatten,
immer noch auf dem Flur und erwarteten meinen Bericht vom Ablauf.
Irgendwie freuten sich alle über die und eigentlich filmreife Vorstellung.
Aber auch ein wenig Schadenfreude und Spott über den letztplatzierten
erheiterte unseren Abend.
Den Gesichtsausdruck des Majors X beim Blick auf die Uhr werde ich wohl niemals vergessen.
Boofinger

Um mal einen Vergleich zu haben, wie so eine Alarmierung normalerweise ablief,
möchte ich mal die gewöhnlichen Abläufe während meiner damaligen Alarmläuferkarriere
schildern.
Als neuer Springer im ersten Diensthalbjahr hatte man nach Dienst seine Reviere am Hals.
Man war also irgendwo auf seiner Unterkunftsetage beschäftigt mit Kehren, Wischen,
Bohnern, Keulen oder Briefe nach Hause schreiben.
Der UvD saß meist im Fernsehraum oder beim Skat im Clubraum. Der GUvD stand entweder
im Revier wenn er 1. DHj. war, oder träumte am Diensttisch von den "hübschen" Weibern
aus Fernsehserie "Medizin nach Noten", oder wenn man mal ein Trollheft ergattern
konnte, waren Kreuzworträtsel ein beliebter der Zeitvertreib.
Wenn Alarmläufer Alarm ausgelöst wurde, rannte ich als ahlglatter Springer, wo immer
ich gerade war, auf meine Bude (im ungünstigsten Falle war der komplette "Flur lang" zu
bewältigen), legte meine Ausrüstung an, rannte wieder ca. 40m zum UVD-Tisch, wo inzwischen
der GUvD die Alarmläuferkarte abholbereit abgelegt hat.
Da war nichts mit entgegenkommen oder so zu erwarten.
Schaulustige, die sehen wollten, wie dem Alarmläufer mal wieder der Arsch platzt, gabs immer.
Mit dieser Karte rannte man wiederum in die andere Richtung zum Gebäudeausgang.
Da waren, wenn alles sehr gut lief über 2 Minuten, im Normalfalle >3 und wenn einem der
Alarm beim Scheißen erwischte, auch mal 4 Minuten nötig, bis man das Stabsgebäude erreichte.
Als fortgeschrittener Glatter im 1. DHj. kraxelte man mühsam durch das enge Klofenster oder
stieg über das Flurfenster nach draußen, und verkürzte so den Weg.
Vorgewarnt, das Major X Dienst hat und was das heißen kann, hat einem am Anfang keiner.
Wenn man ein viertel Jahr dabei war, erst dann hat man so nach und nach solche Sachen gesteckt
oder von selbst mitbekommen, bei welchen Vorgesetzten oder Diensthabenden man auf welche
Dinge achten sollte, um Anschisse oder sinnlosen Stress zu vermeiden.
Meist von einem Zimmerkameraden vom 2. DHj, mit dem man sich gut verstanden hat,
oder einem EK, wenn er mal gute Laune hatte.
Vieles von diesen kleinen Hinweisen hat einem sehr geholfen, das Kasernenleben deutlich
gelassener zu bewältigen.
Zurück zum Tag der optimalen Alarmierungszeiten.
Die Vorteile an besagtem Tag waren also:
- der UvD war so intelligent bei der Vergatterung aufzupassen, wer OPD-Dienst hat.
- der UvD teilte mir sein wertvolles Wissen mit
- ich hatte mich um keine Reviere mehr zu kümmern, also wirklich Freizeit nach Dienst
- komplette Ausrüstung am Mann um keinen Stress bei Alarm zu haben.
- Mein Aufenthaltsort im Fernsehraum und dadurch die Nähe zum Diensttisch
und zum Fenster nach draußen.
- UvD und GUvD waren gute Kumpels, und somit äußerst Hilfsbereit!!!
- UvD und GUvD befanden sich zur Alarmauslösung an ihrem Dienstplatz.
- Der GUvD dachte mit und wusste, wie er mir helfen kann.
(Fenster auf, Stuhl davor und Stuhl gegen wegrutschen gesichert)
- Der UvD kam mir mit der Alarmierungskarte entgegen.
- und das wichtigste, Major X entsprach unseren Erfahrungen und Erwartungen!
Boofinger

Eine schöne Geschichte, erinnern kann ich mich an solche Dienste auch noch sehr gut. Gestanden oder ausgeführte habe ich solchen
Stressjob nur 1 oder 2 mal. Unser Gebiet war Oranienburg. Nach diesem Gerenne habe ich dann nur noch die Einsatzpläne für solche
Alarmierungspläne geschrieben. Beliebt waren solche Dienste in der Tat nicht. Schade das ich zu der Zeit nicht geraucht habe, die angebotenen
Zigaretten um nicht auf dem Plan zu stehen, kaufen hätte ich keine mehr müssen. Aber das war nicht der einzigste unbeliebte Dienst.
Mit dem Lesen dieser Erlebnisberichte kamen wir wieder Erinnerungen, die längst entschwunden waren. Danke für die schöne Abendlektüre!
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Denkt daran, ein Lächeln kostet nichts, kann dafür aber umsomehr geben!
Bilder soweit nicht andere Ownerangabe erfolgt, sind aus meiner Kamera und damit mein Eigentum.
Eigene Bilder die ich hier im Forum eingestellt habe, gelten als frei und können weitergenutzt werden,
diese Freigabe gilt nicht für kommerzielle Zwecke!
Artikel scanne ich lieber ein und lade diese über ein Bildbearbeitungstool hoch. Eingestellte Links zu versch. Artikeln
sind nach einiger Zeit nicht mehr Verfügbar und so mancher Beitrag wird damit sinnfrei. Diese kleine Mühe für Nachhaltigkeit nehme ich dann gern auf mich.
Gleichzeitig biete ich an die Bücher gegen Erstattung der Portokosten 2 x 2,55 € (Großbrief bis 1Kg)auszuleihen. Bei den heutigen Preisen muss man ja nicht
jedes Buch kaufen um es zu lesen. Wer also den Wunsch hat eines der Bücher zu lesen, kann sich gern per e-Mail melden.

Alarm und keiner kann uns bremsen.
Teilnehmer: OvD (Offizier vom Dienst), GOvD (Gehilfe vom OvD), ein Regiment k o m p l e t t
Es war eigentlich ein ganz normaler Tag. Der OvD hatte die Wache vergattert, der Stab seine Arbeit beendet. Alle Diensthabende hatten die Dienstübernahme und die Gefechtsbereitschaft gemeldet.
Also einfach ein ruhiger Dienst. Der OvD nahm sich die Zeit und erklärte den GOvD nochmals seine Aufgaben, da er zum ersten Mal diesen Dienst innehatte. Er war ein OAZ (Offizier auf Zeit) und versah diesen Dienst nach einem Jahr Ausbildung an der Offiziersschule. Welche Waffengattung er hatte ist mir leider nicht mehr bekannt. Der OvD, ein Stabsoffizier, war sich sicher, das der OAZ seinen Dienst und somit seine Aufgabe erledigen konnte. Er hatte ja die Möglichkeit bekommen den OVD bei besonderen Vorkommnissen zu Wecken und seine Hilfe zu bekommen. Also einfach alles „Sonnenschein“
Nun gab es aber zu ungewöhnlichen Zeiten vom OpD (Operativer Diensthabender) der Division die Überprüfung der „Alarmbereitschaft“. Es war ein Anruf über ein Telefon bei dem ein Codename gesagt wurde. Daraufhin hat man im Journal einfach den Codenamen gesucht und den danebenstehen Begriff über einen vorgeschriebenen Leitungsweg an den OpD zurückgegeben.
Für den „Ernstfall“ gab es mehrere Briefumschläge unter einer Glasplatte in einem Einschub. Dieser Einschub wurde bei so einer Überprüfung zuerst auf Codenamenübereinstimmung überprüft und erst dann die Tabelle im Journal angesehen.
An dem Tag oder besser in dieser Nacht hatte der OvD seinen ihm zustehende Dienstschlaf begonnen. Die Tiefschlafphase wirkte und die Umwelt war versunken, als der OpD das Codewort auf Reise schickte. Unser GOvD fand eine „Klanggleichheit“ mit den „scharfen“ Unterlagen, entsiegelte die Glasplatte entnimm den Umschlag öffnete ihn und handelte entsprechend der darin befindlichen Anweisungen.
Da stand „Volle Gefechtsbereitschaft“ Alarmraum Beziehen und..und.. und..
Also hat er Alarm für das Regiment ausgelöst und den OvD versucht aus dem Tiefschlaf zu wecken. Der wusste natürlich erst mal nicht was los war. Die Alarmhupen dröhnten die erste Fahrzeuge rollten vom Park mit den Alarmläufern. Das Räderwerk drehte sich in ca. 20min war das Regiment geräumt, die Fahrzeuge einschließlich der Kettentechnik in ihre Bereitstellungsräume unterwegs.
Die Berufssoldaten des Regiments waren auch erst im Objekt, wenn das Regiment leer war.
Durch das umsichtige Handeln der alarmierten Einheiten wurden die besonderen Handlungen bei einem „ernsthaften Alarm“ nicht durchgeführt. Es wurde keine Munition ausgegeben, keine zusätzlichen chemischen Schutz durchgeführt und auch die anderen „scharfen“ Maßnahmen unterlassen, da kein Berufssoldat in den rollenden Einheiten anwesend war.
Das Ergebnis dieser Alarmierung war
1. Ultn/OAZ durften keine GOvD mehr sein (nur als Wachhabende noch zugelassen)
2. Die Unterlage war bei Dienstantritt auf „Klanggleichheit“ zu überprüfen und zu melden.
3. Der OvD hatte Alarmierungshandlungen „vorerst“ selbst durchzuführen
Welche weitern disziplinare Aktivitäten noch folgten sind mir nicht bekannt. Der Alarm konnte nicht im Stillen ablaufen. Der Divisioner wurde bestimmt davon noch in derselben Nacht aus dem Bett geholt und so einige andere auch die nicht zum sowieso „geweckten“ Regiment gehörten.
Für mich war das aber der zweite Alarmierungsfall. Doch dazu später

Getreu dem Motto, nicht alles war schlecht, hier die Erinnerungen eines Lesers der TA an seine Fahnenzeit.
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Drei Offiziere, ein "Tiger" und die Dienstvorschrift
Es ergab sich, dass ich als Major, ein Hptm. und ein Ltn. in unserem Lehrgebäude zufällig zu einem Gespräch zusammengekommen sind. Es ging um die nächste Maßnahme zur Qualifizierung von neuen Offiziersschülern in der Forschungsarbeit der Trainertechniken.
Der Ltn. war mein Vorgesetzter im Jugendforscherkollektiv. So nen´ alten Knochen wir ich, konnte ja kein Jugendforscher sein, aber einer vom Lehrstuhl hatte ja die Aufsichtspflicht, was immer das auch sein sollte. Der Hptm. war vom Lehrstuhl Waffengattungen und hatte sich bereiterklärt uns bei der Auswahl zur Seite zu stehen.
Wir waren in unser Gespräch vertieft und hatten einen Oberstltn. Einfach übersehen. Naja ganz so einfach war es nicht. Ich sah den OSL schon wie ein „Tiger“ den Gang entlang streifen immer auf und ab. Der Hptm. und der Ltn. konnten ihn nicht sehen, da sie mit dem Rücken zum „Tiger“ standen.
Das hin und her bekamen die zwei also nicht mit. Das provozierte den Dauerläufer. Er blieb stehen und kam auf uns zu. Sprach mich an und forderte zu Recht, lt. DV, das ihm die Ehrenbezeigung entgegengebracht werden sollte und ich als Major doch Vorbild sein müsste.
Ich sagte ihm ich kann doch meinen Vorgesetzten nicht „strammstehen“ lassen. Erstaunen war die erste Reaktion und dann die Frage: „Wer ist denn ihr Vorgesetzter“. Meine Antwort war natürlich „der Ltn.“ Ungläubiges Erstaunen war in seinem Gesicht zu erkennen. Der Ltn hat sich aber dann eingemischt und gesagt, er hätte auch kein „Achtung“ gegeben, da er zwar wusste das ich sein Unterstellter war aber er die Dienststellung der Hptm. nicht kannte und er als Dienstgrad niederer keinen Hauptmann „strammstehen“ lassen konnte.
Der OSL lief in allen verfügbaren Farben an, hatte Schnappatmung und dampfte wutentbrannt zum Lehrstuhlleiter, um sich Genugtuung zu verschaffen. Aber auch das endete nur als eine Luftnummer.
Nur wir drei hatten einen Heidenspaß an den Dienstgraden und den Vorschriften.
#8

habe ich doch glatt auch mal einen Alarm "vergeigt"..auf Befehl des Regimentskommandeurs hatte ich die "glorreiche" Aufgabe vom angedachten Offizier für Aufklärung einer Abteilung ( war dort noch Führungszugführer und sollte bei Heimgang des OA ( ein OAZ) dessen Dienststellung übernehmen) nun als Batterieoffizier die Einheit und Aufgabe zu wechseln. So weit so gut: übernahm die Feuerstaffel vom abzulösenden BO und machte mich mit den Alarmplänen bekannt; der Buschfunk und "kleine Soldatensender" funktionierten....und siehe da,
es wurde Überprüfung der GB mittels Alarm in der folgenden Nacht ausgelöst. Wie üblich im "Schweinsgalopp" in die neue Einheit , war leider doppelt so weit wie früher, aber dummerweise leuchtete die "Ampel" nicht. Befragung des UvA, welche Stufe, ergebnislos, auch vom eigenen UvD nur Schulterzucken. Na gut, kannste ja aufm Park noch fragen und dem Zyklogramm für EG gefolgt. Auf dem Park schon "Wuhling" und unsere "Blaue Waldameise" Spitzname Longo , der vorsorglich in seinem Dienstzimmer gepennt hatte, hatte den gleichen Durchblick wie sein Diensthabender. Also weiter wie EG, demzufolge aufgefahren zum Umladen der Munition, bekam aber mit, dass meine"alte" Einheit in den Wechselkonzentrierungsraum fuhr. Alles gestoppt, Geschütze angehangen und ebenfalls ab in den WKZ. Trotz nur leichter Verspätung trotzdem gesichtet worden und natürlich vom K-AA, Spitzname "Genickschuß", rund wie ein Buslenker gemacht worden: Einschätzung logischerweise "nicht gefechtsbereit". Die Wiederholung 2 Tage später ging auch schief, ein SPW des Stabes und ein Geschützzug einer Batterie blieben stehen....die dritte Wiederholung funktionierte dann.. hatten aber dann doch einen Ausfall zu "beklagen".... unser K-AA kam ins "Heim für milieugeschädigte Offiziere"...und stand erst viiieel später wieder der Landesverteidigung zur Verfügung....
#9

das erste Wiedersehen mit der Offizierschule...
So ergab es sich, dass, um nicht dumm zu sterben bzw. als prophylaktische Vorbereitung für eine neue Dienststellung und auch mal wieder die neuesten Erkenntnisse der Militärwissenschaft gelehrt zu bekommen man so einen kleinen "Schein" bekam sich zu einem Lehrgang an der letzten Wiege aller Artillerieoffiziere in Zittau zu begeben. Fand ich prima, schließlich wohnten ja da meine Eltern und ein wenig geregelter Tagesablauf konnten einem jungen "Truppenschwein" wie mir mit Sicherheit nicht schaden. Allerdings war das mit ähnlichen "Tücken" verbunden, wie sie Oldi in seinem letzten Beitrag schilderte: als vorbildliche Offiziere marschierten wir natürlich unter Führung unseres Lehrgangältesten, einen Major; in Richtung nächstes Lehrgebäude. Ein OSL ( war dort "Mannschaftsdienstgrad ) fühlte sich nicht wirklich richtig gegrüßt und pflaumte unseren Major voll...na ja... Keine 2 Tage später wurde jener welcher schon von weiten gesichtet: kurzer Entschluß: Auflösung der Marschordnung und im an dem in Reihe vorbei,, jeder so mit 3- 5m Abstand zum Vordermann
und der Grußpflicht nachgekommen
, nach dem Einzelvorbeiritt hatte er wohl ne steife Hand, seine Laune entsprach dem smilie
, wir aber , symbolisch
... beim nächsten Zusammentreffen suchte er sich schnell einen anderen Weg......

@Feuerbulle
Die Ausführung kann nur bestätigen. Soweit mir in Erinnerung war das ein Zusammenspiel der Fachrichtung 04 und 08. Der "Manschaftsdienstgrad" gehörte zum Stab der Sektion und war für solche "Spielerein" bekannt. Hier hatte es mal den richtigen erwischt und alle den es bekannt war haben sich tierisch gefreud. JA, Ja auch so kann man in den Waffengattungen und Diensten eine Freundschaft pflegen.
Die Moral aus der Geschichte:
Bedenke dein Handeln, es kann auch zurückschlagen

Wie ich gerade hier sehe, hatte ich vor über 10 Jahren die Alarmläufergeschichte geschrieben.
Der dort genannte "Major X" ist seit einigen Jahren ein guter Freund geworden und haben uns schon mehrfach getroffen.
Erst vor 14 Tagen war ich bei ihm (im Nachbarort) zu Besuch und konnte ihm bei einem PC-Problem helfen.
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